Der Hokuriku-Shinkansen ist eine Expresszugverbindung, die von JR East und JR West (JR=Japan Railways) gemeinsam betrieben wird und die Hauptstadt Tokyo an der Pazifikküste mit Kanazawa in der Präfektur Ishikawa an der Küste des Japanischen Meeres im Nordwesten verbindet.
Diese Gegend wird im Japanischen Hokuriku genannt und vereint die Präfekturen Niigata, Toyama, Ishikawa und Fukui. Der Literaturnobelpreisträger Yasunari Kawabata (1899–1972) verlieh dieser Region in seinem Roman Schneeland (Original: “Yukiguni”) unsterblichen Ruhm. Der Hokuriku-Shinkansen verbindet momentan Niigata, Toyama und Ishikawa miteinander, wobei die Strecke bis zum Jahr 2022 bis nach Fukui ausgebaut werden soll. Obwohl die Trasse auch durch Niigata verläuft, wird ein Großteil dieser Präfektur, inklusive der gleichnamigen Präfekturhauptstadt, allerdings vom Jōetsu-Shinkansen, einer weiteren Shinkansentrasse, die sich in Takasaki abspaltet, bedient.
Im März 2015 wurde ein neues Teilstück des Hokuriku-Shinkansens eröffnet – und zwar der Abschnitt von Nagano bis Kanazawa, womit die Fahrzeit zu den schönsten und am wenigstens besuchten Orten Zentraljapans deutlich verkürzt wird. Bis nach Kanazawa braucht man von Tokyo aus nunmehr lediglich 2,5 Stunden, so man mit den schnellsten Verbindungen auf der Route reist. Die gesamte Strecke wird durch den Japan Rail Pass gedeckt, womit eine Fahrt in die Region nördlich und westlich von Tokyo zu einer verlockenden Angelegenheit sowohl für Japanbeginner als auch für Japanveteranen wird.
Die Reise beginnt im Bahnhof Tokyo in einem nagelneuen, luxuriösen Zug, der im Großraum Tokyo in Ueno sowie in der Präfektur Saitama in Omiya hält. Von Omiya aus lohnt sich ein Abstecher mit der Tobu Urban Park-Linie nach Kasukabe zu einem Wunder moderner Architektur – den unterirdischen Flutschutzanlagen von Kasukabe. Die monströsen Kavernen dienen dazu, Tokyo vor potentiell katastrophalen Überschwemmungen zu schützen.
Saitama – Kawagoe
Auch die Häuser und Tempel aus der Edo-Zeit in Kawagoe sind nicht weit von Omiya entfernt. Kawagoe bietet eine historische Atmosphäre, die an alte japanische Städte erinnert. Strassen in der Altstadt werden von zahlreichen Holzhäusern gesäumt, die einst Handelsleuten gehörten, und der Kita-in Tempel mit seinen 500 Rakan-Statuen ist ebenfalls einen Besuch wert.
In Kawagoe, aufgrund des Wohlstandes seiner Bewohner damals gern als “Klein-Edo” bezeichnet (Edo ist der alte Name für Tokyo), baute man über 200 kurazukuri genannte Lagerhäuser, in denen man Waren, die über die Handelsroute Kawagoe-kaido nach Edo geliefert wurden, zwischenlagerte. Der Bau dieser Lagerhäuser war kostspielig, da man sich mit dicken Lehmwänden gegen Brände und Diebe absichern musste.
Im Lagerhausviertel, genannt Kurazukuri no Machinami, findet man heute noch cirka 30 klassische Lagerhäuser sowie das weithin bekannte Wahrzeichen von Kawagoe, den Toki no Kane (Glockenturm), in dem auch heute noch vier Mal am Tag die Glocken erklingen.
Einige kurazukuri hat man in kleine Museen verwandelt, so auch das Kurazukuri Shiryokan, ein altes Lagerhaus für Tabak, welches 1893 nach einem verheerenden Brand wieder aufgebaut wurde. Bei jenem Großbrand wurde auch der ursprüngliche Glockenturm zerstört – man baute ihn schließlich 1894 wieder neu. In anderen Lagerhäusern findet man heute Souvenirläden oder Cafés.
Die Burg von Kawagoe wurde in den 1870ern geschliffen, doch der Honmaru Goten, die einstige Residenz der Feudalherren, blieb bestehen und ist auch heute noch einen Besuch wert.
Kawagoe hat auch einige interessante Tempel zu bieten, allen voran den Kita-in der bedeutenden Tendai-Sekte. Dieser Tempel beherbergt unter anderem die einzigen Originalbauten der damaligen Burg von Edo.
Von einem der reich dekorierten Räume wird vermutet, dass er die Geburtsstätte des dritten Shoguns, Iemitsu (1604-1651), sei. Die Anlagen des Kita-in beherbergen ausserdem über 500 Statuen von Buddhajüngern, rakan genannt, sowie einen Toshogu genannten Schrein, der dereinst zu Ehren Ieyasus, Begründer der Tokugawa-Dynastie, errichtet wurde. Im Kita-in Tempel begeht man zudem das beliebte Daruma-Fest im Januar jedes Jahres – dort können Besucher eine der glückbringenden Figuren erstehen.
In Kawagoe findet man ausserdem eine Reihe ausgezeichneter Geschäfte für traditionelle japanische Süßigkeiten, wobei sich die meisten in der Kashiya Yokocho (wörtlich: Süßigkeitenhändlerstrasse) aneinanderreihen. Rund 20 traditionelle Geschäfte verkaufen hier japanische Leckereien wie Reiscracker und Süsses aus Süßkartoffeln oder roter Bohnenpaste. Die besondere Atmosphäre dieser Strasse hat sich über die Jahrhunderte hinweg bis heute erhalten.
Kumagaya, der nächste Stopp auf der Route, liegt ebenfalls in der Präfektur Saitama und ist der Ausgangspunkt der Chichibu-Hauptlinie, mit der man in die idyllischen, ländlichen Gebiete von Nagatoro , Wadokuroya, Chichibu und Mitsumineguchi gelangt. Diese Gegenden sind allesamt von historischer Bedeutung, haben ihre ganz eigene Geschichte und sind ideal, um dem Trubel von Tokyo zu entkommen und in den Bergen zu wandern oder zu spazieren.
Der nächste Halt ist Takasaki in der Präfektur Gunma und weniger als eine Stunde vom Bahnhof Tokyo entfernt. Takasaki ist die Hauptproduktionsstätte für Daruma-Figuren in Japan. Diese possierlichen, buddhistischen Glücksbringer gibt es in allen erdenklichen Farben, Formen und Größen. Einfach einen Daruma im Jiganin-Tempel in Takasaki erstehen, und schon erfüllt sich ein Wunsch, wenn man wieder zurück in der Heimat ist. Ebenfalls in Takasaki befindet sich der Byakue-Kannon (eine weißgewandete, buddhistische Göttin) – eine riesengroße Buddhastatue im Kannon’yama-Bezirk südwestlich des Bahnhofs. Die Statue ist mit über 40 Metern eine der größten Buddhastatuen Japans und allein deshalb einen Besuch wert.
Gunma – Kusatsu
Von Takasaki aus kann man leicht Kusatsu Onsen erreichen – ein sehr beliebter Kurort mit vielen heißen Quellen. Genauer gesagt ist Kusatsu Onsen eines der “Nihon Sanmeisen” – die berühmtesten 3 japanischen Kurorte mit heißen Quellen. Die anderen beiden Kurorte sind Arima Onsen in der Präfektur Hyogo sowie Gero Onsen in der Präfektur Gifu.
In diesem Ort sollte man auf keinen Fall den Yumomi-Tanz, aufgeführt im Netsu-no-yu-Badehaus, verpassen. Bei diesen besonderen Aufführungen singen die Tänzerinnen japanische Volkslieder, während sie mit langen Holzbrettern um das heiße Quellenbad tanzen. Diese Prozedur dient dazu, mit Hilfe der Bretter das Wasser so zu rühren, dass es sich etwas abkühlt. Ausgewählte Besucher werden dabei zum Mitmachen animiert – man sollte also besser zum Tanzen gewappnet sein! Die Aufführungszeiten kann man einem Aushang am Eingang des Netsu-no-yu-Badehauses entnehmen.
Kusatsu Onsen hält den Landesrekord wenn es um den Ausstoß der heißen Quellen geht, und zog so schon seit der Edo-Zeit viele Besucher an. Es wird geschätzt, dass pro Stunde rund 32’000 Liter heißen Wassers aus dem Untergrund sprudeln – damit könnte man jeden Tag 18,5 olympische Schwimmbäder mit heißem Wasser füllen.
Das heiße Wasser in Kusatsu Onsen ist reich an Schwefel, Eisen, Alaunen, Aluminiumsulfaten, Chloriden und Arsen – alles natürlich in für Menschen unbedenklichen Konzentrationen (vom Trinken des Wassers sollte man jedoch trotzdem unter allen Umständen absehen!) Die Quellaustrittstemperatur liegt zwischen 60 und 67 Grad Celsius. Die mineralische Zusammensetzung sorgt für eine antibakterielle Wirkung, so dass das heiße Quellwasser eine Vielzahl von Beschwerden lindern helfen kann – allen voran Arthritis, Diabetes, Erschöpfung, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Verbrennungen und Muskelstörungen.
Der “langsame” Shinkansen auf der Route hält als nächstes in Iiyama (Nagano), Joetsumyoko (Niigata), Itoigawa (Niigata) und Kurobe-Unazukionsen (Toyama). Wir befinden uns jetzt im “Schneeland”, und von Iiyama aus kann man sehr bequem das Nozawa Onsen Ski-Gebiet erreichen.
Die Joetsumyoko-Gegend ist berühmt für viel Schnee, Sake und Lachs, und Itoigawa ist dafür berühmt, dass die Japanischen Alpen hier auf das Meer treffen. Der Itoigawa Global Geopark umfasst eine hervorragende Gegend mit sehr schöner Natur und ist vor allem für seine Kieselstrände sowie Jadevorkommen berühmt. Kurobe-Unazuki Onsen wiederum ist das ideale Sprungbrett zu einer der idyllischsten Landschaften Japans – dem Kurobe-Tal, einer tiefen Schlucht in den Nördlichen Japanischen Alpen – bekannt vor allem für die außergewöhnlichen Herbstfarben. Empfehlenswert ist in erster Linie eine Fahrt mit der 20 km langen Kurobe-Schlucht-Eisenbahn, die dereinst für den Bau des über dem Tal thronenden, gleichnamigen Staudamms (seines Zeichens mit 186 Meter der höchste Staudamm Japans) angelegt wurde. Die Strecke verläuft von Unazuki Onsen bis Keyakidaira und passiert dabei etliche Tunnel und Brücken, wobei letztere einen spektakulären Blick über die Schlucht offenbaren.
Niigata – Itoigawa
Der nächste Halt mit dem langsameren Hokuriku-Shinkansen ist Itoigawa, eine kleine Stadt am Japanischen Meer, die vor allem für ihren geologischen Fundus berühmt ist. Dank des geologischen Reichtums wurde Itoigawa das erste Mitglied des japanischen Geopark-Netzwerks sowie auch des weltweiten Geopark-Netzwerks.
Zu den geologischen Schätzen gehört der 1’188 Meter hohe Berg Myojo, der aus uralten Korallenriffen besteht und somit zahlreiche Fossilien enthält. Die 450 Meter hohe Kalksteinwand am selben Berg ist beliebt bei Felskletterern aus dem In- und Ausland. Vom nahegelegenen See Takanami-no-ike hat man einen schönen Blick auf den Myojo. Der Legende nach lebt in diesem 540 Meter hoch gelegenen See ein riesiger Fisch mit dem Namen Namitaro.
Die Gegend beginnt auf Meeresspiegelhöhe, entlang der Küste, und steigt schliesslich bis zum 2’766 Meter hohen Berg Korenge an. Im Ort Renge Onsen auf 1’475 Meter Höhe findet man zahlreiche heiße Quellenbäder im Freien, von denen man eine einmalige Sicht auf die umliegenden Berggipfel hat. Das aus dem Berg hervorquellende, kochend heiße Wasser wird dabei von Dampfwolken begleitet.
Itoigawa ist auch in ganz Japan für Jade bekannt. Vor allem die Kotakigawa-Schlucht am Fuße des Myojo enthält größere Vorkommen des wertvollen Gesteins. Neben Jade wurden noch weitere Bodenschätze abgebaut, so unter anderem Kohle in der Kotaki-Kohlegrube und Gold in der Hashidate-Goldmine. Während der Edo-Zeit markierte Itoigawa zudem den Beginn der “Salzstrasse”, auf der Meeressalz vom Japanischen Meer bis nach Edo, dem heutigen Tokyo, transportiert wurde.
Jade ist auch das bestimmende Thema im wunderschönen Hisui-en (wörtlich: Jadegarten), einem modernen japanischen Garten, der Jadeit-Felsen mit den umliegenden Bergen als “geborgte Landschaft” paart. Hisui-en eröffnete im Jahr 1978, ist 1,7 Hektar groß und beinhaltet drei Wasserfälle, einen Pinienhain, einen Teich sowie unzählige Steine und Felsbrocken mit Jadeeinschlüssen. Besucher können sich hier bei einer leichten Mahlzeit an einem Jadetisch erholen und dabei den Anblick des Gartens sowie der umliegenden Berge geniessen.
Unweit des Jadegartens befindet sich der 1981 eröffnete Gyokusui-en, der ebenfalls zu einem schönen Parkspaziergang einlädt. Hier wird der Besucher am Eingang von einer 8 Meter großen Buddhastatue begrüßt.
Quasi gleich nebenan steht die eindrucksvolle Tanimura-Kunstgalerie, entworfen von Togo Murano, welche unter anderem 10 exquisite, von Sawada Seiko erschaffene Buddhastatuen zur Schau stellt.
Alle drei Sehenswürdigkeiten – Hisui-en, Gyokusui-en und die Tanimura-Kunstgalerie, können mit einer einzigen Kombi-Eingrittskarte besucht werden und sind nur einen kurzen Spaziergang vom Südausgang des Bahnhofs von Itoigawa entfernt.
Toyama- Gokayama
Die nächste Station nach Toyama auf der Hokuriku-Route ist Shin-Takaoka, von wo aus man sehr schnell den vorzüglichen Zuiryuji-Tempel erreichen kann – ein großer und sehr stattlicher Soto-Zen-Tempel aus der Edo-Zeit, der vor allem für seine langen Holzkorridore – ein Unikum in der japanischen Tempelarchitektur – bekannt ist. Takaoka wartet auch mit einem angenehmen Burgpark sowie dem symbolhaften Daibutsu, einer Buddha-Statue, die 1933 aus Kupfer gegossen wurde, auf. Sowohl von Shin-Takaoka als auch vom Bahnhof Takaoka fahren Busse direkt bis zum UNESCO-Weltkulturerbe Gokayama, welches vor allem für seine gassho-zukuri (“betende Hände”)-Häuser berühmt ist. Diese großen, schilfbedeckten Bauernhäuser mit A-förmigem Aufbau findet man vor allem in den Dörfern Suganuma und Ainokura, direkt am Fuße des Berges Gokayama.
Sowohl die Dörfer von Shirakawa-go in der Präfektur Gifu als auch die Dörfer von Gokayama in der Präfektur Toyama sind als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen. Beide Gegenden liegen im Einzugsbereich des Sho-Flusses in der Region Hietsu, doch während Shirakawa-go am Oberlauf liegt, befindet sich Gokayama am Mittellauf.
Suganuma liegt 15 km nördlich von Ogimachi in wunderschöner Lage in einer Schlaufe des Sho-Flusses, der hier durch die Hügellandschaft mäandert. Das Dorf besteht aus 14 gassho-zukuri-Bauernhäusern, wobei das älteste in der jetzigen Form bereits seit 1830, der späten Edo-Zeit, dort steht. Die neueren Bauernhäuser stammen aus den Jahren um 1925. Im Dorf findet man auch den Jishu-jinja, ein kleiner Shinto-Schrein.
Ainokura, 4 Kilometer nördlich von Kaminashi und 10 km nördlich von Suganuma, ist ein weiteres wunderschön gelegenes Dorf mit insgesamt 23 gassho-zukuri-Bauernhäusern, einem kleinen Schrein und einem Tempel. Durch das Dorf verlaufen Steinmauern und kleine Haine, die Gemüse- und andere Felder vor den schweren Schneefällen im Winter schützen sollen.
Die gassho-zukuri-Bauernhäuser rund um den Gokayama haben aus gutem Grund steilere Dächer als baugleiche Häuser in Shirakawa-go, denn hier sind die Schneefälle weitaus heftiger.
Die Gegend um den Gokayama ist auch für seine seit vielen Generationen mündlich überlieferten Volkslieder bekannt. Sowohl Suganuma als auch Ainokura sind besonders im Frühjahr, während der Kirschblüte, sowie im Herbst, während der Färbung Herbstlaubes empfehlenswert.
Kanazawa – Kenrokuen
Kanazawa in der Präfektur Ishikawa ist derzeit die Endstation des Tohoku-Shinkansen. Die Stadt steckt voller angenehmer Überraschungen, und die beginnen bereits direkt am Hauptbahnhof von Kanazawa, welcher durch seine einmalige Architektur besticht und damit nicht nur als einer der schönsten Bahnhöfe Japans, sondern sogar als einer der 10 schönsten Bahnhöfe der Welt betrachtet wird. Die Hauptsehenswürdigkeit von Kanazawa ist jedoch der Kenrokuen, einer der “drei berühmten Gärten” (die anderen beiden sind der Korakuen in Okayama sowie der Kairakuen in Mito).
Wörtlich übersetzt bedeutet der Name Kenrokuen “Garten der sechs Erhabenheiten” beziehungsweise “Garten, der die sechs Aspekte eines perfekten Gartens zusammenfasst”. Dies bezieht sich auf die sechs Eigenschaften, die Chinesen im Altertum als essentiell für einen idealen Garten hielten: Geräumigkeit und Abgeschiedenheit, Kunstfertigkeit und Altertümlichkeit, Wasserwege und Panoramas. Es gibt nur wenige Gärten, die all diese Eigenschaften miteinander vereinen, und so sind die Bewohner von Kanazawa besonders stolz auf ihren Garten.
Der Kenrokuen ist mit über 11 Hektar sehr groß, so dass man, obwohl der Garten einer der beliebtesten Ausflugsziele Japans ist, immer eine ruhige Ecke für sich selbst finden kann. Die besten Plätze im Garten, um sich etwas zurückzuziehen, sind zwei kleine Hügel. Ein Hügel heisst Yamazaki-yama und befindet sich im hinteren Teil des Kenrokuen. Um vom Eingang dorthin zu gelangen, läuft man einfach am Teich Kasumigaike vorbei und immer geradeaus.
Am Yamazaki-yama steht ein liebenswerter kleiner Unterstand nebst Bank (sehr nützlich, wenn es regnet), von wo aus man durch die Bäume hindurch nach unten schauen kann. Den zweiten Hügel, genannt Sazaeyama, erreicht man über einen gewundenen Pfad, der am Uchihashitei (Teehaus) vorbeiführt. Nur wenige Besucher machen sich die Mühe, den Pfad hochzuklettern, und so hat man in der Regel einen ungestörten Blick über den Teich, das Teehaus und die Kotoji-toro-Steinlaternen am äußersten Ende des Teiches. Im Winter, wenn die meisten Bäume vom Laub befreit sind, kann man bis zum Fluss und ins Zentrum der Stadt Kanazawa sehen. Die einzigen Menschen, die man in dieser Ecke des Gartens findet, sind normalerweise Maler oder Besucher, die einfach nur friedlich vor sich hin sinnieren wollen.
Gleich in der Nähe des Gartens steht die Burg von Kanazawa, ihres Zeichens einst der Machtsitz des örtlichen Maeda-Clans (die Maeda-Familie stellte die Daimyo, also die Erbherrscher, der hiesigen, einst Kaga genannten Provinz, seit 1583). Kanazawa ist ausserdem noch berühmt für seine Töpferwaren, Lackprodukte sowie Kimonofärberei.
Kanazawa ist jedoch nicht nur ein Ort für das Alte und Traditionelle. Das Museum für Zeitgenössische Kunst des 21. Jahrhunderts ist ein schöner, flacher, runder Glasbau, entworfen von den Architekten Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa, in dem zeitgenössische Kunst sowie Ausstellungen und Installationen aus aller Welt gezeigt werden. Allein das Bauwerk hat zahlreiche Preise im In- und Ausland für sein atemberaubendes, modernes Design gewonnen. Das Museum stellt nicht nur in- und ausländische Kunstwerke aus, sondern veranstaltet auch themenbezogene Ausstellungen aus den Bereichen Film, Musik und Performance.
Die Liste der Künstler, die im Museum für Zeitgenössische Kunst des 21. Jahrhunderts ausgestellt haben, ist lang und beinhaltet bedeutende Namen wie Kasuma Yayoi, Damien Hirst, Anish Kapoor und Runa Islam. Die Hausregel des Museums besagt, dass hauptsächlich Werke angeschafft werden sollen, die nach 1980 entstanden sind und “neue Werte vermitteln”.
Kusatsu Onsen Sainokawara und Gokayama sehen im Winter einfach prächtig aus und ich würde gerne diese Orte besuchen. Werde mir einen Bookmark machen und vielleicht wird mein Traum sich realisieren
Hoho, so viele alte bekannte Orte. ^___^
Kusatsu Onsen ist wohl mein Favorit darunter.
Da würde ich auch gerne mal wieder hin.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht und die schönen Fotos. Die Route werde ich mir gleich mal für meinen nächsten Japanurlaub vormerken.
Liebe Grüße, Mari
Vielen Dank für die schönen Fotos und diesen ausführlichen Bericht. Die Route werde ich mir auch gleich mal vormerken.
Wow das ist ja fast ein Buch ^^ Danke!
Ein schöner Bericht – defintiv gemerkt für die nächste Tour. Anmerkung für Tokyo-Besucher: Kawagoe ist mit dem regulären Expresszug in etwa 45~55 min bspw von Ikebukuro für recht wenig Geld zu erreichen.
Man kann sich dazu bei JR ein spezielles Ticket erstehen, das einem auch die mehrmalige kostenlose Nutzung des Rundbusses in Kawagoe erlaubt. Ich weiß den Namen leider nicht aus dem Gedächtnis – einfach vor Ort fragen. Und effektiv ist das billiger…
Den Rundbus sollte man ins Auge fassen, denn auch wenn es auf der Karte klein wirkt, so sind die einzelnen Sehenswürdigkeiten doch recht “weit” auseinander. Man verliert eben Zeit für die Besichtigungen, meine ich.
Ein bildschönes Städtchen. Neben den Süßigkeiten ist Kawagoe auch für das Süßkartoffelbier der Brauerei COEDO bekannt. Sollte man mal probieren, schmeckt wie ein leichtes Schwarzbier. Nicht billig allerdings. So 350 Yen die 0.33l Flasche.
Ein schöner Tagesausflug!
Danke für den schönen Reiseführer! Nachdem ich nun zweimal entlang der Ostküste mit dem Shinkansen gefahren bin, werde ich wohl das nächste Mal die Fahrt zur Westküste buchen.
Gokayama schaut in der Nacht mit Lichtern wirklich umwerfend aus