BlogKaum wird es etwas wärmer...

Kaum wird es etwas wärmer…

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​Oh, 20 Grad (für alle, die in Deutschland sind – plus, wohlgemerkt) am Sonntag! Ideal, um in einen schönen Park zu fahren! Gesagt, getan. Kinder ins Auto gesetzt, und auf ging es Richtung Yugawara, kurz vor Atami. Dort liegt der angeblich sehr empfehlenswerte 幕山公園 Makuyama-Park, hoch über der Stadt, und man kann auch ein bisschen laufen – auf den rund 625 Meter hohen Makuyama, zum Beispiel, um von dort einen Blick auf den Pazifik zu werfen.
Auf den Autobahnen ging es noch – der Verkehr floss träge vor sich hin. Der große Stau begann gleich bei Odawara, an der Küstenstrasse. Aber nach knapp zwei Stunden waren wir dann doch da. Dachten wir. Denn der Park liegt am Ende eines langen Tals, mit genau einer Zufahrtsstrasse. Und 800 Meter vor dem Park begann sie – die Autoschlange. Die alle 5 Minuten um eine Autolänge vorrückte – nämlich immer dann, wenn jemand den Park verließ, was um die Mittagszeit herum natürlich selten der Fall ist. Ein typischer Fall von grober Unterschätzung der wahren Bevölkerungsdichte des Großraums Tokyo: Bei nur schwachen Ansätzen von Regen ist keine Sau draußen, doch wehe, die Sonne scheint (und wehe, die Pflaumen blühen, wie es jetzt der Fall ist) – dann ist plötzlich alles voller Menschen. Mehr als die Hälfte davon sind freilich Rentner. Warum die sich das an einem Wochenende antun, wird mir jedoch auf Ewigkeiten ein Rätsel bleiben.
Da die Kinder nun schon ziemlich lautstark nach Nahrung verlangten, gaben wir schließlich auf, gingen in Yugawara essen – und fuhren hoch in die Berge. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich herausstellte. Auf dem gut 1’000 Meter hohen Pass in der “Anest Iwata Sky Lounge” war kaum eine Menschenseele, so dass man dort gemütlich am Panoramafenster sitzend mit Blick auf den Fuji und Hakone Kaffee trinken konnte. Geht doch. Und bei der Kirschblüte bleibt das Auto stehen, so viel steht fest…

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

3 Kommentare

  1. Es hat auch Vorteile wenn man so wie ich Montag, hin und wieder mal Dienstag frei hat. Sind zur Zeit zum Rodeln in Kobuchizawa ohne Stau, Menschen Ansammlung sind überschaubar. Anreise bei Regen heute super Bedingungen. Ohne Auto Reisen ist definitiv eine Überlegung wert!

  2. Das Edo Tokyo Architektur Museum war leer, bis auf ein paar Auslaender. Warum ist mir schleierhaft…
    Der nebenan liegende Park war allerdings voll, so wie der Bus, der von der Chuo Linie dorthin fuhr.
    Ein Glueck, dass wir mit der Seibu Linie anreisten..

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