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Tokyo verlässt die Top 10 der teuersten Städte der Erde

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​Wer an Tokyo denkt, assoziiert damit oft das Wort teuer, und das kommt nicht von ohneher. Bis zum Jahr 2013 war Tokyo regelmäßig an der Spitze der weltweit teuersten Metropolen, doch das hat sich in den letzten Jahren geändert. Nun erschien das Ranking für 2018, erstellt von der Economist. Bei der alljährlichen Untersuchung mit dem Title „Worldwide Cost of Living Survey“¹ wurden 133 Städte weltweit verglichen – nach den Preisen für 150 verschiedene Sachen, inklusive Mieten, Grundstücke, Verkehrsmittel, Essen, Strom und dergleichen.
Singapur landete – und das schon zum vierten Mal in Folge – auf Platz 1, und es gibt mal wieder viele europäische Städte in der Top 10 – zum Beispiel Paris, Zürich, Oslo oder Kopenhagen. Tokyo als Japans teuerstes Pflaster ist jedoch zum ersten Mal nicht in der Top 10 vertreten – die Stadt teilt sich den 11. Platz mit ihrer nationalen Rivalin, Osaka. Der Hauptgrund für den Abrutsch dürfte in der fehlenden Inflation sowie dem verhältnismäßig schwachen Yen liegen. In der Tat gibt es nur wenige Preise, die sich in den vergangenen 20, 30 Jahren wesentlich erhöht haben (die Einkommen ändern sich entsprechend auch kaum – einzig die Steuern haben spürbar angezogen, aber die werden hier nicht berücksichtigt. Doch schaut man sich die Preise in Tokyo so an, stellt man schnell folgendes fest:

  • Mieten
    Die Mieten sind nach wie vor teuer in Tokyo, aber die Stadt wurde bereits von zahlreichen anderen Städten abgehängt. Das Angebot wird dabei auch immer breitgefächerter – es gibt mehr und mehr günstige Alternativen, wie zum Beispiel „shared houses“ und dergleichen. Auch bei Besucherunterkünften hat sich dank Airbnb, Billighostels wie Khaosanroad und dergleichen einiges getan.
  • Öffentliche Verkehrsmittel
    Diese sind in den japanischen Städten verhältnismäßig billig – für weniger als 2, 3 Euro kann man bequem ganz Tokyo durchqueren (allerdings ist die Stadt flächenmäßig gesehen auch recht klein – kleiner als Hamburg zum Beispiel)
  • Energie
    Gas, Strom, Benzin – die Preise haben zwar in den letzten Jahrzehnten angezogen, sind aber immer noch verhältnismäßig günstig. So kostet ein Liter Benzin immer noch nur ca. 1 Euro, eine kWh Strom 23 Yen (17 Cent)
  • Lebensmittel
    Lebensmittel hingegen sind teuer, vor allem Importlebensmittel, aber nicht selten auch Obst und Gemüse. Von den Preisen für Bier ganz zu schweigen.
  • Gastronomie
    Ausgehen hingegen ist in Tokyo (und anderswo in Japan auch) sehr günstig. Sicher, man kann auch sehr viel Geld lassen, aber für 1,000 Yen (rund 7,50 Euro) bekommt man fast überall ausgezeichnetes Essen, und wer es rustikaler mag, kommt auch mit 3 Euro pro Mahlzeit ganz locker aus.

¹ Siehe hier

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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