Vor einem Jahr hätte mich diese Schlagzeile noch dazu bewogen, schnell die Sachen zu packen und nach Wladiwostok oder sonstwohin zu schwimmen.
Aber diese Meldung ist schon eine kleine Sensation – gestern lief ein Lenkraketen-Zerstörer der Chinesischen Volksarmee zu einem Freundschaftsbesuch in Tokyo ein. Dort und in Yokosuka wird er erstmal auch vier Tage lang bleiben – an Bord rund 350 Matrosen. Ein Gegenbesuch seitens der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte ist auch schon in Planung.
In der Tat waren die japanisch-chinesischen Beziehungen lange nicht so gut. Was weniger daran liegt, dass Japan etwas tut, sondern eher daran, dass es etwas nicht tut – nämlich mit hochkarätigen Politikern dem Yasukuni-Schrein (zur Erinnerung: dort werden auch Kriegsverbrecher geehrt) seine Aufwartung zu machen.
Abe hatte dies vermieden, und dem scheint soweit auch der neue Premierminister Fukuda zu folgen. Jener sagte in dieser Woche in etwa “Ich glaube, dass bereits Frühling in der japanisch-chinesischen Beziehung herrscht. Und ich hoffe, dass er so lange dauert wie möglich, denn im Sommer erhitzen sich vielleicht wieder die Gemüter”. Nun ja, bildhafte Redewendungen sind seine Stärke nicht.
Das Wort des Tages: 日中関係 nitchū kankei – die Japanisch-Chinesischen Beziehungen. Schon immer ein Thema für sich.