BlogFür alle Freunde des schnellen Verkehrs...

Für alle Freunde des schnellen Verkehrs…

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… wollte ich ja noch dieses Video hier vorstellen (selbst gedreht natürlich). Es zeigt drei Generationen von Shinkansen in 4 Minuten:
– die 0-Reihe (der Ur-Shinkansen, wurde dieses Jahr aus nostalgischen Gründen ein paar Mal auf die Gleise geschickt), das ist der abfahrende Zug
– die 500-Reihe – die sieht am futuristischsten aus. Gibt es seit 11 Jahren, sieht man aber eher selten in Tokyo sondern mehr im Westen (der durchfahrende Zug)
– die 700-RailStar-Reihe (ankommend) – der neueste Vertreter.

Mal sehen, wie lange es diese Züge noch geben wird. Die japanische Bahngesellschaft JR hat dem Maglev-Projekt (Magnetschwebebahn) bereits grünes Licht gegeben. Die Schwebebahn, Geschwindigkeitsweltrekordhalter mit 581 km/h, soll erstmal Tokyo mit Nagoya und Osaka verbinden. Das soll allerdings erst ca. 2025 fertig sein.
Wie ich die Japaner so kenne, werden sie sich begeistert darauf stürzen – man ist da nicht so bescheiden wie Deutschland, dass erst Spitzentechnologien entwickelt und dann in Kampfeslaune ablehnt und ins Ausland verbannt.
Das Wort des Tages: 磁気浮上式鉄道 jiki fujōshiki tetsudō – Magnet-Schweben-Art-Eisenbahn. Magnetschwebebahn. International auch kurz Maglev genannt.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

9 Kommentare

  1. Also ich fand den neuseten Vertreter der japanischen Schnellzüge sehr modern im “Stiling”.

    Wegen der Magnetschwebebahntechnik habe ich da wohl deutsch-typische gespaltene Ansicht. Auf der einen Seite werden weiß ich nicht wie viele Gelder in die Entwicklung mittlerweile drei Generationen von Magnetschwebezügen gesteckt und eine reale Anwendung kommt nicht zu stande. Dies hängt wahrscheinlich mit den dann sehr hohen Kosten zusammen, die schwer hier vermittelbar sind. Zumal der Vorteil für den Nutzer/Reisenden dann nur sehr gering ist (Beispiel München). Ich glaube es müssten Vorhaben für die Magnetschwebebahntechnik genutzt werden, die einen größeren Einzugsbereich abdecken. Ich entsinne mich eines Vorhabens Berlin – Hamburg, was nicht umgesetzt wurde aber wahrscheinlich mehr Zustimmung in der Bevölkerung finden würde.

    Die Bezeichnung des japanischen Schnellzuges finde ich übrigens wesentlich sympathischer als die europäische abkürzungswütigen ICE oder TGW.

  2. schon seltsam dass man in deutschland die finanzierung von spitzentechnologieprojekte irgendwie nie auf die beine bekommt, es aber schafft eine landesbank nach der anderen durch fehlspekulationen in die pleite zu stürzen.

  3. Bei allen Fotos, Videos, etc., die ich bislang von japanischen Bahnhöfen gesehen habe: Keiner war noch nie so leer. :D

    Die Sache mit dem Transrapid sehe ich auch gespalten. Irgendwie ist es schade, dass er nicht kommt, aber andererseits ist der Bau wirklich ziemlich teuer und die Strecke München Hbf. – Flughafen auch nicht gerade etwas, von dem theoretisch ein Großteil der Bevölkerung einen Nutzen ziehen würde.

  4. @terry:”Zumal der Vorteil für den Nutzer/Reisenden dann nur sehr gering ist (Beispiel München)”

    Da kann ich nur mit Stoiber kontern:

    “Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München mit zehn Minuten ohne daß Sie am Flughafen noch einchecken müssen dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen am … am Hauptbahnhof in München starten Sie ihren Flug zehn Minuten – schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an wenn Sie in Heathrow in London oder sonstwo meine s Charles de Gaulle in äh Frankreich oder in äh in … in Rom wenn Sie sich mal die Entfernungen ansehen, wenn Sie Frankfurt sich ansehen dann werden Sie feststellen daß zehn Minuten Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen um ihr Gate zu finden – Wenn Sie vom Flug – äh vom Hauptbahnhof starten Sie steigen in den Hauptbahnhof ein Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen in an den Flughafen Franz-Josef Strauß dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München – das bedeutet natürlich daß der Hauptbahnhof im Grunde genommen näher an Bayern an die bayerischen Städte heranwächst weil das ja klar ist weil aus dem Hauptbahnhof viele Linien aus Bayern zusammenlaufen.”

  5. @Dominic
    Verdammt, ertappt… nein, musste auf einen Kodama warten. Das Video war gar nicht geplant.

    @Juergen
    Samui ne.
    Die Stoiber-Rede habe ich schon mal gehört. Brillante Rhetorik. Alle Achtung.

    @Terry
    Ja, die Idee mit München fand ich auch etwas albern. Aber eine Strecke wie Berlin-Brüssel oder nach Hamburg stelle ich mir schon vernünftig vor – wenn man existierende Trassen benutzt (also über einer Bahnlinie oder Autobahn baut).

    @Jakub
    Ja, das sollte man sich mal von jemandem erklären lassen. Wäre auch auf eine Antwort gespannt.

    @Hamu-Sumo
    Ach so? Einfach raus aus Tokyo oder Osaka fahren und Du findest schnell die verlassensten Orte auf diesem Planeten ;-)

  6. @Juergen
    @Tabibito

    Genau, Stoiber hatte schon recht und da ich vorhin nicht so schnell den Link parat hatte hier noch schnell der O-Ton (Respekt für die Mitschrift):

    http://de.youtube.com/watch?v=BNLWX0O2Iqg

    Jetzt wissen wir endlich, warum wir unbedingt einen Transrapid von München HBf zum Flughafen München brauchen.

    Und die Trasse Berlin – Hamburg finde ich auch nicht unbedingt ablehnenswert. Gescheitert sind die Projekte bislang immer wegen des lieben Geldes wegen. Allerdings könnte auch der eine oder andere Lobbyist seine Finger im Spiel gehabt haben.

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