BlogWas gab's zu essen? ... Öhmmmm...

Was gab's zu essen? … Öhmmmm…

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Eine Frage, die man gelegentlich bei Anrufen in die Heimat zu hören bekommt, lautet “Was gibt es heute bei Euch zu essen?” Hmm. Achselzucken. Wie antwortet man darauf – auf Deutsch? Etwa:
“Na, so was Grünes, mit Noppen dran”
“Reis mit geraspelten Fischflocken und getrockneten Algen”
“Weiss nicht, aber es wollte gerade weglaufen”
“Als es lebte, hat es noch ‘Miau’ gesagt”
(Kann jemand die ersten drei erraten??)
Im Ernst – Japan liegt am anderen Ende der Welt, in einer anderen Klimazone, dazu ist es noch ein Inselreich mit nicht wenigen endemischen Arten und einigen verschiedenen Klimazonen.
Heute habe ich mich unter anderem an einer Hassaku gelabt – sieht aus wie eine Orange, ist aber geschmacklich und auch vom Aussehen her (und wohl auch biologisch) eine Mischung aus Mandarine und Pampelmuse.
Das Abendessen enthielt als wesentlichen Bestandteil wiederum Yamswurzel (yamaimo) – wobei ich mich frage, ob man die auch in Deutschland bekommt. Wenn ja, steht einem Rückzug nichts im Wege.
Dabei kam mir neulich mal die Idee, eine Art (Bild)datenbank mit den typischsten japanischen Lebensmitteln aufzubauen. Mal schauen. Erstmal muss ich mit einem weiteren Projekt – Europe-East.com – fertig werden, bevor ich mich endlich wieder um die Japan-Sektion kümmern kann.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

10 Kommentare

  1. Ich kann mir denken, wie die Problematik aussieht. Kennst du die Japan-Folge von “Versessen auf Essen”? Lief vor einiger Zeit mal beim ZDF und war sehr interessant!

    Da hieß es auch in etwa “Die Japaner unterscheiden allein 20 verschiedene Sorten von Lauch – und die meisten davon kennen wir nicht mal.”. So in etwa ging das.

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/14/0,4070,4393454-6-rv_dsl,00.html
    ist der Link, falls du es nicht kennen solltest. Am besten Anschauen, wenn in Deutschland gerade Morgen/Vormittag ist, da sind die Server am besten.

  2. Die Sendung kenne ich nicht (war das vor 2005!?) aber ich werde mir das auf jeden Fall einmal ansehen. Das mit dem Lauch stimmt tatsächlich – Lauch- und Zwiebelsorten gibt es en masse. Jedes Mal beeindruckend. Nach all den Jahren weiss ich gerade mal mit drei Lauchsorten etwas anzufangen…
    Danke für den Link jedenfalls!

  3. Das ist mir jetzt fast schon peinlich, aber anscheinend laufen die Inhalte der ZDFmediathek genau ein Jahr nach dem Onlinestellen ab und nun rate mal, welche Sendung nicht mehr verfügbar ist. :/

  4. Ah, das hab ich auch mal gesehen. Ist aber glaube ich “nur” ein Zusammenschnitt einer 2-teiligen Sendung mit jeweils 45 Minuten. Lief neulich mal auf Phoenix. Aber ich glaube, über die japanische Esskultur würde vermutlich auch eine 10-teilige Serie nicht ausreichen :) Nachdem ich das mal wieder gesehen habe, werde ich sicherlich beim nächsten Supermarktbesuch wieder depressiv. In Deutschland laufen x-tausend Kochsendungen, aber gutes Essen kauft dann kaum einer…

  5. doc: Da bin ich überfragt. Es gibt einen 2. Teil, aber der handelt vom Essen in Deutschland (der in der ZDFmediathek zu sehen ist :P).

  6. Sind denn die Laucharten geschmacklich so unterschiedlich? Ich meine, da gibt es doch sicher eine eher begrenzte Geschmacksvielfalt, oder? Vom Knoblauch bis Zwiebel bis Lauch. Klar gibt es 690 Arten von Zwiebeln- und Lauchgewächsen. Aber mir will einfach nicht in den Kopf, was es da noch geben kann.

    Übrigens: Bei Deiner Osteuropa-Seite (europe-east.com) fehlt eindeutig Molwanîen(http://de.wikipedia.org/wiki/Molwan%C3%AEen).

  7. @Hamu-Sumo
    Hab’s mir angesehen! Gut gemacht! Kann ich nur weiterempfehlen. Besonders interessant der Vergleich: Deutsche geben rund 8% ihres Gehalts für Essen aus, Japaner 25%…

    @betravel
    Also ich könnte keine 15 Sorten unterscheiden. Vielleicht drei oder vier höchstens. Dafür kann ich aber dutzende Sorten Käse unterscheiden – das dürfte wohl den Japanern schwerfallen…

    Ich vertrete die These, dass ein bisschen Molwanien in jedem Land steckt ;-) Daher gibt es Molwanien portionsweise in jedem einzelnen Länderbericht.
    Zum weiteren Lesen empfehle ich dazu auch
    http://uncyclopedia.org/wiki/Romania
    und andere Beiträge auf Uncyclopedia.

  8. Das ist beruhigend mit den Lauchsorten. Ich meine selbst Bärlauch ist ja relativ nah an Knoblauch. Und Käse – das vergorene Milch so großartig und vielfältig schmecken kann ist ja durchaus erstaunlich. Diese merkwürdige Idee hatte nicht jede Kultur…

    Die Uncyclopedia? Mann, da hast Du mich auf was gebracht. Wozu noch das Buch, das ist ja der Wahnsinn… Sind das Briten? Wahscheinlich. Nach dem Rumänien-Artikel bin ich gleich zu Germany gesprungen. Gut, dass ich allein im Zimmer war. Das ist das respektloseste, vorurteilslastigste und witzigste, was ich je als Persiflage gelesen habe. Und der England-Eintrag zeugt auch von rebenschwarzuem Humor und grenzenloser Selbstironie! Klasse. Irgendwie gewinnen die Briten in jedem Fall beim Humpor (siehe auch Little Britain), wenn auch länger nicht beim Fußball ;o).

    Molwanîen in jedem Land? Ja, wahrscheinlich irgendwie schon. Besonders wenn die sozialen Systeme schlechter werden, dann weißt Du nicht mehr, wo das originale Land des schadhaften Lächelns liegt *lach*.

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