Da muss ich doch glatt mal einen grossen amerikanischen Film loben. Jetzt erst bin ich dazu gekommen, Clint Eastwood’s Regisseurwerk “Letters from Iwo jima” anzusehen.
Und ich war beeindruckt. Von fast allem. Von der Art, die Geschichte zu erzählen. Von der Idee, dies gleichzeitig in zwei verschiedenen Filmen (der andere heisst “Flags of our fathers” und schildert aus der amerikanischen Sicht) zu verwirklichen. Vom Schnitt. Von der Authentizität. Von der Leistung der japanischen Darsteller – allen voran meiner Meinung nach Kazunari Ninomiya als zynischer Landser Saigo.
Zum wahren Ereignis, um das es hierbei geht, sagt die Wikipedia in Schlacht um Iwo jima eigentlich schon alles.
Freilich darf ein bisschen Kritik nicht fehlen: Streckenweise wirkt der Film etwas lang und zerfahren – und man verliert schnell aus den Augen, wer nun eigentlich wo zugange ist. Aber im grossen und ganzen ist der Film ein gelungenes Werk, das mit vielen Klischees aufräumt und teilweise schonungslos (und doch weniger brutal als “Private Ryan”) den Krieg schildert.
Iwo-jima aus 10 km Höhe, Koordinaten: 24°46’25.51″N, 141°19’21.62″E (Quelle: Google Earth) (klicken, um zu vergrössern)
Wer sich also ein bisschen für Geschichte interessiert und möglicherweise sogar ein Faible für Japan hat, sollte sich (so nicht schon längst geschehen) unbedingt diesen Film ansehen – und vorher vielleicht ein bisschen reinlesen.
Zum Thema Namen: Iwo-jima (硫黄島) wird eigentlich Iō-jima gesprochen. Iō bedeutet Schwefel, -jima ist die Insel. Allerdings war diese Lesung von Anfang an falsch. -jima wird gelegentlich auch -tō gelesen. Gleiches Zeichen, gleiche Bedeutung. Dementsprechend wurde die Insel auf Forderung der ehemaligen Bewohner im Juni 2007 wieder offiziell in Iō-tō umbenannt.
Obwohl gute 1,000 km entfernt, gehört diese Insel übrigens noch zu Tōkyō. Normal Sterbliche dürfen diese Insel nachwievor nicht betreten. Auch Eastwood durfte nicht dort drehen.
Das Wort des Tages: 憲兵隊 (Kempeitai) – wörtlich “Verfassungs(schutz)truppen”. Diese tauchen auch im Film auf und waren zu Kriegszeiten gefürchtet wie verhasst. Eine Mischung aus Gestapo und Feldjäger, die auch nicht zimperlich gegenüber der eigenen Bevölkerung waren.
Ich muss dir zurstimmen. Beide Filme sind wirklich sehr gut, wobei mir persönlich der aus der Sicht der Japaner besser gefallen hat. Interessant waren aber beide und Eastwood ist nicht nur ein guter Schauspieler, er dreht auch tolle Filme. Super fand ich vorallem das der Krieg zwar als har tund brutal dargestellt wird, aber immer noch weniger “brutale Szenen” zeigt als andere Hollywoodstreifen, was auch gut so ist.
Wer die filme also noch nicht gesehen hat, sollte dies nachholen. Dabei aber am besten mit dem Flags of our fathers beginnen.
Habe mir den Film damals angesehen – mit sage und schreibe vier anderen Personen im Saal.
Mir hat er gut gefallen. Jedoch muss ich zugeben, dass ich ihn aufgrund seiner Thematik, zur Unterhaltung nicht ansehen werde.
Übrigens sehr schön finde ich das musikalische Thema!