BlogPossierliches: Der unterdrückte Toilettengruß

Possierliches: Der unterdrückte Toilettengruß

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Bevor wir uns wieder den harten Themen zuwenden, wie zum Beispiel nordkoreanischen Wasserstoffbomben, chinesischen Börsencrashs oder opulenten Vorwahlgeschenken in Japan, kann ich es mir nicht verkneifen, dieses Photo zu teilen. Aufgenommen im örtlichen Elektronikmarkt, aber in dieser Form auch an vielen Orten anzutreffen. Das Schild klebt dort über dem hiesigen Stehpissoir und besagt, dass die Angestellten ebenfalls die gleichen Toiletten benutzen.

Unterdrückte Höflichkeit: Auf diesem Klo wird nicht gegrüsst!
Unterdrückte Höflichkeit: Auf diesem Klo wird nicht gegrüsst!
So weit, so gut. Darunter steht dann jedoch auch noch, dass die Angestellten auf dem Lokus davon absehen, Kunden zu grüssen. Der Gedanke hat sich mir sofort ins Gehirn gebrannt: Da steht man also, am Pissoir, und der Nebenmann, ebenfalls beschäftigt, schaut zur Seite und schmettert sein fröhliches Irasshaimase (Willkommen) raus. Das wäre doch mal was. Als Kunde muss man zum Glück darauf nicht antworten, aber man kann sich gut vorstellen, warum es diese Schilder überhaupt gibt: Wahrscheinlich hat sich irgendwann mal ein Schnösel darüber beschwert, nicht vom Angestellten lauthals begrüßt worden zu sein. Wundern würde mich das jedenfalls nicht.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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