Beinahe habe ich es vergessen, aber die Japan Times hat mich zum Glück daran erinnert: Am 1. August 2017 erschien auf der Webseite des 日本年金機構 Japan Pension Service (JPS) eine unscheinbare Mitteilung¹, die schon lange erwartet wurde. Die Nachricht besagt, dass der Mindestzeitraum für Rentenbeitragszahlungen von 25 auf 10 Jahre gekürzt wird. Soll heißen, man musste vorher mindestens 25 Jahre lang in die japanische Rentenkasse eingezahlt haben, um eine japanische Rente beziehen zu können. Wer weniger als 25 Jahre einzahlte (das betraf in erster Linie Ausländer, die vor Ablauf der Zeit zurückgingen), hatte einfach mal Pech. Die einzige Möglichkeit, die es gab, etwas von seinem Geld wiederzusehen, war der Antrag auf Rückzahlung: Somit konnte man maximal 36 Monatsbeiträge zurückerstattet bekommen, aber das musste bzw. immer noch muss innerhalb von 2 Jahren nach Wegzug geschehen.
Für Ausländer ist das eine gute Nachricht, denn 25 Jahre sind natürlich eine lange Zeit, und wer zum Beispiel “nur” 15 Jahre in Japan lebte, hat quasi 13 Jahre lang immer nur in die Rentenkasse eingezahlt, ohne je etwas ausser den 3 Jahressätzen zurückbekommen zu können. Für einige Nationalitäten ist das allerdings nur bedingt so einfach zusammenfassbar, denn es gibt durchaus auch Rentenabkommen zwischen einigen Staaten – so auch zwischen Deutschland und Japan (eine Broschüre dazu gibt es online²).
Die japanische “Volksrente” (国民年金 kokumin nenkin) gibt es übrigens seit 1961. Seit Bestehen dieser Rente sind die Renten um das 32-fache gestiegen – die Beiträge hingegen um das 110-fache. Die Richtung ist deutlich. Wer den vollen Betrag erhalten will, muss dabei mindestens 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Und der volle Betrag (面金満額 nenkin mangaku) sind in diesem Jahr 779,300 yen pro Jahr (bzw. 65,000 yen, knapp 500 Euro) pro Monat – 800 Yen weniger pro Jahr als 2016.
¹ Siehe hier
² Siehe Deutsche Rentenversicherung: Arbeiten in Deutschland und in Japan (PDF)
Deutsche betrifft das wegen dem Abkommen vermutlich weniger, trotzdem sehr interessant.
Und noch ist es in Deutschland mit den 40 Beitragsjahren ja ähnlich (auf die ich niemals kommen werde, es sei denn ich arbeite bis ich 75 bin ;) ….).