Was macht man an einem total verregneten Sonntag in Japan? Nun, man könnte seine Behördengänge erledigen. Genau, am Sonntag. Die meisten Rathäuser öffnen auch am Sonntag, denn die meisten arbeitenden Leute können einfach nicht in der Woche zum Amt. Für diesen Service bin ich persönlich auch äusserst dankbar. Heute ging es darum, meinen Vertrag mit der staatlichen Krankenkasse (Beitrag: 2,000 Yen, also knapp 15 Euro pro Monat) und den mit der Rentenkasse (monatlicher Beitrag: 13,800 Yen, rund 100 Euro pro Monat) aufzulösen, da dies ab sofort die Firma übernimmt. Das heisst, mir werden ab jetzt rund 40,000 Yen pro Monat abgezogen und die Firma bezahlt auch noch etwas dazu.
Traumhafte Beiträge? Irgendwie schon. Allerdings kommt auch viel weniger dabei raus. Die Krankenkasse deckt nicht viel ab, und die Rente, so man nur die staatliche bezahlt, ist lächerlich. Deshalb heisst es in Japan schon lange – privat vorsorgen. Oder ebend nicht in Rente gehen. Es sei denn, man arbeitet bei einer richtig grossen Firma, die rundherum für ihre Mitarbeiter sorgt – bis zum Lebensende. Aber das wird auch immer seltener. Die richtigen Gedanken für einen verregneten Sonntag…
Wort des Tages: 社会保険. shakai bedeutet “Gesellschaft”, hoken “Versicherung”. Ein Bündel von Versicherungen, das aktiv wird, wenn man fest in einer Firma angestellt ist.