BlogModerne Kunst ist doch totaler Mist...

Moderne Kunst ist doch totaler Mist…

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…sagte doch tatsächlich mein spezieller Freund Ishihara, seines Zeichens Gouverneur von Tokyo seit vielen Jahren und ein ausgemachter Nationalist, der schon oft durch sogar George Bush übertreffende Aussagen Schlagzeilen machte. Gestern eröffnete er nun eine Ausstellung für moderne Kunst, gesponsert von Cartier, und bemerkte in seiner Rede, dass das, was er auf der Aufstellung so sieht, er grösstenteils für Krempel hält. Und dass die japanische Kunst der westlichen sowieso überlegen ist. Alle Achtung! Das nenne ich ein prall gefülltes Fettnäpfchen. Im letzten Jahr war es die französische Sprache, die er attackierte – man könne ja in der Sprache noch nicht mal richtig zählen, mokierte er (wahrscheinlich bezog er sich auf die Tatsache, dass es kein Wort für 80 gibt, sondern nur quatre vingt – 4 (x) 20).
Ein weiterer, noch schlimmerer Fehltritt war die Bemerkung, dass man im Falle einer Erdbebenkatastrophe die Ausländer gut im Auge behalten sollte, denn die könnten ja dann Ärger machen. Bravo, Ishihara-san! Eigentlich wollte ich heute keinen Eintrag im Blog machen, aber das war zu köstlich.

Alles Mist: Moderne Kunst, hier eine Videoinstallation am Akiba-Gebäude in Akihabara
Und hier das Wort des Tages: ガラクタ (garakuta) – dieses Wort benutzte Ishihara in seiner Rede über moderne Kunst. Bedeutet Kram, Krempel bzw. Klamotten. Wird mal in Katakana, mal in Hiragana geschrieben.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

4 Kommentare

  1. Klar ist Kunst Geschmackssache, aber gerade als ?ffentliche Person bzw. Politiker der gerade eine KUNST Ausstellung er?ffnet, sollte er sich solche Worte schenken!

    Mich wunderts, gab es keine ?ffentliche ?rgernisse wegen sowas?
    Ich kann mich erinnern, das im Februar/M?rz immens gro?es Aufsehen gab, weil eine omin?se eMail aufgetaucht ist, die falsche Anschuldigungen an einen Politiker beinhielt. Als herauskam wer der Absender war, mu?te dieser sich st?ndig in der ?ffentlichkeit entschuldigen. Kein Nachrichtensendung verging, wo dieser sich nicht tief verbeugend entschuldigen w?rde.

  2. Dieses Mal gab es keinen öffentlichen Aufschrei (Vielleicht kommt’s ja erst morgen richtig in die Zeitungen). Nicht mal yahoo.co.jp berichtete darüber.

    Ja, die Sache mit der gefälschten E-Mail hat wirklich hohe Wellen geschlagen. Das war aber auch ein jämmerliches Kammertheater…

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