BlogFreitag ab eins macht jeder seins?

Freitag ab eins macht jeder seins?

-

Ab ein Uhr nachts oder was? Für die meisten Japaner hat der Freitag keine nähere Bedeutung – er zählt ebend nicht zum Wochenende, und die Woche muss um jeden Preis abgeschlossen werden. Und so war heute Arbeit bis Sonnabend morgen um 3 Uhr angesagt (ich muss dazu sagen, dass ich erst morgens um 10 mit der Arbeit beginne). Mittlerweilen ist es schon hell draussen und die Vögel brüllen. Und es ist erstaunlich kalt. Irgendwie fehlt der erste Teil des Wochenendes. Allerdings will ich nicht klagen – immerhin ist es Standard in meiner Firma, dass am Sonnabend UND Sonntag nicht gearbeitet wird. Es gibt gelegentlich auch Ausnahmen, aber prinzipiell ist das in Japan schon eher die Ausnahme, sein Wochenende ausserhalb des Büros geniessen zu können.
Diese Woche habe ich es endlich geschafft, zwei weitere Seiten innerhalb der Japan-Seiten fertigzustellen: Über Fukui und Eiheiji. Ich erwarte zwar nicht, dass sich viele Leute diese Seiten ansehen werden, denn die Orte liegen ziemlich abseits und im Falle von Fukui gehört der Ort bestimmt nicht zur Top 500 der “must-see” Orte in Japan. Aber gerade das Fehlen von Informationen über ganz gewöhnliche Orte wie diesen anmieren mich. Hintergrund: Traditionsgemäss habe ich mit meiner Frau Silvester mit ihrer Familie verbracht – nahe Osaka. Da ich danach eine Woche Urlaub hatte, ging es wieder auf Achse. Eines meiner Ziele in Japan ist es, einmal die gesamte Westküste abgefahren zu haben. Mangels Zeit stückchenweise. Bisher haben wir es so von der Südwestspitze Honshu’s, Hagi, bis nach Kyoto geschafft. Diesmal ging es weiter von Kyoto entlang der Küste – bei bis zu 3 m hohem Schnee. Und trotz des Verkehrschaos aufgrund des Schnees war es hochinteressant.
Eiheiji

Der eindrucksvolle Zen-Tempel Eiheiji – bei enormen Schneemengen.

Und hier das Wort des Tages: 残業 (zangyō) – auf Deutsch “verbliebene Arbeit”, sprich “Überstunden”. Ein perfider Begriff, suggeriert er doch, dass man selbst daran schuld ist, dass Arbeit übrig geblieben ist. Zangyo ist ein ernsthaftes Problem hier, denn abbummeln gibt es nicht und bezahlt werden die Überstunden in der Regel auch nicht.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Neueste Beiträge

Japaner sprechen immer schlechter Englisch. Warum wohl?

Neulich war ich, wie jedes Jahr, auf einer Konferenz, bei der sich hauptsächlich viele hundert Hochschulenglischlehrer, aber auch viele...

Toyako – Ein See wie ein Auge sowie zwei nagelneue Berge

Der Toya-See ist ein wichtiger Bestandteil des Shikotsu-Tōya-Nationalparks im Süden von Hokkaido. Hochinteressant: Ein nagelneuer Vulkan.

Weg mit dem unsinnigen Besteuerungssystem für Zweitverdiener? Bewegung im Parlament

Die Besteuerung von Zweitverdienern ist seit Jahrzehnten ein großes Ding in Japan und hat einen enormen Einfluss auf fast...

Ein verschwundener Zaun und explodierte Eier

Heute trieb es mich also aus mehr oder weniger beruflichen Gründen nach Fuji-Yoshida, beziehungsweise nach Kawaguchiko, einem der 5...

Noboribetsu – der Ort des (niedlichen) Teufels

Hohe Berge, eine lange Pazifikküste und viele heiße Quellen, die mancherorts aus dem Boden sprudeln – sowie einen Berg voller Bären.

Sollte Laufen auf der Rolltreppe verboten werden?

Rund 80'000 Rolltreppen gibt es in ganz Japan (nur am Rande: und fast zehn Mal so viele Aufzüge) –...

Must read

Die 10 beliebtesten Reiseziele in Japan

Im Mai 2017 erfolgte auf dem Japan-Blog dieser Webseite...

Auch lesenswertRELATED
Recommended to you