Bin gerade dabei, mir auf dem Weg zwischen Haus und Büro ein bisschen Kantonesisch anzueignen. Beziehungsweise es zu versuchen, denn das ist gar nicht so einfach nach einem langen Tag (und vor einem langen Tag). Grund des Eifers sind die O-bon-Ferien im August – dann geht es für eine Woche nach Makao.
Mit Hochchinesisch hatte ich ja schon einmal das Vergnügen – nur um frustriert festzustellen, dass man mich, kaum das ich aus Peking raus war, nicht mehr verstanden hat. Da blieben nur noch Zettel und Stift und die Hoffnung, dass mein Gegenüber kein Analphabet ist.
Eins habe ich jedenfalls schon gelernt: “Ja” heisst “hai” (geschrieben: 係) auf Kantonesisch – genau wie im Japanischen. Leider heisst “nein” nicht “iie”, sonst wäre es fast perfekt (heisst “n hai” – 唔係). Interessant ist es zu sehen, wie sehr Kantonesisch vom Hochchinesischen abweicht. Da schlägt das Herz des Hobbyphilologen doch gleich höher.
Das Wort des Tages: 広東語 kanton-go. Kanton ist die Stadt Guangdong in Südostchina, -go die Sprache. Zu Deutsch Kantonesisch.
Der Unterschied ist, dass die Südchinesen “Yā” sagen und alle anderen die nichts gesehen haben 操你祖宗十八代. ;-)
Wie war das noch,
Hai Hai hat mit der richtigen Betonung die gleiche Konnotation wie ein JaJa in Deutschland.
(Meister Schurich: “Ich komm dir gleich Ja ja, Ja ja heißt leck mich am Arsch!”) ;)
Also Vorsicht auf Ämter und ähnlich empfindlichen “Stellen” :D
@Juergen
Nanana, keine Schimpfwörter hier! Du hast Glück das mein Schlimme-Wörter-Filter nicht auf Chinesisch getrimmt ist…
@Michael
Genau! Benutze ich auch gelegentlich… auf Arbeit oder zu Hause. So schön praktisch.
Übrigens heisst es im Original: “Wat heet hier ‘ja, ja’? ‘Ja, ja’ heet klei mi an Mors!”
das ist von Röhrich, Gas, Wasser, Scheiße.
Aber die Asiatischen Sprachen haben doch einige Sachen fast gleich oder änlich und damit leichter zulernen oder sind die unterschiede so groß?
@Avant
Nun ja, Chinesisch hat mit Koreanisch oder Japanisch genauso viel gemein wie z.B. Abchasisch mit Deutsch. Allerdings sind die chinesischen Schriftzeichen das, was Latein für Europäer ist. Wer also die Schriftzeichen nebst Aussprache kennt, kann sich leichter Vokabeln merken. Beispiel:
韓国 Hanguo (Chinesisch) – Hanguk (Koreanisch) – Kankoku (Japanisch).
Geschätzte 60% Prozent des Japanischen Wortschatzes stammt wohl vom Chinesischen. Leider haben Grammatik und Phonetik hingegen rein gar nichts miteinander zu tun.
@Tabibito
Stimmt aber ich wollte den Leuten eine Chance geben die nicht so fest in Fremdsprachen sind ;)
@Avant
Stimmt Röhrich heisst er glaub ich in den Filmen. :)
@Tabibito
“Leider haben Grammatik und Phonetik hingegen rein gar nichts miteinander zu tun”
Wenn man die On-Lesung ignoriert ;-)
Guangdong ist der Name der Provinz und Guangzhou ist der Stadtname.
Auf deutsch sagt man glaube ich ohne Unterschied zu beidem Kanton.
Sry, für die Klugscheißerei :-)