Gefahr durch Vulkane ist für mich nachwievor etwas Surreales – man muss wahrscheinlich schon direkt betroffen sein, um das Ausmass zu verstehen. Zwar habe ich schon den Stromboli und den Sakurajima in Aktion erlebt, aber das waren eher winzige Eruptionen.
Momentan bringt sich der Asamayama (浅間山) an der Grenze zwischen den Präfekturen Nagano und Gunma in Wallung. Die Warnstufe wurde auf 3 erhöht (maximal 5) und man erwartet einen mittelgrossen Ausbruch. Eine 2,000 m hohe Dampfwolke hat er schon ausgespieen, und Aschepartikel sind bereits in Tokyo, Saitama und Chiba niedergegangen – wenn auch momentan nur ganz winzige.
Dabei hat es der momentan 2,542 m hohe Schichtvulkan – von Tokyo 130 km entfernt – in sich. 1783 gab es einen schweren Ausbruch, nach dem in Nordjapan monatelang die Sonne nicht schien. Missernten und geschätzte 1.4 Millionen Hungertote waren die Folge. Selbst in Nordamerika war der Winter in jenem Jahr besonders hart.
Aber soweit wird es ja hoffentlich nicht kommen. Da momentan jedoch der Wind in Tokyo exakt aus Richtung Asama weht, würde ich mir doch einen grösseren Ausbruch verbitten – nächstes Wochenende ist bereits ausgeplant, da haben wir keine Zeit zum Fensterputzen.
Hier noch Links:
– Asama-yama auf Wikipedia
– Photos vom heutigen Ausbruch der Presseagentur Jiji. Den Link unter “Photo Gallery” klicken um mehr zu sehen.
Das Wort des Tages: 活火山 kakkazan (auch: katsukazan). Katsu- bedeutet “frisch, lebendig”, kazan bedeutet Feuer-Berg, also “aktiver Vulkan”. Der Fuji-san ist zwar Japans bekanntester Vulkan, aber gleichzeitig auch der friedlichste.
hab heute morgen im regionalen informationsradio schon von den aktivitäten des vulkans gehört. hatte schon auf deinen bericht gewartet. na dann mal alles gute für euer wochenende. vielleicht dreht ja auch noch der wind ;)
ist der asamayama der naheste vulkan (tokyo)?
Der nächste Nennenswerte, ja. Die anderen sind aber auch so um die 100 km und mehr entfernt.
hmm…schon intressant. Wenn so ein Vulkan auf einer Insel los geht, wo willst hin, ins wasser^^, wenn die Insel klein genug ist, kann so ein ausbruch sie komplett auslöschen. Mal weiter beobachten, gibt es ne Seite im Internet, wo die aktuelle Situation ist auf Englisch.
Interessant ja, aber wenn ich da wohnen würde, wäre es auch sehr beunruhigend, dass so ein Vulkan wieder zum Leben erwacht. Nee, nee, ich will das lieber nicht wissen und erleben, wie der ausbricht. Fenster Putzen wäre ja noch das Wenigste, dann würde es ja recht glimpflich ablaufen. Aber es kann ja auch deutlich mehr passieren.