KyushuNagasakiGoto-Inseln - 140 christliche geprägte Inseln westlich von Kyushu

Goto-Inseln – 140 christliche geprägte Inseln westlich von Kyushu

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Region 九州 Kyūshū
Präfektur 長崎県 Nagasaki
Rang 4 von 5 Sternen: Definitiv sehenswert
Name Gotō-Inseln. Der Name setzt sich aus (GO, itsu-tsu “Fünf”) und (TŌ, shima) zusammen. Fünf-Inseln also – gemeint sind die 5 größten Inseln (Fukue, Hisaka, Naru, Wakamatsu und Nakadōri), denn insgesamt gibt es hier rund 140 Inseln.
Lage Die Goto-Inseln liegen ziemlich genau 100 Kilometer westlich von Nagasaki. 180 Kilometer weiter westlich befindet sich die große Insel Jeju, die bereits zu Südkorea gehört. Nur 20 Kilometer östlich der nördlichsten Inseln der Inselkette befindet sich die Insel Hirado, die wiederum durch eine Brücke mit der Insel Kyushu verbunden ist.
Ansehen Die Landschaft. Die Kirchen, die überall auf den Inseln verstreut liegen – darunter vor allem die Kashiragashima-Kirche und die Dōzaki-Kirche. Die Überreste der Burg von Fukue – der allerletzten in Japan gebauten Burg (aus dem 19. Jahrhundert).
Achtung:
Auf dieser Seite wird vorerst nur die Insel Nakadōri vorgestellt. Informationen zu den weiteren Inseln kommen gegebenenfalls später hinzu.

Die Gotō-Inseln (wobei -tō bereits “Insel” bedeutet) liegen westlich von Kyūshū. Der japanischen Schöpfungsgeschichte zufolge (siehe Shintōismus) gehören diese Inseln zu einer der ersten erschaffenen Inseln – zuerst wurden 8 Inseln erschaffen, danach 6 weitere, und zu letzteren zählen die Gotō-Inseln, die damals noch 知訶島 Chikashima genannt wurden (ein weiterer alter Name lautet “Amenooshio”). Die Inselkette erstreckt sich von Nordost nach Südwest und ist rund 80 Kilometer lang. Geologisch gesehen handelt es sich hier um ein Gebirge, das hier aus dem Meer ragt – das tiefe und breite Tal zwischen den Inseln und der Hauptinsel von Kyushu ist nach der letzten Eiszeit vom Meer geflutet worden (bis zur letzten Eiszeit vor über 10’000 Jahren war Kyushu noch mit der koreanischen Halbinsel verbunden).

Die Gotō-Inseln sind nachweislich bereits seit mehr als 15’000 Jahren, der japanischen Steinzeit, besiedelt. Aufgrund der Randlage entwickelten sich hier jedoch die Dinge gemächlicher als im Rest des Landes.

Die Gotō-Inseln werden in Kamigotō (=Obergotō) und Shimogotō (=Untergotō) unterteilt

Shimogotō 下五島

Dies ist der Südteil der Inselgruppe und besteht aus 11 bewohnten und 52 unbewohnten Inseln. Auf rund 420 Quadratkilometern leben hier circa 32’000 Menschen – das ist gerade Mal ein Drittel der Einwohner, die hier in den 1950ern lebten (damals lebten im gleichen Gebiet über 90’000 Menschen). Die Gemeinden in Shimogotō hat man in der Stadt Gotō zusammengefasst – das geschah im Jahr 2004. Der Hauptort der Inseln ist 福江 Fukue mit rund 26’000 Einwohnern.

"Dieses Restaurant schließt am 20. Juni 2022 für immer" - Leider keine Seltenheit auf Gotō
“Dieses Restaurant schließt am 20. Juni 2022 für immer” – Leider keine Seltenheit auf Gotō

Kamigotō 上五島

Dies ist der nördliche Teil der Inselgruppe und besteht aus 5 bewohnten und 60 unbewohnten Inseln mit insgesamt gut 16’000 Einwohnern – auch hier ist der Bevölkerungsrückgang dramatisch und anhaltend, lebten hier doch in den 1950ern fast 60’000 Einwohner. Verwaltungstechnisch besteht Kamigotō zum größten Teil aus der Gemeinde 南松浦郡新上五島町 Minamimatsuura-gun Shinkamigotō-chō – dies ist ein Landkreis und damit ohne Stadtrecht. Ein paar der kleineren Inseln im Osten von Kamigotō gehören zur Stadt Saikai, und die kleineren Inseln im Norden gehören verwaltungstechnisch zur Stadt Sasebo.

Die größten bewohnten Inseln der Gotō-Inseln (Stand 2022)

Insel Stadt Fläche in km2 Einwohner
福江島 Fukuejima Gotō 326.34 34,419
久賀島 Hisakajima Gotō 37.24 302
椛島 Kabashima Gotō 8.69 129
黄島 Ōshima Gotō 1.39 41
赤島 Akashima Gotō 0.51 14
黒島 Kuroshima Gotō 1.12 2
島山島 Shimayamajima Gotō 5.5 17
嵯峨ノ島 Saganoshima Gotō 3.16 134
奈留島 Narushima Gotō 23.68 2,246
前島 Maeshima Gotō 0.47 23
Gotō-Stadt Summe 408.10 37,327
中通島 Nakadōrijima Shinkamigotō 168.39 18,121
若松島 Wakamatsujima Shinkamigotō 31.14 1,402
有福島 Arifukujima Shinkamigotō 2.97 112
日島 Hinoshima Shinkamigotō 1.37 38
漁生浦島 Ryōzegaurashima Shinkamigotō 0.65 30
頭ヶ島 Kashiragashima Shinkamigotō 1.86 15
Shinkamigotō-Stadt Summe 206.38 19,718
Gotō-Inseln 614.48 57,045
Goto-Inseln westlich von Kyushu
Goto-Inseln westlich von Kyushu

Die Gotō-Inseln sind vor allem für ihre Kirchen bekannt. Während der Anteil der Christen in Japan bei unter einem Prozent liegt, sind es in Kamigotō rund 25% und in Shimogotō rund 8%. Insgesamt sind somit 14% der Bevölkerung von Gotō Christen, wobei die Angelegenheit nicht so einfach ist: Die japanischen Christen mussten vom 17. bis Ende des 19. Jahrhunderts in den Untergrund gehen – aus ihnen wurden die 潜伏キリシタン (“untergetauchte Christen”). Als 1873 die Religionsfreiheit proklamiert wurde, schlossen sich viele Christen der katholischen Kirche an, doch es gab durchaus auch Gemeinden, die beschlossen, ihren Glauben weiterhin so zu praktizieren, wie sie es von ihren Vorfahren gewohnt waren – im Verborgenen und nach der Art und Weise, wie es portugiesische Missionare vor fast 500 Jahren nach Japan brachten. Leider schrumpft die christliche Gemeinde unaufhörlich – durch die Überalterung der Inselbewohner, der Geburtenarmut und der Tatsache, dass viele jungen Menschen wegziehen.

Die Kieferknochen eines Wales am Kaidō-Schrein in Arikawa zeugen von der Walfängergeschichte der Gotō-Inseln
Die Kieferknochen eines Wales am Kaidō-Schrein in Arikawa zeugen von der Walfängergeschichte der Gotō-Inseln

Auf den Gotō-Inseln gibt es keine nennenswerte Industrie – die meisten Menschen arbeiten im Dienstleistungsbereich (zum Beispiel in der Verwaltung, aber auch besonders viele arbeiten auch in der Kranken- und Altenpflege). Auf den Inseln wird auch viel Fischerei und Landwirtschaft betrieben – rund um die Inseln herum werden vor allem Makrelen (im Japanischen sind dies die Arten saba, buri und aji) gefangen, aber auch Tintenfische. Früher waren die Inseln auch für 捕鯨 hogei, Walfang, berühmt, aber der wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts endgültig eingestellt, da sich kaum noch Wale in die Gegend verirrten.

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Katholische Kirche Kashiragashima 頭ヶ島天主堂

Auf den Gotō-Inseln gibt es, wie eingangs erwähnt, dutzende Kirchen – diese sind jedoch allesamt ziemlich jung und stammen aus der Zeit um das Jahr 1900, da ja die Praktizierung des christlichen Glaubens vorher jahrhundertelang mit dem Tode bestraft wurde. Dennoch sind die Kirchen interessant, wurden sie doch von vielen verschiedenen Baumeistern aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt. Keine Kirche auf der Insel gleicht der anderen. Allein in Kamigoto wurden 35 Kirchen gebaut, von denen heute 29 noch intakt sind.

Eine besonders schöne Kirche findet man auf der der Insel Nakadōri vorgelagerten Insel Kashiragashima, wo sich auch einer der beiden Flughäfen der Gotō-Inseln befindet. Die erste Kirche entstand hier Ende des 19. Jahrhunderts, doch sie war eher ein hölzerner Notbau. Man begann 1910 mit dem Bau einer solideren Kirche – bis zur Vollendung brauchte man 9 Jahre. Mangels finanzieller Mittel griff man auf den rauen, leicht rostfarbenen Sandstein der Küste von Kashiragashima zurück. Aufgrund des Sandsteins wirkt die Kirche von außen etwas rustikal und beinahe wehrhaft, doch im Inneren wird man überrascht – es gibt keinerlei Säulen, dafür aber verspielte Holzbögen mit Blumendekor an der Decke .

Auch heute noch wird die Kirche von Kashiragashima genutzt – doch die Zahl der regelmäßig zum Gottesdienst erscheinenden Einwohner ist nur noch einstellig und das Durchschnittsalter weit jenseits von 60 Jahren. Die Jüngeren haben entweder der Insel oder der Religion den Rücken zugekehrt. Man muss leider davon ausgehen, dass die Kirche bald nicht mehr als ein Relikt einer vergangenen Zeit sein wird.

Die Katholische Kirche von Kashiragashima in Kamigotō
Die Katholische Kirche von Kashiragashima in Kamigotō

Die abgelegene Insel Kashiragashima war eigentlich ein Ort für Aussätzige, weshalb sich niemand freiwillig der Insel näherte. Während der Christenverfolgung zwischen dem 17. bis 19. Jahrhundert flohen zahlreiche Christen von Sotome (nördlich der Stadt Nagasaki) auf die Insel, da sie diese für ein gutes Versteck hielten. Mit ihnen reiste ein buddhistischer Geistlicher, unter dessen Schutz die Christen ihr Gemeindeleben fortführen konnten. Eine Kirche konnte natürlich erst nach Aufhebung des Verbots des Christentums errichtet werden.

Christlicher Friedhof von Kashiragashima
Christlicher Friedhof von Kashiragashima

Im Bereich des Kirchhofs gibt es ein Märtyrerdenkmal zum Gedenken an die Christen, die während der gnadenlosen Christenverfolgung vom 17. bis zum 19. Jahrhundert für ihren Glauben ihr Leben liessen. Der wunderschöne Strand von Kashiragashima ist nur 200 bis 300 Meter entfernt von der Kirche. Auf halbem Wege befindet sich ein christlicher Friedhof.

Im Jahr 2018 wurden die Kirche von Kashiragashima beziehungsweise die gesamte Westseite der kleinen Insel Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der christlichen Stätten im Westen von Kyushu. Da die Zahl der Besucher seitdem überhand nahm, benötigt man nun eine telefonische Anmeldung, um das Innere der Kirche zu sehen. Sind bereits zu viele Gruppen unterwegs, kann es sein, dass man nicht hineinkommt – die Telefonnummer lautet 0959-42-8118. Der Eintritt ist prinzipiell frei. Wer einen Obolus entrichtet, bekommt zum Andenken eine Ansichtskarte.

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Kap Tsuwasaki 津和埼

Eine gute Möglichkeit, die größte der Kamigoto-Inseln zu erkunden, ist eine Fahrt vom Hafen von Arikawa bis zum Kap Tsuwasaki im äußersten Norden der Insel. Den größten Teil der Strecke nimmt eine gut 25 Kilometer lange Halbinsel ein, die an manchen Stellen nicht einmal einen Kilometer breit ist. Das Innere der Halbinsel ist sehr bergig und die Küste meistens steil, so dass die Straße auf einer gewissen Höhe liegt. Immer wieder erlaubt sie so einen Blick auf das Meer und die umliegende Inselwelt. Unterwegs liegen zudem auch noch sechs der 29 Kirchen der Insel, die man bei der Gelegenheit gleich besichtigen kann.

Leuchtturm am Kap Tsuwasaki
Leuchtturm am Kap Tsuwasaki

Am äußersten Ende der Halbinsel angelangt, gibt es einen kurzen Wanderweg hin zu dem kleinen Leuchtturm vom Kap Tsuwasaki. Dieser ist zwar sehr klein und eher unspektakulär, aber dennoch sehr wichtig. Die Meeresstraße zwischen der Nakadori-Insel und der nur wenige hundert Meter entfernt liegenden Insel Nozaki ist nämlich berüchtigt für ihre starke Strömung – das Leuchtfeuer ist deshalb nachts von hoher Bedeutung. Obwohl die Insel Nozaki so nah liegt, ist es aufgrund der Strömung unmöglich, ans andere Ufer zu gelangen. Ebenfalls in Sichtweite da nur gut 3 Kilometer entfernt liegt die Insel Ojika. Dort gibt es auch einen kleinen Flughafen – der hat allerdings wie auch der Flughafen von Kashiragashima im Jahr 2006 den letzten Linienflugbetrieb eingestellt.

Insel Ojika - im Vordergrund der kleine Flughafen der Insel
Insel Ojika – im Vordergrund der kleine Flughafen der Insel

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Arikawa 有川

Einer der größeren Orte auf der nördlichen Insel Nakadōri ist Arikawa, Teil der Gemeinde Shinkamigoto-chō. In Arikawa selbst leben zwar nur gut 200 Menschen, aber hier gibt es einen Supermarkt, einen Convenience Store, ein Hotel, ein Autoverleih, ein paar kleinere Bars und dergleichen. Da der Fährhafen direkt nebenan liegt, ist der Ort gleichzeitig Besucherzentrum und Ausgangspunkt für Erkundungen der Insel.

Sehenswert sind im Ort vor allem der 海童神社 Kaidō-Schrein zwischen Ortskern und Hafen sowie der 鯨見山 Kujiramiyama – der “Walblickberg”. Von diesem hielt man früher Ausschau nach Walen, die es heute aber kaum noch in die Gegend treibt. Auf dem Berg (eher ein Hügel, den man in weniger als 30 Minuten besteigen kann) gibt es auch eine kleine Aussichtsplattform, von der man einen wunderschönen Blick auf den Hafen, den Ort und die umliegende Inselwelt hat.

Blick auf Arikawa vom Walpostenberg - im Vordergrund rechts der Hafen
Blick auf Arikawa vom Walpostenberg – im Vordergrund rechts der Hafen
Im Zentrum von Arikawa, dem Hauptort von Nakadōri
Im Zentrum von Arikawa, dem Hauptort von Nakadōri

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Kirchen von Kamigotō

Wie eingangs erwähnt gibt es allein auf Nakadōri 29 Kirchen – von einst 35. Nahezu alle Kirchen wurden im 20. Jahrhundert gebaut und sind damit – zumindest für europäische Verhältnisse – sehr jung. Und dennoch ist es interessant zu sehen, wie sich das Christentum in diesem ansonsten nicht für das Christentum bekannten Gefilden innerhalb weniger Jahrzehnte so sehr manifestierte. Zur Erinnerung: Die Christen waren seit dem 16. Jahrhundert schon da – doch sie wurden vom 17. bis zum 19. Jahrhundert gnadenlos gejagt und mussten deshalb ihren Glauben im Untergrund praktizieren. Erst seit dem späten 19. Jahrhundert durften sie Gotteshäuser bauen, zu Gottesdiensten zusammenfinden und dergleichen.

Die Maruo-Kirche, erstmals erbaut 1899
Die Maruo-Kirche, erstmals erbaut 1899
Die Aosagaura-Kirche von 1910
Die Aosagaura-Kirche von 1910
Die Sone-Kirche von 1966
Die Sone-Kirche von 1966
Die Ōmizu-Kirche stammt in ihrer jetzigen Form aus dem Jahr 1985
Die Ōmizu-Kirche stammt in ihrer jetzigen Form aus dem Jahr 1985
Die Akabae-Kirche in der jetzigen Form stammt aus dem Jahr 1971 und besticht durch ihr oranges Dach
Die Akabae-Kirche in der jetzigen Form stammt aus dem Jahr 1971 und besticht durch ihr oranges Dach
Die Komeyama-Kirche wurde 1977 gebaut und liegt im äußersten Norden der Nakadōri-Insel
Die Komeyama-Kirche wurde 1977 gebaut und liegt im äußersten Norden der Nakadōri-Insel
Die Wakamatsu-Ōura-Kirche befindet sich in einem ehemaligen Wohnhaus aus dem Jahr 1926 und ist eher unprätentiös
Die Wakamatsu-Ōura-Kirche befindet sich in einem ehemaligen Wohnhaus aus dem Jahr 1926 und ist eher unprätentiös
Die Nakanoura-Kirche wurde 1925 gebaut und steht an einer schönen, verwinkelten Bucht
Die Nakanoura-Kirche wurde 1925 gebaut und steht an einer schönen, verwinkelten Bucht
Die Matenoura-Kirche wurde 1956 errichtet und ist damit relativ neu. Seit 1975 hat sie eine eigene Gemeinde
Die Matenoura-Kirche wurde 1956 errichtet und ist damit relativ neu. Seit 1975 hat sie eine eigene Gemeinde
Die Takaitabi-Kirche ganz im Süden von Nakadōri wurde 1961 gebaut und steht quasi fast direkt am Strand
Die Takaitabi-Kirche ganz im Süden von Nakadōri wurde 1961 gebaut und steht quasi fast direkt am Strand

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Anreise

Die Gotō-Inseln erreicht man sowohl mit dem Schiff als auch mit dem Flugzeug. Es gibt zwei Flughäfen – den Kami-Goto Airport nahe der Kashira-ga-shima-Kirche sowie den Goto-Tsubaki-Airport (auch Goto Fukue Airport genannt) auf der Insel Fukue. Ersterer wird allerdings seit 2006 mangels Passagiere nicht mehr von Linienflugzeugen angeflogen. Im Normalfall starten und landen auf dem Flughafen von Fukue 5 Flugzeuge pro Tag – 3 fliegen von und nach Fukuoka, die anderen beiden nach Nagasaki.

Der heute nicht mehr von Linienmaschinen bediente Flughafen von Kashiragashima
Der heute nicht mehr von Linienmaschinen bediente Flughafen von Kashiragashima

Wer nicht mit dem Flugzeug anreist, nimmt die Fähre. Es gibt zahlreiche Verbindungen – die meisten davon von Sasebo und Nagasaki Stadt. Von Sasebo aus ist Kamigoto am nächsten – der Hafen von 有川 Arikawa wird zwei Mal täglich angefahren; die Fahrt dauert mit dem Katamaran rund 1½ Stunden. Die einfache Fahrt kostet circa 5,000 Yen – allerdings wird der Preis monatlich aufs Neue berechnet und richtet sich nach den Spritpreisen (Mitte 2022 kostete eine einfache Fahrt rund 6,500 Yen). Die Überfahrt mit der Fähre ist leider etwas langweilig, da es nicht erlaubt ist, während der Fahrt an Deck zu gehen.

Der Katamaran "Big Earth 2" - dieser fährt von Sasebo nach Arikawa
Der Katamaran “Big Earth 2” – dieser fährt von Sasebo nach Arikawa

Von Nagasaki statt gibt es gleich mehrere Verbindungen. 4 Tragflügelboote pro Tag fahren von Nagasaki nach 福江 Fukue – zwei davon fahren jedoch über 奈良尾 Narao im Süden von Kamigoto. Die Direktverbindung nach Fukue dauert rund 1½ Stunden; die über Narao dauert 1¾ Stunden. Die einfache Fahrt nach Fukue kostet zwischen 8’000 und 9’500 Yen. Wesentlich günstiger sind die langsamen Fähren, die meistens drei Mal pro Tag verkehren. Diese brauchen bei der direkten Verbindung nach Fukue zwar über 3 Stunden, kosten aber nur um die 5’000 Yen für eine einfache Fahrt.

Es gibt noch zahlreiche weitere Verbindungen – zu kleineren Inseln sowie zwischen den Inseln selbst. Fast alle Fähren werden von der Kyūshō-Gesellschaft betrieben – auf der Webseite der Firma findet man die aktuellen Fahrpläne, Preise und weitere Informationen. Außerdem kann man Tickets online erwerben: kyusho.co.jp

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Übernachtung

Die Anzahl der Übernachtungen ist erstaunlich begrenzt auf den Gotō-Inseln – zumindest im Vergleich zu vielen anderen Gegenden Japans.

Wer in Kamigoto weilt — im Zentrum von Arikawa und nur ein paar hundert Meter vom Fährterminal entfernt steht das alte 有川ビーチホテル浦 Arikawa Beach Hotel Ura. Das Hotel ist offensichtlich schon ein paar Jahrzehnte alt, und das ist in Japan kein gutes Alter für Gebäude. Die Zimmer sind japanisch eingerichtet, von normaler Größe (etwas größer als Business Hotels) und sauber, aber der Geruch von “alt” liegt spürbar in der Luft. Für ein Zimmer ohne Essen sollte man circa 6’250 Yen pro Nacht einplanen. Die Lage des Hotels ist freilich unschlagbar. Die Adresse:〒857-4211 長崎県南松浦郡新上五島町有川郷574 (zip 857-4211, Nagasaki Pref. Minami-Matsuura-gun Shinkamigotō-chō Arikawa-gō 574, Telefon: 0959-42-0003.

Arikawa Beach Hotel 'Ura'
Arikawa Beach Hotel ‘Ura’

Im Minivergnügungsviertel des Stadtteils Arikawa-gō (unweit des Fährhafens) gibt es ein Kleinod an nächtlicher Unterhaltung – die Pub Bar George’s. Die Inneneinrichtung ist mal etwas anderes (siehe Foto) und das Besitzerpaar ist hochinteressant – man fühlt sich innerhalb kurzer Zeit nicht als Gast, sondern wie ein Freund. Ganz nebenbei kann der Besitzer auch wunderbar kochen und backen – unter anderem gibt es hier auch eine ordentliche Pizza, richtig mit selbstgemachtem Teig und allem. In dieser Bar kann man schnell versacken, aber man kann nebenher auch sehr, sehr viel lernen. Die Bar ist von außen zwar gut zu erkennen, aber in dem Gewirr von Gassen muss man etwas suchen. Leichter findet man den Ort von diesem Link: g.page/george0114.

Pub Bar George's in Arikawa
Pub Bar George’s in Arikawa

Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.

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tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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