BlogEndlich: Café für weibliche Otaku eröffnet!

Endlich: Café für weibliche Otaku eröffnet!

-

Heuer hat Ikea in Japan die Pforten geöffnet – nur 10 Minuten von mir entfernt. Aber wen interessiert das schon – viel wichtiger war der Beitrag auf Seite 2 der heutigen Japan Times: Lang und breit wurde dort über ein neues Café berichtet, welches einer besonderen Clientel dient – weiblichen Otakus. Wem der Begriff nichts sagt – siehe unten. Es gibt ja etliche Maid cafés in Japan, viele übrigens in Akihabara, in denen gar süsse Mägdelein, ganz wie in unschuldigen Mangas, servieren. Was ist aber mit den comicbesessenen Frauen!? Die zieht’s seit kurzem nach Ikebukuro. Dort lockt das Swallowtail Café (Schwalbenschwanz-Cafe), in dem in englischem Landhausambiente knackige Männer die Gäste in gekonnter Butler-Manier umsorgen.
Scheinbar eine clevere Geschäftsidee – der Laden ist bis Mitte Mai ausgebucht. Die Manga-Kultur nimmt kein bisschen ab. Alle Sorten sind vertreten und beliebt. Und manche schämen sich auch nicht, pornoartige Mangas in vollbesetzten Zügen zu lesen. Mittlerweilen scheint es sich jedoch leider auch in Japan herumgesprochen zu haben, dass es wohl viele deutsche Manga-Otakus gibt. Ein Deutscher der Japanisch spricht? Dann muss er wohl ein Otaku sein. Hab ich schon gelegentlich gehört. Manchmal nervt das ein wenig – vor allem wenn man kein Manga-Fan ist.
Das Wort des Tages: お宅 (otaku). Otaku ist ein höfliches Wort für “zu Hause”. Und als Anrede (“Sie”), obwohl leicht veraltet. Heute kennzeichnet es auch von irgendeiner Sache, meist Manga, fanatisch Begeisterte. Das Wort hat in dem Sinne eine eher schlechte Bedeutung, obwohl sich mehr und mehr Menschen als “Otaku” outen. Wie übersetzt man es nun? Stubenhocker? Hoffnungsloser Fan? Begeisterter? Das bleibt jedem selbst überlassen.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Neueste Beiträge

Japaner sprechen immer schlechter Englisch. Warum wohl?

Neulich war ich, wie jedes Jahr, auf einer Konferenz, bei der sich hauptsächlich viele hundert Hochschulenglischlehrer, aber auch viele...

Toyako – Ein See wie ein Auge sowie zwei nagelneue Berge

Der Toya-See ist ein wichtiger Bestandteil des Shikotsu-Tōya-Nationalparks im Süden von Hokkaido. Hochinteressant: Ein nagelneuer Vulkan.

Weg mit dem unsinnigen Besteuerungssystem für Zweitverdiener? Bewegung im Parlament

Die Besteuerung von Zweitverdienern ist seit Jahrzehnten ein großes Ding in Japan und hat einen enormen Einfluss auf fast...

Ein verschwundener Zaun und explodierte Eier

Heute trieb es mich also aus mehr oder weniger beruflichen Gründen nach Fuji-Yoshida, beziehungsweise nach Kawaguchiko, einem der 5...

Noboribetsu – der Ort des (niedlichen) Teufels

Hohe Berge, eine lange Pazifikküste und viele heiße Quellen, die mancherorts aus dem Boden sprudeln – sowie einen Berg voller Bären.

Sollte Laufen auf der Rolltreppe verboten werden?

Rund 80'000 Rolltreppen gibt es in ganz Japan (nur am Rande: und fast zehn Mal so viele Aufzüge) –...

Must read

Die 10 beliebtesten Reiseziele in Japan

Im Mai 2017 erfolgte auf dem Japan-Blog dieser Webseite...

Auch lesenswertRELATED
Recommended to you