Es ist doch zum Mäuse melken. Bereits vor fast drei Jahren versuchte ich zum ersten Mal mein Glück beim Sterne-Ramenrestaurant Nakiryū in Tokyo – ganz uneigennützig aus Recherchegründen, versteht sich, denn ich war gerade dabei, Informationen für ein Update des neuen Marco Polo Tokio zu sammeln. Doch die lange Fahrt dorthin war für die Katz’: Ein Schild am Eingang gab bekannt, dass der Besitzer sich plötzlich für ein paar Tage Urlaub entschieden hat.

Im letzten Jahr war ich wieder in der Gegend und versuchte es erneut. Und siehe da: Ein unvorhergesehener Urlaub liess mich erneut vor verschlossener Türe stehen. Aber so leicht gebe ich nicht auf: Da ich gestern wieder mal in der Gegend war, schaute ich kurz bei Google rein, ob das Restaurant womöglich geöffnet sei – anscheinend ja, also lief ich eine knappe halbe Stunde durch den Schneeregen dorthin – nur um wieder den berühmten Zettel an der Tür vorzufinden, auf dem stand, dass man mal eben vom 8. bis zum 15. Februar das Restaurant zulässt. Na toll. Aber selber schuld – dann gibt es eben keine Erwähnung im Ramen-Guide (der nun schon auf über 50 Ramen-Restaurants in und um Tokyo angewachsen ist):
Ramen – Navigator: der ultimative Ramen-Guide für Tokyo und Umgebung
Dass ein Restaurant oder Geschäft unplanmäßig schließt ist eigentlich eine Seltenheit in Japan, aber es gibt eben Läden, die sich das offenbar problemlos leisten können. In diesem speziellen Fall ist es aber fast schon wie ein Fluch.
Immerhin haben wir uns neulich aber mal entschlossen, zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder bei GINDACO vorbeizuschauen. Diese überall in Tokyo und Umgebung verteilte Kette ist auf takoyaki spezialisiert – golfballgroße, gebackene Teigbällchen mit einem Kern aus Oktopus. So man nichts gegen Oktopoden hat, gehört dieses Gericht meiner Meinung nach zu den japanischen Spezialitäten, die man unbedingt mal probiert haben sollte – und GINDACO ist dafür eine gute Adresse, zumal man dort auch gleich bei der Herstellung zusehen kann. Das Gericht ist so gut, dass ich mir gut vorstellen kann, dass sich so etwas auch in Deutschland verkaufen würde – vielleicht ist es ja der nächste Trend nach Sushi und Ramen…

Sind die Takoyaki innen gar? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in Kansai das wabbelige dazugehört, wohingegen außerhalb von Kansai der Teig gerne auch durchgegart wird, was mir persönlich viel mehr zusagt.
Das stimmt, aber in Tokyo im Allgemeinen und bei Gindaco im Speziellen sind sie jedes Mal gut durch.
Ich verlasse mich bei kleineren Läden und Gaststätten schon lange nicht mehr auf Google. Lieber vorher anrufen.
Wohl wahr… bei dem Laden jedenfalls werde ich es nächstes Mal wohl auch mit dem Telefon versuchen.
@tabibito
Da ich es eben gelesen habe. Ich frage mich, wie die Japaner eigentlich mit der Schreibweise und Aussprache Ihres Nachnamens klarkommen. Das “ch”, so wie es in “Reich” ausgesprochen wird, kann mit Katakana ja nicht geschrieben werden.
Danke. :-)
Nun, auf Katakana bleibt da eigentlich nur ライヒ, weil das ヒ hier dem “ch” nach einem “ei” am nächsten kommt. Damit hat mein Name jedoch gleich zwei Hürden – “r” und “ch”. Für englische Muttersprachler sind das ebenfalls Hürden, und bei Jenigen kommt auch noch dazu, dass sie auch nach Jahren nicht begreifen, dass “ei” hier wie “ay” gesprochen wird :)
Kurzum — ich habe die Benutzung meines Nachnamens eigentlich aufgegeben und stelle mich nur mit meinem Vornamen vor.
Sinnvoll. Die Japaner erkennen ja nicht, dass “Matthias” eigentlich ein Vorname ist. ;-)
Off topic:
der Blog Radar scheint seit einer gewissen Zeit nicht funktioniert, es werden mir jedenfalls keine weiteren Blogs angezeigt. Das wollte ich nur mal weitergeben falls es vielleicht nicht aufgefallen ist. schöne Grüße
ich meinte natürlich “nicht zu funktionieren”