Die Enthüllung von Renho hat entsprechend eine Debatte in Gang getreten. Es wird nämlich selbst von den Behörden vermutet, dass sich in etwa 90% der von dieser Regelung Betroffenen nur wenig darum scheren und die doppelte Staatsbürgerschaft behalten. Warum auch nicht: Einen Abgleich bezüglich ihrer Bürger gibt es zwischen den Staaten nicht. Und während es für einige Nationen nicht sinnvoll erscheint, zwei Staatsbürgerschaften zu haben (Beispiel Amerikaner, die ja, egal, wo sie arbeiten und leben, Steuern in den USA zahlen müssen, so lange sie die Staatsbürgerschaft behalten), würde es für viele andere – auch für Deutsche – durchaus sinnvoll sein. Denn ausser den Kosten der Passerneuerung bezahlt man ja kein Geld an die alte Heimat, doch ein japanischer Pass wäre durchaus nützlich, denn den kann man im Gegensatz zur Permanenten Aufenthaltsgenehmigung nicht so schnell wieder loswerden. Und: Man könnte wählen und gehen und anderweitig politisch aktiv werden. Der einzige Nachteil eines japanischen Passes wäre nur, dass man — anscheinend nur theoretisch — seinen deutschen Pass abgeben müsste. Eine sehr hohe Hemmschwelle.
Es lohnt sich zu beobachten, was die Diskussion bewirken wird. Wird man versuchen, die Schlupflöcher in puncto doppelter Staatsbürgerschaft zu schliessen? Oder wird man die doppelte Staatsbürgerschaft gar, unter Auflagen, versteht sich, gar genehmigen? Man darf gespannt sein. Letzteres wäre bei rechtem Licht betrachtet die einfachere – und auch für Japan selbst praktikablere Lösung.
¹ Siehe unter anderem hier (Englisch)
Ich glaube, dass es nicht ganz richtig ist zu schreiben “doppelte”, den so kann man beschreiben wenn 2 Staaten untereinander Vereinbarungen zu Steuer haben; mehrfache wäre hier angemessen – den vielen ist es eigentlich egal oder es einfach zugelassen/