Heute hat das japanische Parlament eine interessante Entscheidung getroffen: Airbnb ist demnach ganz offiziell legal in Japan. Allerdings nicht ganz ohne Einschränkungen. Einerseits dürfen Airbnb Anbieter ihre Wohnungen oder Häuser maximal an 180 Tagen im Jahr vermieten. Und: Man spricht den Kommunen das Recht zu, eigene Beschränkungen zu erlassen. Ob die Kommunen davon Gebrauch machen werden, bleibt abzuwarten.
Neuesten Zahlen zufolge besuchten im Jahr 2016 sage und schreibe 24 Millionen Ausländer Japan (ein Rekord – und in Tokyo ist es deutlich spürbar: es wimmelt nur so von ausländischen Besuchern!), und 3,7 Millionen dieser Besucher, also 15%, nutzten Airbnb. Analysten schätzen, dass diese Zahl im Jahr 2020 auf bis zu 35 Millionen steigen könnte. Leider ist nicht klar, ob damit die Zahl der Airbnb-Nutzer oder die Zahl der Airbnb-Übernachtungen gemeint ist (ich vermute, eher letzteres).
Bisher war Airbnb ein etwas riskantes Geschäft in Japan – nicht für die Kunden, sondern für die Anbieter – denn es war nicht klar, ob dieses auch für Japan neue Geschäftsmodell geduldet werden würde. Die Beschränkungen dürften allerdings einigen Anbietern die Freude vergällen. Andererseits kommt die offizielle Genehmigung zur rechten Zeit: Einerseits steigen die Besucherzahlen seit einigen Jahren kontinuierlich. Andererseits stehen in den kommenden Jahren grosse Ereignisse an, so zum Beispiel die Rugby-WM 2019 und die Olympischen Spiele in Tokyo im Jahr 2020.
Persönlich habe ich Airbnb bisher noch nie benutzt. Mein Schwiegervater zum Beispiel schon – bei seiner letzten Tour nach Okinawa. Wenn man sich die Qualität der japanischen Hotels in der unteren Preisklasse jedenfalls so anschaut, ist die Verbreitung von Airbnb jedenfalls begrüßenswert. Und notwendig: Es fehlt, vor allem bei grossen Veranstaltungen, oftmals schlichtweg an Unterkünften. Selbst in der Nähe des Flughafens Haneda, der ja immer mehr internationale Flüge aufweist, fehlt es an Unterkünften, was jedes Mal ein Ärgernis ist, da etliche Flüge so früh starten oder so spät landen, dass man auf eine Übernachtung angewiesen ist.
Airbnb’s Japan-Seite befindet sich übrigens hier.
Ende der Woche geht es mit Freunden nach Osaka und wir nächtigen diesmal in einer Wohnung – dank Airbnb.
Gerade wenn man eine Gruppe von mehr aus zwei Personen ist, ist Airbnb das große Los, wenn sich darüber Wohnungen finden lassen in der alle unterkommen können. Es ist auch preislich ein immenser Unterschied, ob man bspw. zu viert zwei Doppelzimmer bucht oder eine gemeinsame Wohnung bezieht.
Ich freue mich jedenfalls, dass die japanische Regierung in der Sache Fakten geschaffen hat.
Ein schöner Beitrag! :)