Es war in letzter Zeit eigentlich ziemlich ruhig geworden – Erdbeben waren relativ selten, alle paar Wochen mal ein in der Hauptstadt spürbares, und das war eigentlich auch gut so, da wir mit Taifunen und anderen Ereignissen genug zu tun hatten. Doch seit ein paar Wochen legt der Untergrund wieder zu und es kommt Bewegung in die Sache. Besonders in Hokkaido, aber auch rund um die Präfektur Chiba und vor der Küste von Fukushima bebt es wieder häufiger. Gestern, an 12. Februar 2020 zum Beispiel: Um 19:36 gab es ein Erdbeben der Stärke 4.4 im Süden der Insel Hokkaido, und nicht mal eine Minute später ein Erdbeben der Stärke 5.5 bei Fukushima – letzteres erreichte auf der japanischen Skala (von 1 bis 7) maximal eine 4 und war auch in Tokyo spürbar. Vor einer guten Woche gab es in einer Nacht innerhalb von 2, 3 Stunden zwei deutlich in der Hauptstadtregion spürbare Beben. Und die Aktivität setzte sich heute fort – mit einem Beben der Stärke 7.0 (!) bei den „nördlichen Territorien“ – den von Russland kontrollierten Südkurilen. Da das Epizentrum jedoch weit in der Tiefe lag (bei rund 160 Kilometern) blieben größere Schäden aus. Prinzipiell sind viele kleinere Beben jedoch nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen – sie könnten bedeuten, dass sich Spannungen im Untergrund schrittweise abbauen. Andererseits können viele kleinere Erdbeben auch Spannungen an anderer Stelle verstärken beziehungsweise einfach zum Auslöser werden. Das ist hoffentlich nicht der Fall – Japan ist mit Covid-19 noch auf absehbare Zeit zur Genüge beschäftigt…
Corona und Olympia, das ist sicher auch noch eine spannende Frage. Bin gespannt wie das ausgeht.