Direkt an einer belebten Kreuzung nur ein paar hundert Meter entfernt vom Bahnhof Mizonokuchi in Kawasaki steht seit 2016 ein Ramenrestaurant mit dem langen Zusatz 濃厚煮干しそば vor dem eigentlichen Namen – hier geht es also um eine vollmundige Suppe auf Basis getrockneter Sardinen. Das Ramengeschäft ist ein Ableger des Ramenrestaurants Hamaboshi in Kannai, Yokohama. Insgesamt finden im Restaurant rund 14 Leute Platz, und fast immer wartet jemand draußen, denn der Laden ist ziemlich beliebt in der Gegend.
Der Name ist bereits Programm, aber es werden ein paar Spielarten angeboten: Die “normalen” Ramen, die “vollmundigen” Ramen sowie eine scharfe Variante der Letzeren. Zudem kann man wählen zwischen Ramen (also Suppe mit Nudeln drin) und Tsukemen (Suppe und Nudeln sind getrennt). Die Nudeln in der Ramenvariante sind ziemlich dünn; die Nudeln für die Tsukemen sind wie meistens sehr dick und in diesem Restaurant etwas ungewöhnlich, das sie in ihrer Form eher Tagliatelle ähneln. Geschmacklich sind beide Varianten sehr zufriedenstellend. Ajitama (das eingelegte Ei) und ein paar andere Extras gibt es gegen Aufpreis, wobei das Ei lohnenswert ist.
Bei der normalen Variante von Ramen und Tsukemen sind die getrockneten Sardinen kaum rauszuschmecken – normalerweise verleihen diese der Suppe einen leicht bitteren Geschmack und viel Umami. Allerdings ist das nicht jedermanns Sache, weshalb die normale Variante gut für jene ist, die sich zum ersten Mal an Niboshi heranwagen. Wer jedoch auf den typischen Geschmack aus ist, wählt besser die vollmundige Variante.
Die Grundausstattung ist überschaubar – es gibt zwei hauchdünne Scheiben Schweinefleisch, die wahrscheinlich nur ganz, ganz leicht angeräuchert wurden. Ein kleines bisschen mehr Rauch hätte ihnen gut getan, aber sie passen trotzdem gut ins Konzept. Daneben gibt es noch ein bisschen Menma (fermentierter Bambus), und der schmeckt hier wirklich hervorragend. In diesem Sinne ist Menshō Hamaboshi definitiv einen Besuch wert.