…der Ministerpräsidentenkür am 20. September diesen Jahres. Die LDP (Liberaldemokraten und seit Erfindung des Friedens in Japan an der Macht) wählt dann
den nächsten Oberindianer, denn Koizumi will ja nicht mehr. Fünf Leute sind – zumindest inoffiziell – im Rennen. Fukuda, das Pferd, auf das ich gesetzt hätte, hat leider wegen schlechten Wetters (oder warum auch immer) abgesagt.
Ganz klar vorn mit mehreren Längen liegt Shinzō Abe, ein ausgesprochener Hardliner. Heute meldete sic offiziell Sadakazu Tanigaki, gegenwärtig Finanzminister, zum Rennen an. Er liegt weit abgeschlagen hinter Abe, aber sein Programm könnte, zumindest teilweise, gefallen: Er würde von einem offiziellen Besuch des Yasukuni-Schreins absehen (grosser Beifall im Volke) und die Mehrwertsteuer von 5 % auf 10 % erhöhen (leise Buh-Rufe) um die Staatsfinanzen auf Vordermann zu bringen – in der Tat eine Notwendigkeit.
Der Zeitpunkt ist freilich ungünstig, denn die ohnehin schon ziemlich politikuninteressierten (nicht verdrossenen – das würde ja bedeuten, dass schon mal Interesse da war) Japaner werden sich im heissen August kaum mit Politik befassen.
Wort des Tages: ポスト小泉 (posuto koizumi) – die “Nach-Koizumi-Zeit. Koizumi wird zwar ein blühendes Land, aber auch einen grossen innerparteilichen (LPD) und aussenpolitischen Scherbenhaufen hinterlassen. Deshalb wurde der Begriff “Post-Koizumi” zum Schlagwort, denn es wird spannend, was nach Koizumi passieren wird.