BergeMiyanouradake (1'936 m) in Kagoshima

Miyanouradake (1’936 m) in Kagoshima

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Obwohl die Insel Yakushima nur rund 25 km breit und 25 km lang ist, wimmelt es nur so vor hohen Bergen: Insgesamt gibt es hier 34 Gipfel, die über 1’000 Meter hoch sind. Der höchste Gipfel ist der Miyanoura-dake. “-dake” steht für Gipfel, “Miyanoura” heißt die größte Siedlung von Yakushima im Norden. Mit 1’936 Metern ist dieser Gipfel dabei nicht nur der grösste Berg der Insel, sondern von ganz Kyushu (Kyushu ist eigentlich der Name einer der 4 japanischen Hauptinseln, aber der Name steht auch für die historische Region Kyushu, und dazu zählen auch Yakushima und viele weitere Inseln). Da der Miyanoura-dake ziemlich genau in der Inselmitte liegt und von zahlreichen anderen, hohen Bergen umgeben ist, ist der Gipfel nicht sonderlich prominent – es ist also kein massiver, wuchtiger Berg, der aus dem Nichts ragt.

Name des Gipfels: 宮之浦岳 Miyanouradake
Gipfelhöhe: 1’936 Meter
Schwierigkeitsgrad:
Erforderliche Kondition:
Besteigungsdauer: Drei Tage
Koordinaten: 30゜20’10.00″N 30゜20’10.00″O
Lage: 屋久島 Insel Yakushima
Präfektur: 鹿児島県 Kagoshima
Naturschutzgebiet: 屋久島国立公園 Yakushima Nationalpark
Sonstige Anmerkungen: Höchster Gipfel der Präfektur Kagoshima

Der Miyanoura-dake ist nicht besonders schwer zu besteigen – man braucht bis auf festen Schuhwerk und Regensachen keinerlei besondere Ausrüstung. Wer innerhalb eines Tages auf den Berg möchte, sollte den Aufstieg am besten am 淀川登山口 Yodogō Tozan-guchi (Yodogō – Bergeingang) beginnen. Dieser liegt 24 Kilometer westlich von 安房 Anbō beziehungsweise 1,6 Kilometer entfernt von der Busendhaltestelle 屋久杉ランド Yakusugi-Land. Achtung: Eine Tageswanderung zum Gipfel und zurück ist nicht möglich, wenn man mit dem Bus hin- und zurückfährt!. Am Bergeingang gibt es eine Art Kiosk sowie die letzten Toiletten vor dem Berg. Da man sich hier inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes befindet, wird Wanderern angeraten (bzw. befohlen), tragbare Toiletten mitzunehmen, da man seine Notdurft nicht unterwegs liegen lassen sollen (unterwegs gibt es aber kleine Holzhütten, in denen man dann die tragbaren Toiletten unbeobachtet verwenden kann). Hier kann man – und sollte man auch – seine 登山届 Tozan-todoke ausfüllen – ein kleines Formular, auf dem man vermerkt, wo man wohnt, wer man ist, wann man losgelaufen ist und wann man gedenkt, zurückzukommen. Im Falle eines Unglücks kann die Bergrettung damit zurückverfolgen, wer vermisst wird.

Am Miyanouradake
Am Miyanouradake

Yodogō liegt bereits auf 1’340 Meter Höhe — man hat also nur noch rund 500 Höhenmeter vor sich. Diese verteilen sich auf ziemlich genau 8 Kilometer, auf denen es mit ziemlich kurzen Unterbrechungen wirklich fast pausenlos nach oben geht. Für den Aufstieg sollte man mindestens 3 Stunden, eher aber knapp 4 Stunden einplanen. Das gleiche gilt für den Rückweg. Den Miyanoura-dake kann man auch von der Jōmon-Sugi aus besteigen, aber das wird schwer an einem Tag, da man ja erstmal bis zur Jōmon-Sugi hochsteigen muss. Unterwegs gibt es übrigens zwei Stellen, an denen man sich mit klarem, trinkbaren Quellwasser versorgen kann.
Mehr Bilder und Beschreibungen zum Weg auf dem Gipfel gibt es hier:

Auf halber Strecke, nach ca. 3,5 Kilometern und auf 1'650 Meter Höhe, trifft man auf einen winzigen Sumpf mit dem Namen 小花之江河 (Kohana-no-ego). Obwohl vollständig naturbelassen, wähnt man sich hier nahezu wie in einem japanischen Garten.
Die Naturbelassenheit sowie das Grün an sich und der Wasserreichtum sind das Markenzeichen der Insel.
Streckenweise helfen Seile beim Aufstieg auf den Miyanoura-dake.
Da auf der Insel die Jagd seit langem verboten ist, schert sich die Tierwelt nicht viel um den Menschen. Unterwegs trifft man häufig auf die ヤクシカ Yakushika (Yakushima-Rehe), einer Unterart der japanischen Rehe. Diese sind jedoch kleiner - wahrscheinlich, weil es auf der Insel keine grösseren Raubtiere gibt.
Besonders eindrucksvoll sind die phantasieanregenden Felsformationen. Bei diesem Felsen unweit des Gipfels braucht man jedoch nicht viel Vorstellungskraft, um den Spitznamen zu erahnen: ロボット岩 robotto iwa - der Roboterfelsen. Tatsächlich erinnert die Form an die Robotersoldaten im berühmten Zeichentrickfilm "Das Schloss im Himmel".
Grün dominiert. Kein Wunder bei 35 Tagen Regen pro Monat.
Auf dem Gipfel des MIyanoura-dake - dem höchsten Berg von Yakushima und ganz Kyushu.
Auch bei diesem Felsen erscheint der Name sinnvoll - dieser hier wird トーフ岩 Tōfu-Iwa (Tofu-Felsen) genannt. Für dieses Aussehen sorgt der Frost, der hier die Steine entlang von Bruchlinien aufspaltet.
Wenn man schon mal hier ist, kann man auch noch auf den gut 1'800 Meter hohen 黒味岳 Kuromi-dake steigen. Auch von diesem felsigen Berg ist die Aussicht grandios.
Die 淀川小屋 Yodogō-Koya - eine für alle offene Schutzhütte. Sie liegt an einem kleinen Fluss rund 3 Kilometer vom Gipfel entfernt.

Ein Aufstieg im Winter ist nicht empfehlenswert, denn es fallen mitunter enorme Schneemengen. Da wird es zum einen sehr rutschig, zum anderen kann man schnell die Orientierung verlieren. Im Frühjahr und Herbst muss man mit grossen Temperaturschwankungen rechnen. Im allgemeinen sollte man zudem, egal zu welcher Jahreszeit, besser regenfeste Kleidung bei sich haben.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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