Warum in die Ferne schweifen… – da liegt doch ein kleines, aber wirklich feines Ramenrestaurant nicht mal einen Kilometer von meinem Haus entfernt, und doch dauerte es fast 10 Jahre, den Laden zu finden: Das kleine Restaurant mit Platz für 6 am Tresen und zwei kleinen Doppeltischen liegt zwar unweit einer wichtigen Strasse, aber eben nicht direkt an solcher sondern fast schon in einem kleinen Wohngebiet, weshalb man den Laden beim Vorbeifahren einfach nicht sieht.
Im Restaurant fallen erstmal eine kleine, sich drehende Diskokugel und ungewöhnliche Musik verschiedener Richtungen auf. Der Laden erinnert so eher ein bisschen an eine Bar und macht gleich klar: Hier hat jemand verschiedene Hobbys und Spass am Leben. Im Prinzip gibt es nur zwei, manchmal drei Gerichte: Ramen oder Mazesoba, beides auf Soyasaucenbasis. Eigentlich ist es rundum das gleiche Gericht: Sowohl Nudeln als auch Suppe und die Beilage sind exakt gleich, der Unterschied ist nur, dass die Ramen-Variante mit viel Suppe aufgegossen wird, während die Mazesoba “nur” ein Extrakt der Brühe enthalten – diese wollen dann gut gemischt werden.
Die Suppe hat sehr angenehme Noten von Huhn und Bonitoflocken mit einem deutlichen, aber keinesfalls aufdringlichen Soyasaucengeschmack. Die Nudeln sind mitteldünn, ganz offensichtlich selbst gemacht und mit einem relativ hohen Wasseranteil: Sehr schmackhaft, mit etwas Biss und der Fähigkeit, viel Brühe aufzunehmen. Als Beilage gibt es gegrillte Schweinefleischscheiben – auch die sind hervorragend – etwas Nori, etwas Grün (nicht sicher ob es frischer Spinat war) und ein bisschen rohen Zwiebeln. Solei und andere Beilagen kann man extra dazubestellen.
Eine absolut runde Sache – und der Eigentümer ist sehr unterhaltsam. Preislich liegt das Restaurant auch sehr gut im Ra(h)men und man ist weder hungrig noch zu satt danach. Ramen oder Mazesoba? Geschmacklich besteht kein allzu großer Unterschied, doch bei Mazesoba hat man etwas mehr vom Nudelgeschmack, und ein Schuss Essig gibt dem Gericht gleich noch eine ganz andere Note. Ansonsten stehen auch geriebener Knoblauch und Yuzugoshō bereit – auch diese passen, zu beiden Varianten.