BlogMomi Momi...(=Massier Massier...)

Momi Momi…(=Massier Massier…)

-

In Japan sind sie ja schon lange in und werden in jedem auch noch so kleinem Elektronikladen feilgeboten: Massagestühle. Wenn man der Werbung Glauben schenken darf, leidet nämlich jeder hier an Schulter- und Rückenverspannungen. Dagegen gibt es tausende Mittelchen. Oder die eigenen Kinder oder der Partner usw – sich gegenseitig zu massieren hat in Japan Tradition und das mit den Kindern, die ihre Eltern massieren, ist völlig normal.
Wer allerdings kein eigenes Kind zur Hand hat oder keinen Partner (bzw. einen Partner dem nicht nach Massieren ist) muss nach anderen Wegen Ausschau halten. Und so erfand man die Massagestühle. Es stehen in allen Kaufhäusern welche zur Probe herum, und die sind immer gut belegt von neugierigen Kunden (obwohl viele bestimmt Stammkunden der heissen Sessel sind). Heute habe ich mich selbst mal einem solchen Gerät anvertraut. Schade dass die Sessel etwas klein sind von der Länge her. Dann ging das Klopfen, Rütteln und Vibrieren los. Luftdruckmanschetten umschlossen meine Beine – wehe, wenn das Gerät mit Windows XP läuft und sich aufhängt!
Der Spass hat freilich seinen Preis. Den billigsten gab es für 60,000 Yen (rund 420 Euro), die richtig teuren Luxusanfertigungen mit Mäusekino (siehe Photo) kosteten 340,000 Yen (2,500 Euro – Anm: der besagte Laden ist extrem billig).
Trotz alledem – ich glaube, man hat so ein Gerät schnell über. Ein Bekannter von uns ist übrigens mal in so einem Gerät eingeschlafen (verständlich) und konnte sich am nächsten Tag kaum noch bewegen. Also nicht vergessen: Unbedingt Timer anstellen. Noch viel besser: Sich vom Partner massieren lassen (schaltet sich auch automatisch ab!).

Keine Bange: Kann man auch ohne Pilotenschein bedienen!
Das Wort des Tages: 揉む (mo-mu). Verb. Bedeutet “kneten”, aber auch “massieren”. Das Schriftzeichen ist leicht zu merken: Der rechte Teil bedeutet “weich, sanft” (das Jū in Judo!), das linke Radikal bedeutet “Hand”. Ach, Schriftzeichen sind so schön logisch!

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

3 Kommentare

  1. hm, ich hab letztes Jahr in Nikko mal so ein Fussmassageger?t ausprobiert… war auch eine interessante Erfahrung… eine Mischung aus Entspannung und Folter – an einer Stelle im mittleren Bereich auauau. Ob Japaner soo andere F?sse haben? Oder ich da nur total verspannt war…

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Neueste Beiträge

Das alljährliche Grabscherfestival

Eine Durchsage im Zug: "Da am 13. und 14. Februar die Oberschuleintrittsprüfungen stattfinden, werden in dieser Zeit verstärkt Patrouillen...

Schneemalheur in halb Japan

Wir versenden tagtäglich viele dutzend Pakete zu Adressen in ganz Japan – das ist Teil der Arbeit. Doch das...

Sichuan Tantanmen Akai Kujira (四川担々麺 赤い鯨) in Akasaka, Tokyo

Im "Roten Wal" gibt es feinste Tantan-Nudeln, wie man sie auch in der Heimat dieses Gerichtes, Sichuan, nicht allzu oft findet. Innovativ.

Tokyo: Kunitachi

Museen, große Parks, Universitäten – in Kunitachi geht das hektische Tokyo in das ruhige, fast ländliche Tokyo über.

Das Drama von Yashio: LKW versinkt im Erdboden – Fahrer auch eine Woche später nicht geborgen

Am 28. Januar tat sich inmitten einer größeren Straßenkreuzung in der Stadt Yashio in der Präfektur Saitama der Erdboden...

Entdeckungen in der Nachbarschaft: Sake-Spezialgeschäft Koyama

Gelegentlich schaue ich in einer Bar nahe meines Bahnhofs vorbei - einfach nur, um manchmal die Woche ausklingen zu...

Must read

Die 10 beliebtesten Reiseziele in Japan

Im Mai 2017 erfolgte auf dem Japan-Blog dieser Webseite...

Auch lesenswertRELATED
Recommended to you