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Warm anziehen

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Uniqlo-Markenzeichen Die Banken sind bis ins Mark zerrüttet, die Automobilwirtschaft und der Export liegen am Boden, der Yen ist kaum aufzuhalten – da werden sich wohl noch viele warm anziehen müssen. Zum Beispiel mit Kleidung von Uniqlo (ユニクロ, sprich: Junikulo). Diese Modefirma gibt es in jeder halbwegs grossen Stadt und dort in allen wichtigen Kaufhäusern und Bahnhöfen.
Hierbei muss ich mich auch als Uniqlo-Fan outen: Die Sachen sehen halbwegs passabel aus und sind mehr als erschwinglich – anständige Hosen bekommt man für 3,000 JPY (20 Euro) aufwärts, alles andere ist auch günstig, weil – Made in China zum grossen Teil – und: Auch als Ausländer bekommt man akzeptable Grössen. Praktisch also. Gute Schuhe und Anzüge gibt es freilich nicht.
Uniqlo ist in Japan so erfolgreich, dass man in jüngerer Zeit sogar Filialen in den USA, Frankreich, Grossbritannien, China, Korea usw. aufgemacht hat. In Europa und den Staaten ist Uniqlo dabei jedoch eine Art Edelmarke – wesentlich teurer als in Japan.
Jedenfalls hat Uniqlo heute sein Geschäftsergebnis für November verkündet: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 32%. Zum Teil deshalb, weil Uniqlo sogenannte “Heat-Tech (ヒートテック)”-Sachen, entwickelt mit dem grossen Chemie/Werkstoffunternehmen Toray, unters Volk gebracht hat. Wärmt wohl trotz dünnen Stoffes enorm. Nicht getestet, aber meine Frau hat auch schon Bedarf angemeldet, denn bald geht es nach Deutschland, und da ist es ja bekanntermassen bitterkalt.
Das Wort des Tages: 一人勝ち – hitorigachi – Einzel-Sieg. Während alle Unternehmen stöhnen, hat es Uniqlo irgendwie geschafft, die Situation geschickt auszunutzen.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

15 Kommentare

  1. Und wie sieht es mit 200 cm aus?

    Grüße von jemandem der bald für eineinhalb Jahre nach Japan zieht und schon Angst hatte er müsste Klamotten auf Vorrat kaufen (jetzt hofft er er muss es doch nicht, so würde er sich die Gebühren für den Container sparen^^)

  2. Uniqlo hat es zumindest in den USA und England geschafft, sich als Marke erschwinglicher Basics für den 0815 Hipster zu etablieren, also für eher junge, coole Großstadtypen, die sonst auch schonmal ziemlich tief in ihre Tasche greifen könnten.

    Nix also mit Takko, zumindest hier. Wenn man ein paar Teile davon mitbringt, besonders die Japan exclusives, wird man die bei der richtigen Zielgruppe sicherlich gut los, auch weil es Uniqlo in Deutschland (noch) nicht zu kaufen gibt.

  3. Also mit kik, Takko und Co hat Uniqlo ja mal gar nix zu tun, beim Design liegen da Lichtjahre dazwischen. Für mich ist das beste an Uniqlo das UT-T-Shirt Label. Damit hab ich mich beim letzten Besuch eingedeckt. Und der UT-Flagship-Store in Harajuku… seufz… ich will wieder hin.

  4. Grosse Kleidergrössen in Japan, da habe ich persönlich einen langen Leidensweg zu verzeichnen. Zugegeben bin mit meiner Körpergrösse/Körpergewicht auch in Europa nicht Standard, doch in Japan grenzte es jeweils an ein kleines Wunder wenn ich mal was fand dass mir passte, und dann erst auch noch gefiel. Würde mich Interessieren wie eure Erfahrungen mit passenden Kleidergrössen in Japan sind. Ich fand es mit der Zeit regelrecht frustrierend, meist nichts passendes zu finden.
    Heydal

  5. Kleidergroessen: Ich bin etwas ueber 180 cm. Hosen finde ich hier eigentlich relativ problemlos, T-Shirts auch. Zwei Probleme habe ich allerdings:
    -Hemden: Es ist unmoeglich Hemden zu finden, die mir passen. In der Schweiz greife ich mir Hemden von der Stange, Kragen 40 und die passen in den allermeisten Faellen problemlos (ausser welche mit kleinerer Kragenweite als angegeben…) Hier kann ich ein ‘m’ nehmen, und am Koerper passt es, doch hoeren die Aermel irgendwo bei 3/4 Vorderarm auf. Um die Aermel zum passen zu bringen, muss ich XL nehmen, was dann “etwas” zu gross ist. Muss wohl mal zum Schneider…
    -Schuhe Da ich (je nachdem) Groesse 44/45 habe, finde ich zwar noch manchmal Schuhe hier. Es heisst fuer mich ‘nehmen was passt’, fuer Leute >45 heisst es wohl ‘importieren’.
    Ein Kollege (Japaner) hat dasselbe Problem, die Leute hier werden auch groesser, doch die Kleiderhersteller (und Fahrradhersteller) scheinen sich noch nicht auf die wechselnden Beduerfnisse einzustellen.

  6. Die Größen bei Uniqlo sind tatsächlich annehmbar, über das Design der Kleidung lässt sich jedoch streiten. Zwar haben mir immer wieder Freunde versichert, es würde sich bei den Waren um qualitativ gefertigte Kleidungsstücke handeln, jedoch habe ich es noch nie geschafft, etwas bei Uniqlo zu kaufen. Das mag vielleicht ein wenig an der Warehouse-Atmosphäre in den Läden liegen, die mich persönlich tatsächlich an Takko oder Kik erinnert. Ich würde auch echt bezweifeln, ob sich deren Klamotten gut im Ausland mit dem Label “Made in Japan” verkaufen lassen. Ich erinnere mich noch, wie ich mit einer Freundin im Starbucks Hachiko saß (na gut, stand) und sie von dort oben anfing, die Leute in Uniqlo-Kleidung in ihrem Modestil zu kritisieren. Auch etwas daneben, aber tatsächlich ähneln sich die Stücke alle etwas. Beispiel dafür wäre diese Daunenjacken, die mit ihrer Lackfarbe immer wie Rettungswesten aussehen.

  7. ähhh also Uniqlo ist schon nett, also mir gefällt was die anbieten, aber leider führen die nicht meine Größe (ST oder KS [1]) :-/
    Auch Schuhe (46) geht nur über importieren.
    Letztens in Osaka echte Landrover in Größe 11 gesehen, nix zu machen, japanisch Größe 11 ist gefühlte Größe 10.
    Für sachdienliche Hinweise ist ein platz in meinem Herzen sicher ;-)
    Irgendwo müssen doch auch Ex-Sumos einkaufen gehen :-D

    [1]
    ST=SmallTent
    KS=KingSize

  8. Ja also Schuhe sind wirklich ein Problem, ich hab in einem Sport Laden ein einziges paar Slippa in 29 gefunden und auch ein paar Mizuno Fußballschuhe in 29. Ich glaub da hörts aber auch auf. Was mich interessieren würde, wie sieht das beim Snowboardverleih aus? Gibts da 30+ ?
    Andererseits kann ich mir Snowboard in Saporro abschminken

  9. Leute macht mal die Augen auf! In Tokyo ist es nun wirklich kein Problem Klamotten zu bekommen. Schuhe bekommt man auch in 28 – 30 problemlos bei ABC Mart (z.B.) und sonst kann man sich immer mit “Sakazen” und Konsorten behelfen, bis es mal wieder nach Europa geht …

  10. Ich muss sagen, dass ich Uniqlo echt lieben gelernt habe und es auch stark vermissen werde, da es in meinen Augen viel besser ist, als das vom Konzept vergleichbare H&M.

    Obwohl ich am Anfang unsicher war, ob ich hier überhaupt Sachen finde die mir einigermaßen passen, habe ich schnell festgestellt, dass mir die Sachen hier teilweise nicht nur besser passen, sondern ich hier auf jeden Fall auch viele Sachen finde, die mir sehr gut gefallen, was zu Hause nicht mehr so der Fall ist.

    Dass über Uniqlo selbstverständlich auch ein Haufen armer Chinesen ausgebeutet wird verschweigen wir an dieser Stelle lieber.

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