Fans des Studio Ghibli ist der Name sicherlich ein Begriff: Takahata Isao war Mitbegründer des Studios und prägte bis zu seinem Tod im Jahr 2018 die Geschicke der japanischen Anime-Industrie maßgeblich mit. Dem Wegbereiter unvergleichlicher Anime ist nun eine eigene Ausstellung gewidmet – mit dem vollmundigen Namen 日本のアニメーションを作った男 – “Der Mann, der die japanische Animation erschuf”. Auf Englisch lautet der offizielle Titel etwas bescheidener “The man who planted Japanese animation”. Die Ausstellung findet vom 27. Juni bis zum 15. September 2025 statt, und zwar in der Azabu Hills Gallery (siehe hier: azabudai-hills.com/azabudaihillsgallery). Die Tickets kosten 1800 Yen für Erwachsene, und sie sind wohl auch an der Tageskasse erhältlich, aber der Veranstalter empfiehlt, sie lieber im Voraus zu buchen – entweder in allen Lawson Convenience Stores oder online hier.
In der Ausstellung werden hauptsächlich Skizzen gezeigt – von älteren Werken, denn Takahata begann bereits 1968 mit der Erschaffung von Animationen – aber auch von bekannten Ghibli-Werken. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem sehr bekannten Anime 火垂るの墓, in Deutschland unter dem Namen “Die letzten Glühwürmchen” veröffentlicht. Das Werk hatte selbst mich, eigentlich kein allzu großer Anime-Fan, tief berührt ob seiner Menschlichkeit und Eindringlichkeit. Erschienen war 1988, und er wurde anfangs gleichzeitig mit “Mein Nachbar Totoro” in den japanischen Kinos gezeigt. Der Grund: Man hielt den Streifen “Mein Nachbar Totoro” aufgrund seiner doch eher fantastischen und Geschichte für finanziell sehr riskant – man befürchtete, dass deshalb kaum jemand ins Kino gehen würde. Deshalb wurden beide Anime anfangs gleichzeitig gezeigt. Dass vor allem Totoro über Jahrzehnte lang und weltweit so beliebt werden würde, hatte damals wohl niemand gedacht.
In der Werkschau zu Ehren von Takahata Isao kann man einen schönen Blick darauf werfen, wie aufwändig und detailversessen Takahata und das Studio an jedem einzelnen Bild arbeiteten – eine Riesenmenge Arbeit, die echte Klassiker hinterlassen hat.