Heute ging es zur Trichinenbeschau Gesundheitskontrolle. Wer in einer japanischen Firma fest angestellt ist, wird ein Mal im Jahr zum Arzt geschickt – den sucht freilich die Firma aus. Und das ganze geschieht normalerweise während der Arbeitszeit. Der alljährliche Gesundheitscheck dauert ca. eine halbe Stunde, beinhaltet Blut- und Urinuntersuchung, EKG ab einem gewissen Alter (32 Jahre glaube ich), Seh- und Hörtest, Gespräch mit dem Doktor, Röntgenaufnahme des Thorax und freilich Standardwerte wie Blutdruck usw.
Die Untersuchung ist übrigens Pflicht. Und einerseits eine sehr löbliche Sache, denn nur so kann wahre Vorsorge betrieben werden. Andererseits bin ich nicht sicher, was bei einem – in welcher Hinsicht auch immer – positivem Befund geschieht: Erfährt es der Vorgesetzte? Als Erster womöglich?
Was ich beeindruckend finde, ist die “Lockerheit”: Krankenschwestern dürfen ganz allein Blut abzapfen (als ich mal im Krankenhaus lernte und arbeitete, war das in Deutschland tabu). Und Krankenschwestern gehen hier mit ihren mehr oder weniger weissen bzw. pastellfarbenen Arbeitskitteln raus und kaufen hier und da ihr Mittag. Ohne sich umzuziehen, in der prallen Hitze. Wie jetzt, Bakterien? Gibt’s hier nicht!
Am Sonnabend geht es schon wieder zum Arzt – aber aus erfreulichen Gründen und nur als Begleitung. Mehr dazu am Wochenende.
Wort des Tages:健康診断 kenkō shindan. kenkō ist die Gesundheit, shindan die Visite. So heisst die verordnete Untersuchung hier.