So sehr ich auch den Flughafen Tegel mag (er hat einfach Stil) — es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr das Ankommen nach einer Flugreise den ersten Eindruck prägt. Als ich letzte Woche in Tegel ankam (wie immer), standen wir (wie immer) auf dem Rollfeld, so dass es mit Bussen zum Terminal geht. Der Flieger war nahezu vollbesetzt, also schätzungsweise 300 Passagiere stiegen aus. Dem gegenüber gab es 4 Schalter bei der Grenzkontrolle und einen Empfangsbereich, der viel zu klein war: Die Schlangen bei der Einreise reichten bis nach draussen. Das dauert eine ganze Weile, aber das macht ja nichts: Es dauert ja sowieso eine gefühlte Ewigkeit, bis endlich das Gepäckband zu rollen beginnt. Und jenes ist schnell so voll, dass kein neues Gepäck raufgestellt werden kann, da ja die meisten noch bei der Einreise festhängen. Dass man seinen Koffer bereits vor dem Gebäude stehen sehen kann hilft da nicht – es kann trotzdem noch eine geschlagene Stunde dauern. Summa summarum dauert es mehr als eine Stunde, bis man endlich nach draussen gelangt. Es sei denn, der Zoll möchte auch noch ein Wörtchen mitreden.
Ankunft in Narita bei Tokyo (aber es könnte auch genauso gut Haneda sein): Das Flugzeug fährt nach der Landung erstmal solange herum, dass man meint, ins Stadtzentrum gefahren zu werden. Nach dem Verlassen des Flugzeuges läuft man dann erstmal rund einen halben Kilometer – es gibt natürlich Laufbänder – bis man zur Quarantäne gelangt, durch die man in der Regel nur durchläuft. Die Einreise hat man bei Ausländern nun aufgetrennt – in den biometrischen Teil und den eigentlichen Einreiseschalter. Es gibt viele Passagiere von vielen verschiedenen Flügen, aber auch sehr viele offene Schalter sowie Einweiser, die einem sagen, wie und wohin man gehen muss. Meistens dauert das Passieren deshalb nur 15 Minuten oder gar weniger. Dahinter liegt die grosse Halle mit den Gepäckbändern, und die sind oftmals schon mit Gepäckstücken belegt, wenn man dort ankommt. Wer Glück hat, hat nach weniger als 5 Minuten sein Gepäck – wenn nicht, dauert es eben bis zu 30 Minuten. Dann geht es noch vorbei am Zoll, der mal mehr und mal weniger neugierig ist (heute war er zum Beispiel erstaunlich desinteressiert – der Zöllner wollte lediglich den Startflughafen wissen). Und so ist man nicht selten nach 30 Minuten und ziemlich stressfrei draussen.
Aber der Flughafen Tegel ist sowieso ein Anachronismus – viel zu klein und viel zu alt, um mit den heutigen Standards im internationalen Flugverkehr mithalten zu können. Mich beschleicht allerdings die leise Ahnung, dass es am nagelneuen Flughafen BER, so er denn mal fertig wird – nicht wesentlich besser sein wird. Oder? Ich wäre ehrlich gesagt überrascht. Und einen Wermutstropfen gibt es ja beim Flughafen BER schon vor der Eröffnung: Einen Direktflug nach Japan wird es auch dort vorerst nicht geben.
Vielleicht hast du ja Glück, und passend zu den Olympischen Spielen 2020 wird der BER fertig udn dann gibts vielleicht sogar Direktflüge ;)
Viel Hoffnung würde ich mir aber nicht machen.
Es will ja auch kein Japaner nach Berlin, was sollen die auch da? Berliner Tor? Viel zu lahm und zu abgedroschen. Dann noch mit diesem ranzigen Tegel-Flughafen, das will sich erst recht keiner antun.
Die fliegen alle viel lieber ins schöne Düsseldorf, deshalb gibt’s da auch tägliche (!) Direktflüge Tokio-Düsseldorf mit der ANA (All Nippon Airlines): http://www.ana.co.jp/wws/de/d/local/book-plan/fare/
In Düsseldorf gibt’s auch eine der größten japanischen Gemeinden in ganz Europa. Japaner wissen eben, was gut ist.
Mit Verlaub – die Erwähnung des “Berliner Tors” lässt Dich leider nicht als Berlin-Experten erkennen :) Sicher ist Düsseldorf auch schön, aber es ist mit Sicherheit nicht die Schönheit von D’dorf, die die japanische Gemeinde dort haben wachsen lassen! Es dürfte viel mehr die Lage sein…
Es gibt übrigens auch Direktflüge nach Frankfurt und München.
Bin gerade von Tegel nach Narita geflogen und kann leider nur bestaetigen, was Du schreibst. Bin vorher in Schoenefeld gelandet und dort am neuen BER Terminal vorbeigefahren. Dort ging es aber dann aber recht schnell.
Beim Abflug in Tegel sollte man auf jeden Fall den Online-Check-in machen um nicht in der langen Check-in Schlange warten zu muessen.
Das ist ein Apfel Birnen Vergleich. Tegel und Narita spielen nicht in derselben Liga, sowie wie auch Berlin und Tokio nicht in derselben Liga spielen. München, aber auch Frankfurt haben m.E eine gute Immigration am Flughafen, habe selten länger warten müssen. Durch die Self Service Automaten geht das ganze jetzt eh noch schneller. Meine längste Wartezeit hatte ich in JFK, in Wien auch schon mal Pech gehabt und 20 min angestanden..
Na ja, als Berliner kann ich da nur sagen, dat is eben Tejel.
Wobei, wenn man an einem A Gate anlegt (aus Tokyo kommend), dann ist es mir schon oft genug passiert, dass ich weit und breit kein Personal an der Passkontrolle oder der Zollabfertigung gesehen habe. Wenn es denn mal zur Abwechselung mit der Gepäckausgabe zügig klappt (ja, ist schon vorgekommen), dann ist man ruck-zuck draussen am Taxi-Stand.
In Narita kann es einem eben auch passieren, wenn viele internationale Flüge gleichzeitig eintreffen, dass man an der Einreise eine Stunde in der Schlange steht. Kommen dann auch noch Reisende dazu, die mit dem Einreiseformular nicht klar kommen, dann dauert es gerne mal etwas länger. Die Erhebung der Fingerabdrücke, bzw. die Bedienbarkeit des Geräts, haben nicht zu einer beschleunigten Abfertigung geführt.
Und dann darf nicht vergessen, in Berlin bin ich mit dem Taxi nach 25 Minuten bei meinen Eltern angekommen. Von Narita bis in die Stadt hinein dauert es dagegen ein “wenig” länger.
Ich denke ein Vergleich zwischen Haneda und Tegel wäre sinnvoller und den würde Tegel verlieren.