Seit 2013 wurde es verhandelt, und die momentane Entwicklung der Weltwirtschaft hat den Prozess sicherlich beschleunigt: Heute ratifizierten die EU und Japan ein Freihandelsabkommen, bekannt unter dem Namen 日本・EU経済連携協定 Japan-EU-Wirtschaftspartnerschaftsabkommens beziehungsweise unter der Abkürzung ETA. Nun müssen nur noch das EU-Parlament sowie das japanische Parlament dem Abkommen zustimmen, so dass es bereits Anfang des nächsten Jahres in Kraft treten könnte (so nichts dazwischen kommt).
Betroffen sind von dem Freihandelsabkommen rund 600 Millionen Menschen – und 30% der Weltwirtschaftsleistung. Es ist also ein durchaus gewaltiges Abkommen, und somit für die USA und Post-Brexit-UK keine guten Nachrichten. Der Protektionismus seitens der Angloamerikaner wird sicherlich noch das eine oder andere Freihandelsabkommen forcieren, so dass die USA und Großbritannien aufpassen müssen, nicht ins Abseits zu geraten. Offensichtlich ist zum Beispiel auch China auf der Suche nach neuen bzw. starken Freunden.
Wie vor fast einem Jahr schon hier berichtet, bedeutet das Abkommen konkret für Japan zum Beispiel, dass Importzölle für Wein, Käse und etliche andere Produkte aus Europa drastisch reduziert oder gar abgeschafft werden. Im Gegenzug werden die Importzölle für Autos und Haushaltswaren aus Japan gesenkt bzw. abgeschafft – für den Verbraucher auf den ersten Blick eine feine Sache also, aber es wird natürlich auch negative Folgen haben, da der Wettbewerb somit härter wird.
Na da wird sich der in Japan lebende Käseliebhaber aber freuen ;-)
Bin sehr gespannt wie sich das Produktangebot auf beiden Seiten entsprechend ändern wird.
Reis ist ja leider weiterhin ausgenommen… Das hat die anfängliche Freude bei meiner Frau wieder etwas gedrückt.
Für die Familie in Japan geht leider immer mehr die Besonderheit Wein und Schokolade mitzubringen verloren. Da wird es langsam schwierig was man als Mitbringsel noch in den Koffer oder Carepaket stopfen soll…
Das freut mich als Käseliebhaber in der Tat ungemein! Hoffe nur, dass nicht der ganze zusätzlich importierte Käse hier wie üblich weiter verarbeitet oder in homöopathischen Dosen verpackt wird…
Mit Souvenirs wird es in der Tat immer schwieriger – auch andersrum, denn in Deutschland gibt’s ja auch schon viel mehr Sachen aus Japan als früher…