Gesagt, getan. Ah, Shinjuku! Vor 15 Jahren war ich quasi jeden Abend in Shinjuku – entweder zum Arbeiten (wochentags) oder zum Vergnügen (Rest). Shinjuku war mein Spielplatz, und dieser Spielplatz war mir von Anfang an lieber als Roppongi. In den letzten Jahren mangelte es allerdings an Gelegenheiten, und so erkannte ich Shinjuku kaum wieder. Wie sehr sich doch alles in ein paar Jahren ändert. Als erstes viel mir eine chinesische Reisegruppe auf, die einem fähnchenschwingenden Reiseleiter hinterherliefen. Na wenigstens sehen sie so das echte. Japan. Räusper.
Das Robot Restaurant liegt mitten in Kabukichō inmitten all der mehr oder weniger zwiespältigen Etablissements, die da Gruppentarife im Massagesalon anbieten und… nein, das wird zu lang. Selbst im gleißenden Kabukichō fällt das noch gleißendere Robot Restaurant sofort auf. Die Preisstruktur ist einfach: 5,000 Yen pro Person (also rund 40 Euro), ohne wenn und aber. Einfach so hingehen ist nicht – man muss vorher reservieren. Dann wartet man im Eingangsbereich, in dem sofort dank des Dekors Tränen in die Augen schiesen. Es glitzert und funkelt, die Sinne überschlagen sich. Und – nach Japanern muss man beinahe suchen. Fast alle Besucher kommen aus dem Ausland. Irgendwann wird man unter die
Erde geführt – drei Stockwerke tief. Dort: Eine kleine Arena, mit drei gestaffelten Sitzreihen auf beiden Seiten und einem breiten Gang in der Mitte. Dort stehen zwei Angestellte und verkaufen Bier aus Plastebechern. Am Eingang bekommt man zudem eine Pappbox mit Essen drin. Ich musste sie nicht erst öffnen, um zu ahnen, warum wir vorher essen sollten. Nein, hier kommt man ganz sicher nicht des Essens wegen hin.
Was vergessen? Ach so, ja, Roboter! Die gab es natürlich auch, in rauhen Mengen und den verschiedensten Formen, bemannt und unbemannt. Dazu seltsame Fahrzeuge und einiges mehr. Nach anderthalb Stunden war die Show zu Ende, und alle verliessen entweder glücklich oder irritiert das Lokal.
Nun, da habe ich mich zum ersten Mal seit langem in eine andere Welt begeben. Und bei allem Kitsch: Wenn man einfach alles um sich vergisst und sich einfach der Sache ergibt, macht das durchaus Spass. Prädikat: Sehr nerdig, aber gut gemacht und, wenn auch nicht immer, so doch größtenteils, sehr unterhaltsam.
Ach ja: Vom Essen würde ich die Finger lassen. Das können die Convenience Stores besser.
Hier noch der Link zur offiziellen Webseite.
Die Japaner kommen auf Ideen, da schaut man immer wieder nicht schlecht…
Ich glaube ich habe mal den Werbetruck für den Laden rumfahren sehen. Auf der Ladefläche zwei Roboter, zumindest untenrum. Obenrum waren es amazonische Tittenmonster.
dann gehe ich doch lieber nochmals in ein Maid Cafe :-) (wobei einmal mehr als genug ist…)