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Kawasaki lässt Kobe hinter sich: 1,52 Millionen, #6 in Japan

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Wie gestern bekannt wurde, hat Tabibitos Wahlheimatstadt, Kawasaki, zum ersten Mal Kōbe hinter sich gelassen (in Sachen Bevölkerung, wohlgemerkt — in Sachen Attraktivität sicherlich nicht). Damit ist Kawasaki auf Platz 6 der sogenannten 政令指定都市 seirei shitei toshi (in etwa “Von der Regierung anerkannte Großstadt”) vorgerückt. Eine solche Stadt wird von der Regierung als solche bezeichnet, wenn die Bevölkerung eine halbe Millionen Menschen übersteigt, und wenn die Stadt weitere wichtige Funktionen (verwaltungs-, bildungs-, versorgungs- usw. -technisch) übernehmen soll. Die Veredelung zur anerkannten Großstadt hat auch zur Folge, dass sich die Stadt in “-ku” (区, Stadtbezirke) unterteilen muss. An dieser Stelle eine kleine Übersicht aller 20 japanischen, anerkannten Großstädte (Anmerkung: Tokyo ist nicht dabei, da es als Hauptstadt einen Sonderstatus inne hat). Die Bevölkerungszahlen stammen alle von 2017, mit Ausnahme der Zahlen von Kawasaki und Kobe – die sind von 2019.

# Stadtname Deutsch Stadtname Japanisch Bevölkerung Anerkannte Großstadt seit
1 Yokohama 横浜市 3,724,844 1956
2 Ōsaka Stadt 大阪市 2,691,185 1956
3 Nagoya 名古屋市 2,295,638 1956
4 Sapporo 札幌市 1,952,356 1972
5 Fukuoka Stadt 福岡市 1,538,681 1972
6 Kawasaki 川崎市 1,526,630 1972
7 Kōbe 神戸市 1,524,759 1956
8 Kyōto Stadt 京都市 1,475,183 1956
9 Saitama Stadt さいたま市 1,263,979 2003
10 Hiroshima Stadt 広島市 1,194,034 1980
11 Sendai 仙台市 1,082,159 1989
12 Chiba Stadt 千葉市 971,882 1992
13 Kitakyūshū 北九州市 961,286 1963
14 Sakai 堺市 839,310 2006
15 Niigata Stadt 新潟市 810,157 2007
16 Hamamatsu 浜松市 797,980 2007
17 Kumamoto Stadt 熊本市 740,822 2012
18 Sagamihara 相模原市 720,780 2010
19 Okayama Stadt 岡山市 719,474 2009
20 Shizuoka Stadt 静岡市 704,989 2004

Der Aufstieg von Kawasaki ist besonders beachtlich — erst im Jahr 1990 hatte man die Millionenmarke geknackt, und seitdem ist die Bevölkerung nahezu ununterbrochen bis heute insgesamt um 29,2% gewachsen – Rekord unter den 20 Großstädten. Positiv für die Stadt ist zudem, dass Kawasaki vor allem bei jüngeren Leuten beliebt zu sein scheint. Eingeklemmt zwischen Tokyo im Norden und Yokohama im Süden liegt die Stadt auch verkehrstechnisch sehr günstig. Und wichtiger noch: Mit dem Rückgang der Schwerindustrie steigt die Luft- und damit auch die Lebensqualität, ausserdem wurden so grössere Flächen für Wohnbauten frei.

Blick vom Hafen der Stadt Richtung Oyama und Fuji-san
Blick vom Hafen der Stadt Richtung Oyama und Fuji-san

Besonders boomt die Stadt rund um den Bahnhof Kawasaki, ganz im Osten der Stadt, sowie rund um 武蔵小杉 Musashi-Kosugi, kurz “Musako” genannt – ein Subzentrum, das immer schneller in die Höhe wächst (im Shin-Godzilla Film von 2016 schön zu sehen – dort, wo die Armee am Fluss die Echse erstmals angreift, ist Musako). Aber auch im Westen der Stadt, der mitunter beinahe fast noch ländlich geprägt ist, wird weiterhin fleissig gebaut.
Interessant an Kawasaki ist die Vielfalt: Da die Stadt gut 30 Kilometer lang, streckenweise aber nicht einmal einen Kilometer breit ist, hat man alles: Von riesigen Häfen und viel Industrie am Meer, zwei ausgewachsene Stadtzentren in der Mitte und sanfte Hügel, etwas Natur und relativ viel Ruhe im Westen. Und ein paar Sehenswürdigkeiten gibt es sogar auch, aber mehr dazu gibt es hier zu lesen.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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