Gestern war ich mit meiner Frau in Shinjuku – zum ersten Mal seit einem halben Jahr. Shinjuku ist toll – immer in Bewegung, irgendwie faszinierend, mit einem architektonischen Mix aus Fritz Lang’s Metropolis hier und Blade Runner-Atmosphäre da. Riesengrosse Bildschirme, gigantische Kaufhäuser, ein vertracktes System von Bahnhsteigen und unterirdischen Gängen, das Rotlichtviertel… es gibt viel zu erkunden. Ein bisschen Sentimentalität ist wohl auch dabei, denn während meiner Studentenzeit in Japan, 1998, hatte ich fast jede Nacht in Shinjuku gearbeitet. Nein, nicht im Rotlichtviertel.
Wir waren aber nicht zum Vergnügen da, sondern um ein Geburtstagsgeschenk für meine Frau zu kaufen. Gemeinsam, denn wenn ich abends um 10 oder später von der Arbeit komme, ist nicht mehr viel mit Einkaufen. Nun gibt es in Shinjuku sehr viel Gelegenheiten zum “shoppen”. Und trotzdem war es schwer, etwas zu finden. Warum? Vielleicht ist es schlichtweg das Überangebot? Eine komplette Reizüberflutung, bei der man so viel sieht bis man selbst nicht mehr weiss, was man will. So wird aus Einkaufslust schnell Frust. Aber es hängt auch davon ab, wofür man sich interessiert. Technikbegeisterte zum Beispiel brauchen nicht sehr lange bis sie etwas finden. Nein, wirklich nicht.
Spielhölle (hier Pachislo – Slotmaschinen) “Green Peas”. Früher stand der Name nur in Katakana
da, und das war irreführend, denn in der Katakana-Schreibweise kann es auch gleichzeitig “Greenpeace” heissen.
Da war ich etwas irritiert über die dubiosen Einnahmequellen der Umweltschützer.
Und hier das Wort des Tages: 混沌 (konton) – das Durcheinander, Chaos, nebulös.
skurrile technikerfindungen findet man wohl in keinem anderen land öfters als in japan :-)