Nach den erst in der vergangenen Woche in Kraft getreteten Lockerungen der Reisebeschränkungen nach Japan zeichnet sich, wie erwartet, ab, dass die japanische Regierung nun auch für den letzten Schritt bereit ist. Seit dem 7. September dürfen zwar 50,000 statt der bisher 20,000 Ausländer pro Tag in Japan einreisen – außerdem entfällt der bisher obligatorische PCR-Test vor dem Flugantritt so man nachweisen kann, dass man 3 Mal gegen Corona geimpft wurde. Doch drei Maßnahmen sind noch immer in Kraft, und alle drei stellen eine wesentliche Barriere für alle potentiellen Japanreisenden dar:
- Eine tägliche Obergrenze bleibt bestehen – was die Buchung von Flügen erschwert
- Nach wie vor herrscht Visumpflicht für alle
- Individualreisen sind nicht erlaubt – man muss eine Tour buchen (wenn auch ohne Begleitung möglich
Am Sonntag, dem 11. September, gab der Stellvertetende Kabinettschef Kihara Seiji bei einem Gespräch über die jetzige Situation mit dem Fernsehsender Fuji TV bekannt1:
In etwa: “Wenn man darüber nachdenkt, ob diese Maßnahmen (Anm.: zur Ankurbelung des Tourismus) ausreichen, so dürfte die Antwort eher ‘nein’ lauten. Kurz darauf wurde er noch deutlicher:
“Wir werden die Obergrenze (Anm.: der täglich erlaubten Besucherzahl), die Aufhebung des Visazwangs und Individualreisen gesamtheitlich überdenken”. Dazu befragt, wann das geschehen soll, erwiderte Kihara, dass dies sehr zeitnah erfolgen soll. Laut neueren Berichten vom heutigen Tag fliegen nun schon erste Termine durch den Raum – besagtes Überdenken könnte bereits in dieser Woche geschehen, und die Aufhebung der letzten Maßnahmen könnten bereits Anfang Oktober in Kraft treten.
Das sind positive Nachrichten für alle Japaninteressierten. Ein paar Hürden bleiben natürlich dennoch bestehen. Man wird auch in Zukunft entweder den Nachweis einer dreifachen Impfung benötigen oder einen frischen Negativbescheid. Eine weitere Hürde dürften die stark gestiegenen Flugpreise sein – durch die Sperrung des russischen Flugraumes für so ziemlich alle Fluglinien sowie durch die stark gestiegenen Rohstoffpreise liegen die Ticketpreise nun spürbar über dem Vor-Corona-Niveau. Japan-Reisende können dies allerdings durch den stark gefallenen Yen kompensieren, und das ist auch der Hauptbeweggrund für die Eile der japanischen Regierung.
Natürlich bleibt für Reisende auch ein gewisses Restrisiko bestehen, in Japan an Corona zu erkranken, was die Reiselänge und Reisekosten beeinflussen würde. Aber dafür gibt es ja Versicherungen.
Tippfehler? Es sind 50 000 Personen.
Sorry, kein Tippfehler sondern Gewohnheit. Ich benutze auf Arbeit nur Japanisch und Englisch – deshalb bin ich eher die angloamerikanische Schreibweise gewohnt.
Oh es ging mir nicht um die Zahl, sondern um das Wort Ausländer. Japaner dürfen ja raus rein und dann noch ein paar Ausländer, insgesamt 50 000 Personen, nicht 50 000 Ausländer. So hab ich das zumindest verstanden.
Die tägliche Obergrenze für die Einreise von Nicht-Japanern wurde am 31. August auf 50.000 Personen pro Tag erhöht.
Definition für “Ausländer” gefunden bei Amnesty in Bezug auf Deutschland
Ausländer_in ist als Bezeichnung für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft korrekt.
Demnach sind Menschen ohne japanische Staatsbürgerschaft in Japan Ausländer.
Tjah, ich würde gerne mein ganzes Geld in VOLKS und im Super Potato (beides in Akihabara) da lassen, aber man lässt mich ja nicht ;) … wenn die Läden überhaupt noch existieren (vom VOLKS weiß ich, dass die in ein kleineres Gebäude umgezogen sind vor ner Weile).
Worauf ich mich offensichtlich gefasst machen kann ist, dass wohl vieles nicht mehr so aussehen wird, wie zuletzt 2020. Ich war Ende Februar 2020 das letzte Mal in Japan.
Wie ist das mit dem Visa gemeint? Die haben mir doch immer ein Visum reingeklebt “Temporary Visitor”, 90 Tage gültig… während der Anreise.
Musste man während der “Öffnungsphase” von Juli an vorher beantragen?
Das “Temporary Visitor” ist zwar de facto ein Visum, aber prinzipiell galt ja der “Visa Waiver”, nachdem man nichts vor der Einreise tun muss. Seit März 2020 brauchen Besucher jedoch ein “echtes” Visum – so richtig mit zur Botschaft latschen und so.
Hallo,
das sind doch mal erfreuliche Nachrichten, damit rückt mein Japanurlaub im nächsten Jahr in greifbare Nähe, und der Japanisch Unterricht wird deutlich Sinnvoller :-), vielleicht kann ich dann tatsächlich mal etwas weiter in die ländlichen Gebiete vordringen :-)
Dann hoffe ich, dass es klappt! Und ja, die ländlichen Regionen kann ich schwerstens empfehlen.
Hallo,
ich will da auch gerne hin, daher auch der Unterricht, man hört ja, das man dort, nur mit Englisch nicht allzu weit kommt.
Ich war dieses Jahr im Sommer mit Visum als Familienangehöriger in Japan. Auf jeden Fall hat sich einiges geändert, aber Super Potato gibt es noch! :) Davon abgesehen, ist mir aber auch aufgefallen, dass einige Cafes, Restaurants und auch Läden in grossen Shoppingmalls usw. zugemacht haben.
Das ist wohl war, obwohl es – meiner Meinung nach zumindest – erstaunlich wenig Läden sind, die dichtgemacht haben. In Anbetracht der Lage hätten es auch mehr sein können. Ich erinnere mich noch an 2008 nach dem Lehman-Schock, als plötzlich viele Büros in unserer Gegend plötzlich leer standen.
Oh es ging mir nicht um die Zahl, sondern um das Wort Ausländer. Japaner dürfen ja raus rein und dann noch ein paar Ausländer, insgesamt 50 000 Personen, nicht 50 000 Ausländer. So hab ich das zumindest verstanden.