ChubuFukuiEiheiji - der grandiose Zen-Tempel in Fukui

Eiheiji – der grandiose Zen-Tempel in Fukui

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Lage von Fukui
Region: 中部 Chūbu
Präfektur: 福井 Fukui

永平寺 Eiheiji

4 von 5 Sternen: Durchaus sehenswert
Name:

Eiheiji. Ei- bedeutet ewig, hei- Frieden und -ji steht für einen buddhistischen Tempel. Also der Tempel des ewigen Friedens.

Lage:

Eiheiji als Ort sowie der Tempel am Rande des Ortes liegen rund 30 km westlich von der Präfekturhauptstadt Fukui entfernt am Fuss der Berge und halb im Wald.

Ansehen:

Die grossartige Tempelanlage mit ihren rund 70 verschiedenen Holzbauten. Und die Landschaft.

Am Eingang zur Tempelanlage
Am Eingang zur Tempelanlage

Eiheiji – Beschreibung

Der Eiheiji, nur ein paar dutzend Kilometer westlich von Fukui gelegen, stellt einen der Haupttempel der Sōtōshū 曹洞宗 (Soto-Schule) – eine der Hauptschulen des Zen-Buddhismus in Japan – dar. Grob gesagt ist dieser Ort einer der wichtigsten Tempel des Zen-Buddhismus. Den hier zu beschreiben den Rahmen sprengen würde (da verweise ich lieber an den kompetenten Wikipedia-Artikel zum Zen-Buddhismus. Obwohl ursprünglich wie vieles andere auch "importiert", wird Zen heute oft mit Japan assoziiert, und in der Tat beeinflusst(e) diese Strömung die japanische Kultur sehr.

Die Soto-Schule betreibt in Japan ein Netzwerk von rund 15,000 Tempeln, in deren Mitte der Eiheiji steht. Begründet wurde die Sekte (nicht negativ gemeint im Falle buddhistischer Schulen) von Dōgen 道元. Jener wurde 1200 geboren und widmete sich früh dem Buddhismus. Dazu gehörten umfangreiche Reisen durch China. Im Jahr 1244 kam er nach Echizen, der historischen Landschaft im Westen der Hauptinsel, und legte den Grundstein für den Eihei-Tempel.

Die Holzbauten sind erwartungsgemäss detailreich
Die Holzbauten sind erwartungsgemäss detailreich

Seit der Gründung des Tempels wurde ständig an- und umgebaut. Das ist auch noch heute so. Mittlerweilen gibt es sieben Hauptbauten und mehr als 60 weitere Bauten. Fast alles ist aus Holz und ziemlich alt – von der Eingangshalle und dem kleinen Museum mal abgesehen. Hinzu kommt die in Japan obligatorische Fressmeile zwischen der Bushaltestelle und der Tempelanlage.

Die ganze Anlage ist durch ein verwinkeltes System von überdachten Gängen verbunden. Als Besucher verlässt man die Bauwerke nicht, sondern bewegt sich ausschliesslich im überdachten Bereich. Selbstverständlich werden am Eingang die Schuhe abgegeben. Unüblicherweise gibt es danach keine Pantoffeln, und deshalb ein guter Tipp am Rande: Wer die Anlage im Winter besucht, sollte unbedingt dicke Socken mitbringen. Sonst friert man sich wirklich die Füsse ab – schliesslich ist die Innentemperatur dieselbe wie die Aussentemperatur.

Die Anlage ist sehr schön und wunderbar abgeschieden und ruhig. Dieser Eindruck mag allerdings auch daher rühren, dass ich den Eiheiji im tiefsten Winter, kurz nach Neujahr besucht habe. Ansonsten sind wohl sehr viele Besucher unterwegs.

In der Empfangshalle "Sanshokaku"des Eiheiji
In der Empfangshalle “Sanshokaku”des Eiheiji

Im Eiheiji praktizieren auch heute viele Mönche die strengen Regeln der Soto-Schule, bei der selbst der Stuhlgang ganz bestimmten Regeln folgt. Eingefleischte Zen-Buddhisten werden genauso freundlich aufgenommen wie Tagesbesucher. Im Grossen und Ganzen aber herrscht Ruhe, und natürlich sind nicht alle Bereiche zugänglich. Alle Besonderheiten hier aufzuzählen wäre vermessen, aber die Sanshokaku 傘松閣 genannte Empfangshalle (siehe Photo) soll hier erwähnt werden: An der Decke findet man 230 Kassetten mit Landschaftsmalereien von 144 japanischen Malern. Ein sehr schöner Querschnitt durch die Vielfalt der japanischen Kunstmalerei – die Werke sind allerdings recht jung: Sie wurden um 1930 geschaffen.

Kurzum – der Eiheiji ist nicht nur für Buddhismus-Begeisterte ein lohnendes Ziel. In der Anlage kann man etliche Stunden zubringen und die Umgebung ist ebenfalls sehr einladend. Der Eintritt in den Tempel kostet 400 ¥.

Schneemalheur im Tempel...Im Winter keine Seltenheit
Schneemalheur im Tempel…Im Winter keine Seltenheit

Anreise

Am besten kommt man zum Eiheiji vom nahen Fukui mit der putzigen Echizen-Eisenbahn えちぜん鉄道, die von einem winzigen Bahnhof vor dem Hauptbahnhof von Fukui bis in die Berge fährt. Es fahren rund zwei Züge pro Stunde ab. Aussteigen sollte man am Bahnhof Eiheji-kuchi 永平寺口駅 (Eiheiji-Eingang). Die Fahrt dauert eine knappe halbe Stunde. Vom Bahnhofsvorplatz geht es mit dem Bus weiter, der allerdings nur ein Mal pro Stunde fährt – dies wiederum dauert eine knappe Viertelstunde. Am Bahnhof in Fukui gibt es handliche Zettel mit den Abfahrtszeiten für die Züge und Busse. Der Bus kostet 410 ¥ pro Fahrt, der Zug 450 ¥. Es gibt auch einen "One day free pass", mit dem man den Zug so oft benutzen kann wie man will (nicht den Bus). Das Ticket kostet 800 ¥ und ist damit etwas billiger als einzelne Tickets.

Übernachtung

Es gibt wohl eine schlichte Herberge in der Nähe des Tempels. Prinzipiell aber ist es verkehrstechnisch günstiger, in Fukui zu übernachten (siehe Übernachtung in Fukui). Ansonsten zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für dieses schöne Ausflugsziel!
    Ich war letztewOche da und kann nur bestätigen, dass es sich lohnt hierher zu kommen. Malerische Lage am/im Wald, der ganze Ort strahlt eine tolle Ruhe aus und auch die Umgebung ist landschaftlich sehr reizvoll!
    Mittlerweile kostet der Eintritt übrigens 500yen, dafür gibt es auch Pantoffeln ;)

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