Sicher, es gibt viele Ramenrestaurants in Asao-ku im Westen von Kawasaki, aber so richtig überzeugen konnte mich so weit noch keiner. Alles ist mehr oder weniger Durchschnitt (oder nicht die Rede wert). Irgendwann im Jahr 2018 entstand ein neues Ramenrestaurant – “Ibushi”, was so viel wie “Räuchern” bedeutet, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Yurigaoka.
Das Restaurant ist von aussen unprätentiös, innen aber geschmackvoll eingerichtet – es gibt knapp 10 Plätze, alle am Tresen, und die Küche ist voll einsehbar und etwas grösser als der Gästeraum. Und Ibushi kommt mit einer klaren Ansage: Wir haben uns auf etwas spezialisiert, mögt es oder nicht. Man setzt alles auf zwei Karten: Auf die selbstgemachten Nudeln, sowie auf die dezente Räuchernote. Wer das nicht mag, wird keine Alternativen auf der Karte finden (am Automaten stand zwar auch “Aburasoba”, aber die gab es bei meinem Besuch gerade nicht): Es gibt “nur” Ramen auf Soyasaucenbasis, und man kann lediglich auswählen, ob man die einfache Schüssel oder die mit extra viel Beilagen (特製 Tokusei) möchte. Letztere ist mit 1’110 Yen eher teuer, aber das erklärt sich schnell: Neben dem obligatorischen, halbweichen, eingelegten Ei gibt es nämlich noch eine grosse und großzügig geschnittene Scheibe Schweinefleisch.
Man wird dann nach dem gewünschten Nudeltyp gefragt. Eine Sorte ist fast Soba-ähnlich, zwei Sorten sind etwas dicker (eine davon wird mit Eiern gefertigt), die letze Sorte dann ist etwas dünner.
Die Suppe hat einen komplexen Geschmack – hier ist Hühnerflleisch, Austernextrakt, Makrele und mehr im Spiel, sowie eben Soyasauce mit Räuchernote. Wer das mag, wird sich versucht sehen, die Suppe wirklich bis zum Ende auszulöffeln, denn geschmacklich ist diese ein echter Genuss. Die Scheibe Schweinefleisch geht in Ordnung und passt durchaus, da das Fleisch so zubereitet wurde, dass es keinen starken Eigengeschmack hat. Irgendwie fehlt aber ein bisschen Pfiff. Die Nudeln sind überdurchschnittlich – da hat man wirklich viel Liebe reingesteckt.
Fazit: Wer eine leichte Räuchernote mag, wird Ibushi lieben. Ich für meinen Teil werde sicherlich mal wieder hingehen.