Es gibt Leute, die scheren sich nicht viel ums Essen. Hauptsache, irgendwas ist da. Andere sind sehr voreingenommen – alles muss salzig sein oder darf nicht salzig sein. Englische Küche? Wird abgelehnt. Usw. Wieder andere sind da ganz profan – Hauptsache, es schmeckt – sonstige Preferenzen – keine. Die meisten aber werden sicherlich essenstechnisch kulturellen Ballast mit sich herumschleppen. Ich kenne viele Leute, die lange in Japan waren, und zum Beispiel am meisten Döner vermisst haben. Nun herrscht in Japan in Sachen Essen kein Grund zur Klage – es gibt nahezu alles, und das Essen wird hier viel mehr gewürdigt und genossen als wahrscheinlich irgendwo anders (nun gut, Ansichtssache – aber ich rede von der breiten Masse).
Als Gewohnheitstier und Essensliebhaber hat man so seine Eigenheiten: Gerichte mit Reis zum Beispiel mag ich sehr. Schmeckt in der Regel sehr gut. Und ich esse – Mittagessen eingerechnet – bestimmt sieben Mal in der Woche etwas mit Reis. Trotzdem wird Reis nie den Stellenwert einnehmen, den Pasta für mich hat. Pasta ist für mich das Grundnahrungsmittel, und das wird entsprechend zwei Mal in der Woche (oder so) zelebriert. Brot vermisse ich da eher weniger, obwohl auch gutes Brot etwas wirklich feines ist.
Nun habe ich mir heute zum ersten Mal die Gefrierabteilung des Supermarktes angesehen, in dem wir jedes Wochenende einkaufen. Normalerweise nehmen wir nichts Tiefgefrorenes. Aber was entdeckte ich da: Meggle Ofenbaguette mit Knoblauchbutter. Ich war begeistert. So simpel die auch sind – sie schmecken einfach. Als Student waren sie allemal eine sehr passable Mahlzeit und auf Partys und Grillabenden auch oft ein Muss. 336 Yen (gute 2 Euro) kostet das gute Stück. Dazu Heringshappen von Ikea, etwas Käse und Salat. Ein Abendessen, wie ich es seit mehr als einem Jahr nicht mehr hatte. Aber ich freue mich auch schon wieder auf Morgen – da gibt es wieder traditionelle japanische Hausmannskost.
Herbstgruss: Fuji-san, gestern von der Shosenkyo-Schlucht in der Präfektur Yamanashi aus fotografiert. Deutlich zu sehen: Der erste Schnee.
Das Wort des Tages: 癒し (iyashi) Eigentlich “heilen”, “lindern”. Aber auch “Seelentröster” usw. Für viele ist wohl Schokolade “iyashi”. Für mich definitiv gute Pasta. Oder Raamen. Oder Udon. Usw.
Und welche traditionelle Kost gibts dann? Hm… mach uns neidisch^^
Ich hab gestern endlich mal wieder Gyoza gemacht (jaja, chinesisch. Aber trotzdem sehr gut). Sehr lecker gewesen, muss ich schon sagen.
Guten Appetit
Also heute gab es recht simples: Kimchi Chahan (gebratener Reis mit Kimchi), Hiyayakko (kalter Tofu) mit Okura (Okraschoten) und scharfer Sauce sowie Suppe mit kleinen Miesmuscheln. War ja auch schon nach Mitternacht…
Hoert sich in der Tat super lecker an. Koennte ich auch zu mir nehmen! Wir waren letzte Woche im “Be Wild Ducks” ein Franzoesisches Restaurant im Europa Style erinnert an eine Erlebniskniepe in Deutschland. Sehr lecker da und auch gleich um die Ecke hier in Takao.
Gruss E.
PS: Sehr gelunge Aufnahme vom Fujisan!
Wenn Du in Tokyo den Döner suchst dann kannst Du ihn am Ende der Takeshita-dori auf der rechten Seite finden. Zur Werbung wird ein deutsches Schild (Berlin Döner 3,50€ verwendet), die Verkäufer sahen aus wie Türken. Ich habe allerdings noch nicht probiert…