BlogUmfrage: Lebensstandard von Ausländern in Japan

Umfrage: Lebensstandard von Ausländern in Japan

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Bloggerkollege Coolio hat in einem seiner letzten Artikel auf ein Problem aufmerksam gemacht, das mich schon seit längerem interessiert: Wie geht es eigentlich den anderen Ausländern, vor allem aus dem deutschsprachigen Raum, in Japan?
Dank meiner Arbeit bin ich relativ gut informiert darüber, wie es vielen Englischlehrern und Ex-Englischlehrern geht, aber bei Einwanderern aus dem deutschen Sprachraum bin ich mir da nicht so sicher. Und ich glaube nicht, dass es dazu irgendwo zuverlässige Zahlen gibt.
Das schreit geradezu nach einer Umfrage, denn das Thema ist durchaus interessant. Japan hat noch immer unter vielen den Ruf, das Land zu sein, in dem Milch und Honig fliessen, aber wie Coolio bereits ziemlich deutlich andeutet, ist dem nicht unbedingt so. Und der Dittman-Fond der Deutschen Botschaft in Japan belegt dies auch recht deutlich.
Die Fragen gehen ziemlich ins Detail und sind streckenweise etwas direkt, deshalb liste ich lieber die Fragen unten auf. Ich logge keine IP’s, ich will nicht wissen, wer hinter den Antworten steckt. Aber ich hoffe auf rege Teilnahme, denn erst dann ist es sinnvoll, die Ergebnisse auszuwerten und zu veröffentlichen. Nachdem dieser Beitrag im Blog nach unten gerutscht ist, werde ich das Umfragemodul für eine Weile in die rechte Spalte bewegen – es sei denn, es finden sich schnell mehr als 100 Antwortende.
Eine Bitte an dieser Stelle: Bitte nur die Fragen beantworten, wenn Ihr
In Japan lebt UND arbeitet!
Hier die Fragen – mit Ausnahme der letzten Frage sind alle Fragen Pflicht.
1. Wie lange arbeitest Du schon in Japan?
2. Wie bist Du zu der Arbeit gekommen?
3. Wie ist Dein jetziges Beschäftigungsverhältnis?
4. Wieviel verdienst Du im Schnitt pro Jahr (inkl. Boni, netto)?
5. Wie schätzt Du Deine Japanischkenntnisse ein?
6. Wie schätzt Du Deinen Lebensstandard in Japan ein im Vergleich zum Durchschnitt?
7. Wenn Du möchtest, kannst Du hier Dein Berufsfeld angeben (nicht zwingend)

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

13 Kommentare

  1. Ich persönlich glaube ja, daß man, wenn man allein das Finanzielle anschaut, in Japan schlechter gestellt ist. Und ich glaube, daß es für diejenigen, die in Deutschland handwerklich gearbeitet haben, noch am Besten läuft, denn: in DE ist ein Universitätsabschluss durchaus hoch angesehen, insbesondere wenn es im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich ist. Darunter gibt es Ausbildungsberufe, was so wohl weltweit einmalig ist. Das führt aber dazu, daß nicht jeder an die Uni muss. In Japan hat ja fast jeder einen Uniabschluss, und dementsprechend sieht auch das Niveau der Unis aus. Das viele Unis privat laufen macht die Sache nicht besser. Und mit einem deutschen Abschluss wird man nicht gleich als Todai-Absolvent eingeordnet. Daher hat das ein bisschen was von Perlen vor die Säue werfen (übertrieben, natürlich).
    Die Situation ist vielleicht anders, wenn man z.B. Japanologie oder andere “brotlose Kunst” studiert hat in Deutschland und Japanisch spricht. Denn dann kriegt man vielleicht in DE überhaupt keinen Job, während man in Japan alleine durch die Sprachfähigkeit eventuell eine Chance, wenn auch eher schlecht bezahlt, bekommt.
    Trotzdem können die, die was “substantielles” können (damit meine ich Dinge, die weltweit gehen, also z.B. Ärzte, Handwerker, Techniker, IT’ler) meist kein Japanisch, und die die Japanisch können, nichts anderes. Letztere bleiben hier meistens eine begrenzte Zeit (von 2 bis 5 Jahren) und kehren dann wieder zurück.
    Expats zählen imho übrigens nicht. Japaner, die in DE bei ‘ner Bank in Düsseldorf arbeiten leben mehr oder weniger parallel und auf Abruf in DE. Genauso wie Expats in Tokyo.
    Insgesamt glaube ich, daß die meisten Deutschen am Ende doch Abstriche machen (müssen), bei vielen aber die gefühlte Lebensqualität das aufwiegt. Geld ist halt nicht alles.
    Ich persönlich werde wohl in einem halben Jahr vor der Entscheidung stehen, versuchen in Japan zu bleiben oder zurück nach DE zu gehen. Nach alldem was ich bisher gesehen habe, was man Absolventen so zahlt, habe ich mich etwas erschrocken. Ich persönlich kann mir daher nicht wirklich vorstellen hier zu bleiben…
    Ich finde das Thema recht interessant, hoffe es gibt zahlreiche Teilnehmer an der Umfrage und hoffe ebenfalls, daß Tabibito nicht zu sehr nach IP’s etc. schnüffelt – denn die Community ist so klein, daß man mittelbar wahrscheinlich recht viele recht einfach identifizieren kann…

  2. Die Idee mit der Umfrage finde ich gut.
    Leider bekommt man ja nicht wirklich Einblick in die Situation,
    sondern kann nur von der eigenen, bzw. der Lage von ein paar Freunden/Bekannten ausgehen. Mir persoenlich geht es finanziell ueberdurchschnittlich gut. Ob man, die finanzielle Situation mal aussen vor, Einbusse an der Lebensqualitaet hinnehmen muss, das sei mal dahingestellt. Das muss wohl Jeder individuell fuer sich entscheiden. Arbeiten muss man ueberall. Ich habe jedenfalls nicht vor, Japan wieder zu verlassen.

  3. Das mit der IP Adresse ist gut, denn wir sind zu zweit (aus Oesterreich) hier in Japan, und nutzen in der Gruppe fuer das Internet nur einen gemeinsamen Rechner (Vorschriften des Kunden … ein wenig sonderbar, aber …)

  4. So teilgenommen haben wir. Warten wir mal auf das Ergebnis.
    Dennoch auch von mir meine 5 cent: Japan ist NICHT das Land der eierlegenden Wollmilchsau! Vor 30 Jahren oder so sah es noch anders aus. Jetzt geht’s so langsam aber sicher den Bach runter. Aber solange die Regierung ihre Saeckel weiterhin kraeftig fuellt und bei Otto-Normalverbraucher abschoepfen kann ….. was sollen wir da schon grossartiges erwarten?

  5. Was ist mit den deutschen Hausfrauen und Muettern, die einen Japaner geheiratet haben und hier dauerhaft leben, die nur wenig (oder kein) Einkommen durch baito oder Privatunterricht haben? Die kommen hier eindeutig zu kurz. Ich kann mir vorstellen, dass es da eine Menge gibt.

  6. Ich habe mal meine Situation bis April 2011 eingegeben. Seither wieder in meiner Heimatstadt in Deutschland kann ich sagen, dass sich – trotz finanzieller Einbussen – meine Lebensqualitaet verbessert hat!
    -> Ein doppelstoeckiges, unterkellertes Haus mit Zentralheizung fuer die Haelfte dessen, was ich in Japan fuer 2LDK mit Oelofen im Wohnzimmer gezahlt habe
    -> niedrigere Kosten fuer Krankenkasse und Arzt (die paar Euro fuer Praxis- und Rezeptgebuehr sind kein Vergleich zu den 30% Selbstbeteiligung, die man mir in Japan abzieht)
    -> jeden Morgen frische Broetchen… ;-)
    -> kaum bzw. keine Laermbelaestigung durch laufende Motoren
    Das Minus durch den fehlenden Service kann ich durchaus verkraften…
    Nach 25 Jahren in Japan war es gar nicht mal so schwer, sich wieder einzuleben, aber das habe ich sicher zum grossen Teil auch meinem Freundeskreis zu verdanken. In einer anonymen Grossstadt haette es vielleicht anders ausgesehen…
    Die finanziellen Einbussen (sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn) hatte ich erwartet, aber dem gegenueber stehen niedrigere Lebenshaltungskosten.

  7. Die Ergebnisse würden mich auch sehr interessieren. Ich werde bei meinen regelmässigen Aufenthalten immer wieder darauf angesprochen, ob ich denn in Japan arbeiten würde (oder wegen der Arbeit in Japan wäre). Mit dem Gedanken habe ich immer wieder mal gespielt, aber unterm Strich komme ich hier in Deutschland als Freiberufler wahrscheinlich doch besser weg. Zumal sich Projekte im Bereich mikroelektronischer Anwendungsentwicklung auf den Großraum Tokyo konzentrieren und das muss dann doch nicht unbedingt sein.

  8. Wollte mich gerade beteiligen, ging aber nicht. Was sind denn die Bedingungen dafür, dass die Maske / der “Weiter”-Knopf aktiviert wird? (Thema: IP-Erkennung…?)
    Gruß und Nachfrage.

  9. @alle
    Vielen Dank für die Kommentare und das Mitmachen. Aktueller Stand nach 22 Stunden: 33. Ich hoffe, es werden 100 – das wäre dann eine halbwegs anständige Stichprobe.
    @Anna Nym
    Ich habe darüber nachgedacht, als ich die Fragen aufgesetzt habe. Aber das wäre, glaube ich, zu kompliziert geworden. Wenn möglich, würde ich der Gruppe später etwas widmen.
    @Iceland13
    Auf jeden Fall musst Du Javascript aktiviert haben. Ansonsten – ich habe das Modul auf etlichen Browsern getestet, aber es kann natürlich sein, dass irgendein Browser nicht mitspielt. Kannst Du mir Deine Browsermarke + Version mitteilen? Werde dann schauen, was sich machen lässt.
    Der “Weiter”-Knopf wird ansonsten erst aktiviert, nachdem Du etwas angeklickt/gewählt hast. Hat nichts mit IP zu tun.

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