Blog19 Millionen Renten futsch?

19 Millionen Renten futsch?

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Der Skandal zieht schon seit geraumer Zeit immer grössere Kreise: Die japanische Sozialversicherungsanstalt ist in den letzten Jahren extrem schlampig mit den Rentendaten umgegangen. Daten wurden falsch eingegeben, jahrzehntelang nicht aktualisiert oder verschwanden einfach. Nach der letzten Wahl versprach die Regierung, dieses Chaos zu beenden, um dann behaupten zu können “Die Renten sind sicher”. Haha. Mal davon abgesehen, dass die japanische staatliche Rente alles andere als stattlich ist.
Nun der Regierung dürfte es schwer fallen, ihr Versprechen einzuhalten. Eine Stichprobe von 7,840 zufällig ausgewählten Rentendaten ergab diese Woche folgendes:

  • 27.9 % der Daten gehörten zu bereits Verstorbenen, Menschen ohne Rentenanspruch oder es waren Datensätze, die bereits korrigiert waren.
  • 33.6 % waren korrekt (immerhin!)
  • 38.5 % konnten nicht zugeordnet werden.

Wir reden hier übrigens über Daten von 50 Millionen Menschen! Hochgerechnet darauf sind also über 19 Millionen betroffen – die zwar Rente zahlten (ist Pflicht), deren Daten aber nicht gefunden werden können. Das nenne ich doch mal einen Skandal!
Das Wort des Tages: 年金 (nenkin) – wörtlich: Altersgeld. Die Rente. Noch mehr als in Deutschland gilt: Wer nicht privat versorgt, hat verloren.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

2 Kommentare

  1. Nun, es herrscht viel Empörung darüber. Das dumme ist allerdings, dass man den Ärger in diesem Fall schlecht kanalisieren kann – es geht um Schlamperei von vielen, vielen Leuten verschiedener Parteien über Jahrzehnte hinweg.

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