Heute, am 14. April 2016, gab es um 21:26 schweres Erdbeben auf Kyushu – das Epizentrum lag zwischen Kumamoto Stadt und Yamaga, in der Stadt 益城町Mashiki-machi. Nach der japanischen Erdbebenskala erreichte das Beben dort die Maximalstärke 7. Nach der Richterskala waren es “nur” 6,4, mit der Besonderheit, dass das Beben in lediglich 10 km Tiefe lag und Augenzeugenberichten zufolge nur ca. 15 Sekunden dauerte. Das Beben war sehr deutlich überall auf Kyushu zu spüren.
In der Millionenstadt Kumamoto scheint es nur begrenzte Schäden zu geben. Wir erreichten sogar meine Schwiegeroma per Telefon – sie war sichtbar geschockt, aber auch in ihrem Haus gab es keine grösseren Schäden. Während in Kumamoto die Lichter an sind, herrscht in Mashikimachi scheinbar Stromausfall. Über Twitter liest man bereits von ersten eingestürzten Gebäuden; Berichte über Tote und Verletzte gibt es noch nicht.
Da das Beben sein Epizentrum in der Inselmitte hatte und recht flach war, sind Tsunamis nicht zu befürchten. Zum Glück – zwischen Kumamoto und Kagoshima liegt das AKW 川内 Sendai.
Die Nachbeben halten an und werden die Bewohner noch die ganze Nacht über wach halten. Das schwerste soweit hatte eine Stärke von 5.7 und fand 22:08 statt. Just in diesem Moment kam wieder eine Warnung herein.
Mehr Infos gibt es wie immer über meinen Twitter-Account (@Tabibito_Tokyo) – siehe Beispiel unten:
Kein Tsunami, noch (?) keine Meldungen über nennenswerte Schäden. AKW in Sendai (Kagoshima) wird noch überprüft. #Erdbeben #Kumamoto
— oʇıqıqɐʇ (@Tabibito_Tokyo) 14 April 2016
Mein Smartphone hat gestern gar nicht mehr aufgehört mir Warnungen zu schicken. Ich war überrascht, weil diese Region ja sehr selten von Beben geplagt wird. Wenn ich aus der Gegend mal einen Alarm bekommen, dann wegen den Vulkanen dort.
Ich hab gesehen, dass ein Teil der Mauer der Burg Kumamoto durch das Beben eingestürzt ist. :( ….
Hmm. Leider wird ja momentan ein Alptraum war: Das Beben gestern war offensichtlich nicht das Hauptbeben — jetzt gab es sogar eine 7.1 und dementsprechend auch Stromausfälle mitten in der Innenstadt.
Ich weiß. Mein Smartphone hat mich darüber informiert. Mit Tsunamiwarnung für Araike (zum Glück schon wieder aufgehoben), aber mit Aso-san und dem Atomkraftwerk dort, macht man sich dann doch Sorgen. :( ….
Hätte ich sogar relativ stark in meiner alten Heimat zu spüren bekommen, viel mehr als das von 2011. ^^;; …
Die Familie meiner Frau und viele unserer Freunde leben in Kumamoto. Alle waren wohlauf und ich dachte ja es wäre überstanden, da sehe ich gerade auf JMA, dass es gerade zwei ziemlich heftige Nachbeben gegeben hat. Viel heftiger, als alles was in der Nacht vom Donnerstag zu Freitag kam.
Ja, leider wahr. Meine Frau kommt ja auch aus Kumamoto, und ich habe auch viele Freunde dort. Langsam halte ich es für angebracht, meine Schwiegeroma zu evakuieren, denn das wird noch ein paar Tage so weitergehen.
Dann wünsche ich Ihnen dabei viel Glück, denn es sieht wirklich nicht danach aus, als würde sich das so schnell beruhigen.
Ich bin auch schon schwer am überlegen, ob ich mich morgen in einen Flieger nach Kyushu setze. Wir sind gerade in der Schweiz und es würde ein höllischer Ritt, aber was macht man nicht alles für die Familie. Meine Frau hat allerdings ziemlich negativ auf diesen Vorschlag reagiert.
Sie setzt sich lieber allein in der Flieger, als mich in Gefahr zu wissen. Meine Super-Ehefrau würde selbst die Welt im Alleingang retten.
Hm, wenn es stimmt, dann ist das Dach vom Flughafen Kumamoto eingebrochen. Vorher habe ich gesehen, dass die Autobahn von Fukuoka nach Kumamoto dicht gemacht wurde. Soviel dazu.
Bleibt also nur untätig die Nachrichten zu verfolgen.
Habe grade Bilder von der Burg Kumamoto gesehen, das eigentlich sehr massive Bauwerk hat es doch ziemlich erwischt. Vor 2 Jahren bin ich dort gewesen.
Man kann für die Menschen dort nur hoffen, dass die Nachbeben hoffentlich bald vorüber sind.
Können Sie eine eine Hilfsorganisation empfehlen? Ich würde gerne etwas Geld spenden, bin mir aber nicht sicher, wo das Geld am besten untergebracht wäre.
Auf Reddit wird 2nd Harvest empfohlen.
Second Harvest ist gut und sinnvoll — nicht nur wenn es um Erdbeben geht. Hatte mit denen im Rahmen der Save Minamisoma-Aktion zu tun (die übrigens jetzt, nach 5 Jahren, noch immer weitergeht):
http://www.tabibito.de/japan/blog/2011/08/15/minami-soma-im-katastrophengebiet-teil-1/
Vielen Dank.
Wenn man danach geht, dass nun alle Live-Streams wieder offline sind, dann könnte man fasst meinen, die Sache sei überstanden.
Frei verfügbare Streams von NHK oder TBS gibt es im Netz seit dem Tohoku-Beben wohl nicht mehr.