BlogOrgan-o-Rounge: Was Japanisches auf die Ohren

Organ-o-Rounge: Was Japanisches auf die Ohren

-

Gelegentlich muss auch etwas Kultur mal sein. Heute ging es zu einer Vorstellung von Organ-o-Rounge, einer japanischen Kombo, die ein durchaus interessantes Konzept bietet. Sie sind in Japan keineswegs berühmt, aber da wir eins der Bandmitglieder kennen, sind wir darauf gekommen. Organ-o-Rounge – das sind drei Musiker (Gesang / Klavier / Keyboard, Klangtechnik, Gitarre) und ein Videokünstler, die sich da gefunden haben. Zur minimalelektronischen, mitunter experimentellen Geräuschkulisse, oft kompakt und gelegentlich sphärisch dargeboten, gibt es eine sehr hohe, sentimentale Gesangsstimme – und – eine Videoinstallation von Herrn Matsumoto.
Die Videoinstallation benutzt selten reale, sondern eher surreale Bilder, wobei die Bildfolge so langsam ist, dass sich alles ruckhaft bewegt, beinahe schwimmt. Das löst schon mal Schwindelgefühle aus wenn es zu schnell geht. Aber die Zeichnungen sind sehr interessant und die Technik, die benutzt wird, auch. Die emakimono-Maschine (Bildrollen-Maschine) wird benutzt, um den Graphiken auf einer Leinwand das Laufen beizubringen.
Auf jeden Fall ist es sehr entspannende, und überraschende Musik. Eigentlich bin ich kein Fan von zu hohen Männerstimmen, aber die hat es mir angetan. Wunderschöne Musik zum Entspannen und Nachdenken. Haben wohl auch andere gemerkt – Organ-o-Rounge wurde jüngst eingeladen, bei der Pariser Modeschau die Hintergrundmusik für Agnes B zu gestalten; in Spanien traten sie auch auf.
Hörtipp: Futron.

Organ-O-Rounge bei einem Auftritt – im Hintergrund die Videoinstallation
Das Wort des Tages: 狂気 (kyōoki). Verrückt. Nicht die Musik, aber Teile der Installation und die plötzlichen Ausbrüche des Malers beim Konzert.
Nochmal die Startseite der Band: www.organ-o-rounge.org – man sieht auch Ausschnitte der Videos.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

1 Kommentar

  1. :)
    Ich mag die Musik, obwohl ich das mit der hohen Stimme echt gut verstehen kann! Manchmal arg gew?hnungsbed?rftig, aber hier nett.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Neueste Beiträge

Japaner sprechen immer schlechter Englisch. Warum wohl?

Neulich war ich, wie jedes Jahr, auf einer Konferenz, bei der sich hauptsächlich viele hundert Hochschulenglischlehrer, aber auch viele...

Toyako – Ein See wie ein Auge sowie zwei nagelneue Berge

Der Toya-See ist ein wichtiger Bestandteil des Shikotsu-Tōya-Nationalparks im Süden von Hokkaido. Hochinteressant: Ein nagelneuer Vulkan.

Weg mit dem unsinnigen Besteuerungssystem für Zweitverdiener? Bewegung im Parlament

Die Besteuerung von Zweitverdienern ist seit Jahrzehnten ein großes Ding in Japan und hat einen enormen Einfluss auf fast...

Ein verschwundener Zaun und explodierte Eier

Heute trieb es mich also aus mehr oder weniger beruflichen Gründen nach Fuji-Yoshida, beziehungsweise nach Kawaguchiko, einem der 5...

Noboribetsu – der Ort des (niedlichen) Teufels

Hohe Berge, eine lange Pazifikküste und viele heiße Quellen, die mancherorts aus dem Boden sprudeln – sowie einen Berg voller Bären.

Sollte Laufen auf der Rolltreppe verboten werden?

Rund 80'000 Rolltreppen gibt es in ganz Japan (nur am Rande: und fast zehn Mal so viele Aufzüge) –...

Must read

Die 10 beliebtesten Reiseziele in Japan

Im Mai 2017 erfolgte auf dem Japan-Blog dieser Webseite...

Auch lesenswertRELATED
Recommended to you