… sind viele gestresste Großstadtfamilien, und so lassen sich die Leute immer wieder etwas Neues einfallen. Die Stadt Zama, inmittem der Präfektur Kanagawa gelegen und damit leicht von Tokyo aus erreichbar, lockt die Tokyoter mit… Sonnenblumen. Die hier ひまわり himawari (wörrlich: Sonnendreher) genannten Blumen findet man in Japan in der Tat relativ selten – das ist kein Wunder, denn auf den wenigen, ebenen Ackerflächen baut man in der Regel lieber andere Sachen an – Reis zum Beispiel. Von daher ist ein Sonnenblumenfeld schon etwas Besonderes im Großraum Tokyo, und entsprechend ist der Trubel gross. Riesige provisorische Parkplätze wurden am Flußufer eingerichtet, und bis man dort eingewiesen wird, dauert es eine ganze Weile. Die Anbaufläche ist auch nur wenige Hektar gross, weshalb sich dort innerhalb eines Tages wahrscheinlich mehr Menschen als Sonnenblumen tummeln. Das erinnerte mich stark an die “Glühwürmchenschau”, die alljährlich ganz in meiner Nähe stattfindet, und bei der das Verhältnis Glühwürmchenartige:Humanoide bei 1:50 liegen dürfte. Und während einige Familienmitglieder ob der Sonnenblumenpracht (die Blüten waren dabei jedoch nur handtellergross) ganz entzückt waren, kann man mit so verhandene Erinnerungen an die endlosen ungarischen Sonnenblumenfelder dem Ganzen nicht allzu viel abgewinnen.
Einen echten Sommertipp habe ich dann aber doch noch: In der Nachbarstadt Atsugi findet Anfang August (in diesem Jahr war es der 4. August) ein ordentliches Feuerwerk statt, dass denen in der Innenstadt von Tokyo durchaus das Wasser reichen kann. Es dauert immerhin anderthalb Stunden und ist gut arrangier. Auch die Freßmeile auf dem Aeg dorthin kann sich sehen lassen. Nächstes Jahr gern wieder.