Die japanische Regierung hat einige finanzielle Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die durch das Corona-Virus entstandenen Schäden zumindest etwas zu kompensieren. Das ist soweit schön und gut, aber man hört überall, dass das zum Teil dringend benötigte Geld einfach nicht ankommt. Weder bei den Privatpersonen (jeder soll ja 100,000 yen erhalten – das sollte bereits ab Mitte Mai über die Bühne gehen, aber vielerorts sind noch nicht einmal die Formulare verschickt worden), noch bei den Unternehmern.
Ein konkreter Fall zeigt nun allerdings, warum es so kommt, wie es kommen muss. Und zwar geht es um 76.9 Milliarden Yen (also rund 650 Millionen Euro), die an Kleinunternehmer ausgezahlt werden sollen, damit sie ihr Geschäft weiterführen können (zum Beispiel, um die Miete zu zahlen). Das nennt sich 持続化給付金. Das Wirtschaftsministerium sah sich jedoch nicht in der Lage, die Verteilung zu organisieren. Und so wurde eine illustre Körperschaft mit dem klangvollen Namen 一般社団法人サービスデザイン推進協議会 (Konferenz zur Förderung von Dienstleistungsdesign; Allgemeine Körperschaft des öffentlichen Rechts) beauftragt. Von dieser Körperschaft hatte noch nie jemand etwas gehört, weshalb Abgeordnete der Opposition Forschungen anstellten. Sie fanden zwar keine einzige Telefonnummer, dafür aber die Büroadresse heraus, doch im Büro (ein einzelnes Zimmer) war niemand anzutreffen. Später fand man heraus, dass die ominöse Gesellschaft vom Wirtschaftsministerium in der Tat den 76.9 Milliarden-Yen Auftrag erhielt – um dann für 74.9 Milliarden anderen Firmen zu beauftragen – darunter den Marketingriesen Dentsū, der wiederum andere Subunternehmer, darunter den Zeitarbeitsriesen Pasona, hinzuzog. 180 Millionen Yen wurden von dem Verein angeblich für die Überweisungsgebühren (für die Transaktionen vom Fond zu den bedürftigen Unternehmern) an Mizuho Bank sowie an andere Subunternehmer bezahlt; weitere 20 Millionen behielt man als Kosten für Versammlungen und dergleichen ein.
Wirtschaftsminister Kajiyama kündigte nun heute an, dass Untersuchungen angestellt werden sollen, um festzustellen, ob hier alles mit rechten Dingen zuging. Und wer sonst sollte die Untersuchungen anstellen als… das Wirtschaftsministerium selbst! Logisch: Es liegt natürlich auf der Hand, dass das Ministerium, das im Verdacht steht, im besten Falle geschludert, im schlimmsten Falle betrogen zu haben, sich selbst untersucht. So kann man sichergehen, dass hier ganz brutal Aufklärung betrieben wird.
Der Fall ist ganz und gar keine Neuigkeit. In Japan ist es schon immer üblich, von der Politik angestossene Unternehmungen über gänzlich intransparente Verfahren an die Wirtschaft weiterzuleiten, und Mittelsmänner schalten hier gern Mittelsmänner ein, die wiederum andere Mittelsmänner einschalten. Ungewöhnlich ist hier lediglich, dass es jemand geschafft hat, diesen Vorgang ans Licht zu zerren. Mit ersten Konsequenten: Der Vorsitzende oben genannter Körperschaft, ein Marketingexperte, ist heute zurückgetreten. Wahrscheinlich wurde es ihm zu brenzlig.
Wie sagte Trump (“I am the Greatest … after Cassius Clay) so schoen: “Drain the swamp!” Naja, er hat den Sumpf vergroessert (zu seinen und seinesgleichen Gunsten) und hier in Japan sieht es auch nicht besser aus! Ich geb Dir, Du gibst mir und wir sind beide gluecklich. Wo dabei diejenigen bleiben, die es am mesiten benoetigen, das interessiert die Herren so gut wie nicht.
Wie sagte Trump (“I am the Greatest … after Cassius Clay) so schoen: “Drain the swamp!” Naja, er hat den Sumpf vergroessert (zu seinen und seinesgleichen Gunsten) und hier in Japan sieht es auch nicht besser aus! Ich geb Dir, Du gibst mir und wir sind beide gluecklich. Wo dabei diejenigen bleiben, die es am meisten benoetigen, das interessiert die Herren so gut wie nicht.
Wie üblich es in Japan hergeht wurde das Geld durch die Obrigkeit und direkten Untertanen der Obrigkeit aufgeteilt und gestohlen, das gleiche wie man Berge und Flüsse betoniert und sinnlose Brücken und Bauten errichtet… ist doch wohl alles lägst bekannt, jedoch wandert keiner dafür in den Knast…