Nissin, der Cup-Noodle-Pionier und Marktführer für allerlei Instantnudeln, hat heute seine jüngste Kreation vorgestellt. Anlass dafür ist der 45. Geburtstag der sogenannten Cup-Noodles, die sich in Japan seit Einführung selbiger ungebrochener Beliebtheit erfreuen. Die neueste Kreation hat dabei einen sehr, nun ja, gewöhnungsbedürftigen Namen: 謎肉祭 Nazo Niku-matsuri. “Nazo” bedeutet “Rätsel” bzw. “Undefinierbares”, “niku” bedeutet “Fleisch” und “Matsuri” soviel wie “Fest(ival)”. Ein Fest undefinierbaren Fleisches quasi. Das klingt doch schon mal sehr verlockend, und es beschreibt genau das Gefühl, was ich jedes Mal habe, wenn ich Instant-Nudeln in Japan esse. Das passiert in etwa ein Mal pro Woche, im Büro, denn ich bin zugegebenermassen auch ein Fan dieser schnellen Mahlzeiten – aber nur in geringen Mengen. Die Dinger sehen schon von weitem äusserst ungesund aus, so dass die Angst vor dem, was da alles drin sein könnte, stärker ist als das Verlangen danach. Besonders verdächtig sind mir die Sorten mit Fleischbeilagen – entweder als gefriergetrocknete, braune Krümel oder einzeln verschweisst. Das sieht immer ein bisschen aus wie Chappi – also absolut undefinierbar, rätselhaft sozusagen. Von daher ist der Name der Nissin-Kreation kein grosses Wunder. Liest man sich die PR-Mitteilung jedoch genauer durch, stellt man fest, dass es sich nicht um undefinierbare Fleischsorten zweifelhaften Ursprungs handeln soll, sondern einfach nur um eine rätselhaft grosse Menge undefinierbarer Fleischbröckchen: Zehn Mal so viel als üblich. Igittigitt.
Interessant werden die ganzen Instantnudeln in Japan erst durch das ちょい足し choitashi – quasi das “Aufmotzen” der Billiggerichte durch Zugabe von Käse oder Mayonnaise, Dashi oder Kim’chi, Nori oder Sake, Curry oder… Erdbeermarmelade. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, und das Internet ist voll mit “Rezepten” und Tipps für “Pimp my cup noodles”-Anfänger und Experten. Na dann – Prost Mahlzeit!
„Pimp my cup noodles“ habe ich auch noch nicht gehört und hat dazu geführt, dass ich 20 Minuten nach Rezepten gesucht habe. Erinnert mich irgendwie an das tunen der Dosenravioli.
Oh, noch eine japanliebende Elisa *nach oben deut*
Ich muss ja sagen, dass mir am allerbesten an diesem Beitrag gefällt, dass du Chappi erwähnt hast? *lach* Gibt’s das noch?
Erdbeermarmelade???
Uff.
Das klingt so absurd, dass ich jetzt das Bedürfnis habe, das auszuprobieren. Und Angst.
Tja, vor allem wenn es raus in die frische Natur geht (sprich Motorrad Touring), dann ist Cup Ramen das Ueberlebensfutter. Ansonsten verzichte ich gerne darauf und gehe lieber zu “meinem” Ramenshop”!! Da weiss ich in etwa, was ich vorgesetzt bekomme!