…ist dem Japaner sein Kuchen von Fujiya. Seit mehr als einer Woche schon steht das grosse, traditionsreiche Familienunternehmen, hauptsächlich auf Süssigkeiten wie Kuchen und Pudding usw. spezialisiert, im Rampenlicht.
Zwar hat man in Japan sehr strenge Regeln, was die Herstellung von Nahrungsmitteln anbelangt. Zwar hat Fujiya sehr strenge, interne Richtlinien, die dafür sorgen, dass die Qualität hoch bleibt. Scheinbar fehlte es aber im Willen der Manager, diese auch umzusetzen.
Und so kommen nach und nach pikante Details ans Licht: Da wurden alte Eier und alte Milch benutzt. Da fand man heraus, dass sich in den 1990ern schon einmal etliche Leute eine Lebensmittelvergiftung zuzogen – dies wurde jedoch nie öffentlich gemacht. Eine Frau fand in ihrer Schokolade nicht nur die üblichen Zutaten, sondern auch eine komplette Motte (erinnerte mich an meine Überraschung, als ich einen südafrikanischen Rotwein öffnete und eingoss – mit dem Wein kam eine afrikanische Fliege ins Glas geflossen. Gottseidank war es kein Candlelight dinner!).
Nun sind diese Skandale nichts allzu Aussergewöhnliches. Schon vor Jahren hatte es das Molkereiunternehmen Snow Brand getroffen. Und sicherlich ist dies nur die Spitze des Eisberges.
Am schönsten fand ich aber die folgende Feststellung von Mitarbeitern, die hier aus diesem Grund auch zum Wort des Tages werden soll:
3秒ルール (sanbyō rūru) – die 3-Sekunden-Regel. Wenn bei der Produktion bei Fujiya mal was vom Fliessband fiel (Creme oder Butter usw) dann hiess es – wenn man es innerhalb von drei Sekunden aufhebt, darf man es wieder zurück in die Produktion packen. Wie niedlich.