In punkto Nahrungsmittelindustrie dürften sich Japan und Deutschland (und Amerika usw.) nicht viel nehmen: Es ist einfach nur unglaublich, die Zutatenliste auf so einfachen Produkten wie Schinken oder Brot zu lesen. Klar, man kann in Japan für 250 Yen eine 200-Gramm-Packung Schinken von einem der großen Hersteller kaufen. Interessant ist aber, wenn man zum Beispiel den Schinken in Streifenform kauft und dann brät: Es bleibt nicht viel übrig, und das, was übrig bleibt, schmeckt… irgendwie seltsam. Ein kurzer Blick auf die Inhaltsstoffe verrät dann folgendes: Der Schinken enthält:
Rippenfleisch,Mizuame (japanischer Flüssigzucker aus Reis und Malz), pflanzliche Eiweiße, Salz, Eiereiweiß, Traubenzucker,Tierische Fette, Fermentationsextrakt, Natriumphosphat, Aminosäuren, Antioxidant (Vitamin C), Farbstoff (Nitritpökelsalz), Karminrot (einige Zutaten beinhalten Milch und Sojabohnen).
Alle Achtung! Man hätte vielleicht noch hinzuschreiben sollen, wie viel Fleisch eigentlich enthalten ist. 70% ? 50%? 30%? Wahrscheinlich ist das gar nicht mehr so einfach zu sagen.
Nun schmeckt Schinken ja zum Beispiel gut mit Brot. Mal flink aufs Brot geschaut: In vielen Supermärkten kann man wählen, ob man vor Ort gebackenes Brot (eine Packung kostet dann gute 2 Euro) oder “Standardbrot” für die Hälfte kaufen möchte. Inhaltsliste des vor Ort gebackenen Brotes: Sehr kurz. In der Regel zwei, drei Zutaten. Inhaltsliste bei “Standardbrot” (fast alles vom Backgiganten Yamazaki):
Weizenmehl, Monosaccharide, Pflanzliche Fette, Brothefe, Margarine, Salz, Milch, Hefearten, Magermilchpulver, Käse, Molkepulver, Emulsionsverstärker, Säureregulator (Natriumacetat), Xanthan, Hefebeiprodukte, Süßungsmittel, Geschmacksverstärker, Vitamin C (einige Zutaten enthalten Milchprodukte, Weizen und Sojabohnen)
Auch nicht schlecht, für schnödes Brot! Man beachte die drei Sorten Zucker! Na dann, Mahlzeit!
Das erinnert mich an eine ehemalige Englisch-Schülerin – eine Lebensmittelkontrolleurin, die vor allem Unternehmen in Osteuropa zertifiziert hatte, damit diese in die EU importieren können. Sie war eine echte Kapazität in ihrem Gebiet und kam viel herum. Irgendwann schaute sie mich mal ganz ernst an und erklärte mir: “Kaufe bloss nichts in Dosen. Auch nicht, wenn es nur passionierte Tomaten sind. Ich möchte nicht ins Detail gehen – vertrau mir einfach”.
Der Vollständigkeit halber die Inhaltslisten auf japanisch:
Schinken:
豚バラ肉、還元水あめ、植物性たん白食塩、卵たん白、ブドウ糖、食用動物油脂、発酵エキス、リン酸塩(Na)、調味料(アミノ酸等)、酸化防止剤(ビタミンC)、発色剤(亜硝酸Na)、カルミン酸色素、(原材料の一部に乳、大豆を含む)
Brot:
小麦粉、糖類、植物油脂、パン発酵、ファットスプレッド、食塩、牛乳、発酵種、脱脂粉乳、ナチュラルチーズ、乳清ミネラル、乳化剤、酢酸Na、糊料(キサンタン)、イーストフード、甘味料、香料、V.C、(原材料の一部に乳成分、小麦、大豆を含む)
Der Farbstoff für Kaminrot wird beispielsweise gerne auch aus Blattläusen hergestellt. Das war es wohl was deine ehemalige Englischschülerin meinte.Generell ist man immer auf der sicheren Seite, wenn man Biofleisch einkauft und sein Brot selber backt.
Bitte ……. es heißt Karminrot. Und dieses wird aus Schildläusen hergestellt, nicht aus Blattläusen. Die sind nämlich, oh Wunder, ……. grün!
Was seine Schülerin wohl eher meinte, ist die Bestrahlung von Lebensmitteln mit z.B. Röntgen und- Gammastrahlen. Dosenfutter wird so konserviert und Keime werden abgetötet. Leider auch praktisch sämtliche Vitamine. Viele Inhaltsstoffe der Lebensmittel und auch das Material der Dosen reagieren, sagen wir mal, etwas ungewöhnlich auf die Strahlung. Besonders Dosen aus China strahlen oft mehr als die Lebensmittel aus der Umgebung von Fukushima. In meiner Firma checken wir unsere Geigerzähler mit Gemüsedosen aus China auf ihre Funktion……
Was hier in J in Sachen “processed food” abgeht, spottet wirklich jeder Beschreibung. So manch leckerer Ramen, oder der ach so gesunde japanische Fisch, sind besonders in Kettenrestaurants oder Convenience Stores der reinste Drecksfrass, zusammengemixt aus möglichst wenig von dem was das Lebensmittel eigentlich ausmacht und besonders viel von allen möglichen billigen Füllstoffen, wie z.B. Soja (gern auch genetisch verändert…) und billigsten Zuckerstoffen. Kein Wunder, das praktisch jeder Japaner mit allen möglichen Allergien zu kämpfen hat.
Und das, mein lieber Vorposter, ist kein Halbwissen, sondern absolut fundiertes Wissen aus täglicher Erfahrung.
Ich dachte es hätte sich inzwischen herum gesprochen, dass man Ketten vermeiden sollte.
Karminrot wird, so weit ich weiß, heute in der Regel synthetisch hergestellt, da echtes Karminrot aus Läusen zu teuer ist.
Sie meinte eher Sachen wie unten von Coolio beschrieben… sowie die Ausgangsstoffe, die in die Zuber gelangen – ganz abgesehen von Ungeziefer, dass durch Lebensmittelproduktionsanlagen angezogen werden…
“…passionierte Tomaten” ?
Also echte Passionfruits ? ;-)
Genau :) Hatte die irgendwann mal spaßeshalber als “passioniert” bezeichnet, und dass hat in meinem Hinterkopf leider den richtigen Begriff ersetzt. Egal. Jetzt lasse ich es so. Bei Google habe ich gerade festgestellt, dass ich nicht der einzige bin.
Ich bin vor ein paar Tagen auch fast vom Stuhl gefallen, als ich bei einem Takuan aus einem japanischen Supermarkt in Düsseldorf gesehen habe, was da alles drin ist… Eigentlich wundert mich das aber schon, da ich von Japanern das Gefühl habe, dass sie sich eher mit ihrem Essen auseinandersetzen als der typische Deutsche.
Während ich gerade genüsslich meine Pizza in mich rein mampfe, frage ich mich, ob der Schinken überhaupt “echt” ist und inwieweit das Gemüse gentechnisch verändert ist. Ganz zu schweigen von sämtlichen Konservierungsmitteln, allergieauslösenden Stoffen, Geschmacksverstärkern & Co. Ich glaube, dass jedes Essen (wenn man es nicht selbst angebaut/ gezüchtet und zubereitet hat…) irgendwie gesundheitsgefährend ist. Na, dann: Guten Appetiet!
Die Zutatenlist für´s Brot ist notwendig, dass jeder Schnösel den Teig durch die Maschine bekommt (vor allem mit Canadischem Weizen) und das Ganze dann noch 2 Wochen haltbar ist ….
Die Gesamtmischung gibts vorgemischt. Und Pasco und Yamazaki koennen bei der Größe wählen.