In Tokyo und anderen japanischen Grossstädten gibt es ja nicht eine Eisen- und U-Bahngesellschaft, sondern viele verschiedene. Im Falle Tokyos hauptsächlich die staatlichen JR-Linien (früher Kokutetsu), die Tokyo Metro-Linien (U-Bahn), die Asakusa-Linien und ein paar private Linien wie z.B. die Rinkaisen, Odakyū-sen usw. Die haben freilich alle ihre eigenen Tarife und Fahrkarten. Wer noch nicht in Japan war – hier schaltet man wie in vielen anderen Ländern Schwarzfahren halbwegs dadurch aus, das man ohne Ticket weder in noch aus dem Bahnhof kommt.
Wer jeden Tag die gleiche Strecke fährt, kauft sich auch hier Monatskarten. Bei JR heissen die Suica und sind elektromagnetisch – man braucht nur sein Portemonnaie auf die Schranke legen und schon ist man durch. Wer wie ich jedoch einmal umsteigen muss in die U-Bahn, braucht eine zweite Monatskarte – die muss man jedoch in die Schranke schieben (kommt auf der anderen Seite wieder raus). Das führt freilich zu lustigen Szenen: Müde Pendler (mich eingeschlossen), die sicheren Schrittes zur Metro-Schranke laufen, das Portemonnaie über die Schranke schieben – und sich wundern, wenn sie plötzlich von den sich knallartig schliessenden Schrankentüren festgehalten werden. Mist. Suica funktioniert ja hier nicht. Natürlich hat sich in den 1, 2 Sekunden schon sofort eine mürrische Schlange hinter einem gebildet.
Aber endlich, nach vielen Jahren, kommt eine Karte, die für fast alle Linien gültig ist und die man ebenfalls nicht aus dem Portemonnaie nehmen muss – die Pasmo-Card. Symbol: Ein rosa Roboter. Für Suica: ein runder Pinguin. Da heiraten also Roboter und Pinguin. Verkaufsstart ist der 18. März, und eins steht fest – auch ich werde sie mir so schnell wie möglich zulegen. Um nicht mehr steckenzubleiben.
Übrigens funktionieren die Karten nicht nur als Monatskarte – man kann sie auch aufladen und damit andere Linien fahren, Getränke und Zeitungen kaufen usw. usf. Sehr praktisch also. Und viele Handys kann man mittlerweilen auf die gleiche Art benutzen – an den Automaten halten und schon hat man, was man will.
Wer jetzt denkt, dass dies aber fortschrittlich sei, dem sei gesagt, dass dieses System schon vor 10 Jahren in Seoul eingeführt wurde.
Touch and go: Die Pasmo-Card
Das Wort des Tages: 定期券 teikiken. tei bedeutet “festgesetzt, bestimmt”, ki ist die Periode oder Zeitspanne, -ken das Ticket. Eine Monatsfahrkarte sozusagen. Lohnt sich bei JR-Linien z.B., aber bei der Metro gibt es so gut wie kein Rabatt.