Es ist immer schmerzhaft, anzusehen, wie Menschen von Fanatikern einfach so aus dem Leben gerissen werden. Ganz besonders tragisch ist es dann noch, wenn es sich um Kinder handelt – oder um Menschen, die eigentlich vor Ort waren, um zu helfen. Dies war leider auch beim Terroranschlag in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, am 1. Juli der Fall: 7 der 28 getöteten Geiseln stammten aus Japan, und sie waren als Freiwillige an einem von der japanischen Regierung finanzierten Hilfsprojekt vor Ort. Leider waren sie auch nicht die ersten – bereits im Oktober vergangenen Jahres wurde der Mitarbeiter einer japanischen NPO in Bangladesch brutal ermordet. Die Gefahr liegt dabei auf der Hand: Wenn sich solche Anschläge häufen, werden sich weniger freiwillige Mitarbeiter und weniger Spenden finden, und das kann man den Menschen auch nicht verübeln. In Japan gibt es mindestens sechs Organisationen¹, die sich ausschliesslich auf Hilfe in Bangladesch spezialisiert haben, und die ersten haben bereits angekündigt, ihre Arbeit vor Ort vorerst auf Eis zu legen.
Leider kann man nicht allzu viel gegen solche Angriffe tun: Wenn Terroristen zuschlagen wollen, dann finden sie auch ihre Ziele. Einzig Bangladesch kann dafür sorgen, dass die Mitarbeiter geschützt sind, aber einen vollständigen Schutz wird es nie geben. Die NPO können nur eins tun — und das machen sie nun auch: Mitarbeitern anraten, häufig von Ausländern frequentierte Plätze zu meiden. Aber das ist leichter gesagt als getan.
¹ Siehe hier (Japanisch).