Das langgezogene, enge Ramenrestaurant Shimada liegt nur knapp 200 Meter vom Bahnhof Ebisu entfernt und wurde 2019 eröffnet. In guter Nachbarschaft, denn in Ebisu gibt es zahlreiche gute Ramenläden, was zwar bedeutet, dass die Konkurrenz groß ist – die Zahl der Ramenfans, die extra hierher kommen allerdings auch.
Im Shimada haben insgesamt 14 Leute Platz, und da das Lokal sehr eng ist, sitzen alle am Tresen. Die Auswahl ist begrenzt – das “signature dish” sind Ramen und Tsukemen auf Soyasaucenbasis, aber es gibt auch Niboshi-Ramen (basierend auf getrockneten Sardinen) sowie Ramen auf Salzbasis sowie saisonale Variationen – kalte Ramen im Sommer zum Beispiel.
Was bei Shimada sofort auffällt ist der Wohlgeruch – die fertige Suppe riecht ausgesprochen gut, wahrscheinlich durch einen Spritzer Zitrusfruchtsaft. In der Soyasaucenvariante findet man Lauchzwiebelringe, violette Zwiebeln, etwas Menma (fermentierter Bambus, bei Shimada sehr große Stücke mit ziemlich viel Süße) und etwas Hühnerfleisch. Wer 100 oder 200 Yen mehr erübrigen kann, nimmt die 特製-Ramen, denn dann bekommt man zwei dünne und durchaus schmackhafte Scheiben Schweinefleisch sowie ein Solei dazu. Die Beilagen schmecken sehr gut und runden die Suppe ab (im Falle der Tsukemen empfehle ich dabei prinzipiell, eine Scheibe in der Suppe verschwinden zu lassen – die gibt dann noch extra etwas von ihrem Aroma ab). Die Tsukemen-Nudeln sind verhältnismäßig dünn aber schön bissfest. Der Geschmack ingesamt ist sehr rund mit feinen Noten der verschiedenen Zutaten. Man fühlt sich nach dem Mahl nicht übersättigt, obwohl die Suppe relativ fetthaltig ist. Alles in allem sehr empfehlenswert – auch für Ramenanfänger.