Da hat Japan wohl noch mal Glück gehabt: Gestern vermeldeten die Nachrichten, dass in der Präfektur Saitama (also direkt bei Tokyo) ein Ebola-Verdachtsfall besteht. Eine etwas ältere Dame, über 70 Jahre alt, war am 31. Juli aus der Demokratischen Republik Kongo zurückgekehrt und begann am 3. August über hohes Fieber zu klagen. Nun ist vor allem der Osten der DR Kongo momentan Ebola-Krisengebiet, und die Inkubationszeit für Ebola beträgt 2 bis 21 Tage – unmöglich wäre eine Infektion also nicht gewesen. Doch die Dame gab an, im Kongo nicht mit Ebola-Kranken in Kontakt gewesen zu sein, und das Gesundheitsministerium gab heute Entwarnung: Einer Blutuntersuchung zu Folge handelte es sich nicht um das aggressive Virus. Zum Glück: Allein die Vorstellung, das sich im Grossraum Tokyo mehrere Ebola-Fälle befinden könnten, würde eine mittelschwere Panik auslösen – ob die nun berechtigt sei oder nicht (zum Glück ist der Erreger ja nicht aerogen).
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Und noch eine interessante Schlagzeile: Vom 1. August bis zum 14. Oktober 2019 findet in Nagoya die Triennale statt (siehe hier) – eine bedeutende und hochkarätige Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Dort gibt es eine Teilausstellung mit dem Namen “Nach der Meinungsfreiheit?”, in der unter anderem die Statue “Mädchen des Friedens” ausgestellt wurde: Eine Abbildung einer koreanischen “Trostfrau” – nachempfunden der Statue in Seoul vor der japanischen Botschaft, die seit Jahren die Gemüter erregt, hält doch Japan das Thema für seit langem beendet, während Südkorea versucht, so viel wie möglich dieser Statuen auch in anderen Ländern zu platzieren, teilweise sogar mit Erfolg. Nun beschloss jedoch der Veranstalter, die komplette Teilausstellung zum Thema Meinungsfreiheit dichtzumachen. Der Grund: Es gab etliche Drohungen, und darunter durchaus ernstgemeinte. So drohte jemand damit, mit Benzinkanistern anzureisen und die Ausstellung in Brand zu setzen – genau so, wie es bei der Anime-Produktionsfirma in Kyoto vor zwei Wochen geschah (der Anschlag fordete dutzende Tote).
Man mag von den südkoreanischen Bemühungen halten, was man will — leider gibt man mit dieser Entscheidung den Südkoreanern recht, da man mit diesem Schritt ja quasi die Meinungsfreiheit aufgibt. Die Sicherheitsbedenken sind nicht von der Hand zu weisen, doch im Notfall muss Meinungsfreiheit auch verteidigt werden – wegen ein paar Hasskommentaren eine Ausstellung zum Thema Meinungsfreiheit zu schliessen beweist, dass es an letzterer mangelt.
Persönlich halte ich von den südkoreanischen Aktionen wie dem Export der Trostfrauenstatuen in andere Länder wenig: Wo liegt die Grenze? Polnische Statuen in China aufbauen, aus Gedenken an den Zweiten Weltkrieg? Solche Statuen gehören nur in die beteiligten Länder, also idealerweise nach Polen und Deutschland. Es gibt übrigens auch in Japan Statuen, wenn auch nur sehr wenige, die sich mit der koreanisch-japanischen Geschichte befassen – so erinnert im Friedenspark von Hiroshima eine Schildkrötenstatue an die beim Atombombenabwurf ums Leben gekommenen koreanischen Zwangsarbeiter.